Spider-Man 2

Kinoplakat Spider-Man 2

Durch den Biss einer genetisch manipulierten Spinne wurde Peter Parker zu Spider-Man. Dem Heldentum folgten die Probleme. Der Vater seines besten Freundes, Norman Osborn, wurde in der Gestalt des Grünen Kobolds zu Peters Todfeind. Nach wie vor glaubt dessen Sohn Harry Osborn, Spider-Man trüge die Schuld am Tod des Vaters. Die große Liebe zu Mary Jane blieb unerfüllt.

In der Fortsetzung sind Spider-Man (Tobey Marguire) die Sorgen geblieben. Er hat Schwierigkeiten mit Terminen, mit der Liebe und auch mit Geld. Als Pizzabote kommt er ständig zu spät, verliert deshalb den Job. Selbst wenn er die Wahrheit sagte, wer würde ihm schon glauben, dass er während der Auslieferung Menschen rettete? An der Universität droht das Studium zu scheitern, weil Spider-Man nur noch Gasthörer ist. Die finanzielle Not ist größer als je zuvor, Tante May muss im Lauf der Geschichte sogar ihr Haus verkaufen. Mary Jane, die mittlerweile Karriere als Schauspielerin macht, hat das Warten satt und nimmt den Heiratsantrag eines gefeierten Astronauten an. Das alles geschieht nur, weil Spider-Man seine Versprechen nie halten kann. Wie auch, wenn ständig jemand seiner Hilfe bedarf?

Dass Menschen erfolgreich und zugleich glücklich sein können, beweisen der Wissenschaftler Dr. Otto Octavius (Alfred Molina) und seine geliebte Frau Rosalie (Donna Murphy). Der Tüftler hat die Fusion als neue Energie-Quelle entdeckt. Während eines öffentlichen Experiments will er einem erlesenen Kreis von Zuschauern demonstrieren, welche Kräfte eine Fusion freisetzen kann. Wie nicht anders zu erwarten, schlägt der Versuch fehl. Spider-Man kann in letzter Sekunde das Schlimmste verhindern, doch Rosalie ist tot. Das ist nicht die einzige Katastrophe: Durch die freigesetzten Kräfte sind Octavius und seine Krakenarme verschmolzen. In seiner Verblendung gibt Doc Ock, wie die Zeitung "Daily Bogle" ihn tauft, der Spinne die Schuld am Tod seiner Frau. Diesen Umstand nutzt Harry Osborne. Doc Ock soll ihm Spider-Man liefern. Im Gegenzug will Osborne ein weiteres Experiment finanzieren, bei dem sich der Doc von den Krakenarmen befreien kann.

Für Peter, der im Begriff ist, die Rolle als Spider-Man zu den Akten zu legen, beginnt eine zermürbende Zeit. Hin- und hergerissen zwischen bürgerlichem Leben und Superheld erhält er die Chance, Mary Jane zurückzugewinnen. Stets gejagt von Doc Ock. Damit nicht genug, trifft Harry Osborn den Entschluss, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Kritik

In "Spider-Man 2" treffen gelungene Spezialeffekte und eine simple Handlung zusammen. Harry Osborne und Doktor Octavius geben dem Helden die Schuld am Tod eines geliebten Menschen. In beiden Fällen irren die Rachedurstigen. Peter Parker (Spider-Man) muss weiterhin um seine große Liebe Mary Jane kämpfen. Zudem quälen ihn die Zweifel, ob er der Superheld ist oder doch nur ein ganz normaler Student? Seine Tante May erfährt bitteres Leid. Der Versuch, Lebensweisheiten zu vermitteln, gerät angestrengt, man wartet auf die nächste Action-Szene.

Eine Comicverfilmung ist zweifelsfrei anders einzustufen als Programmkino. Doch auch bei nachsichtiger Betrachtung fallen Schwächen auf. Das anfänglich rasante Tempo weicht zunehmend einer Zerfaserung. Am deutlichsten wird das im dreifachen Ende. Spider-Man zeigt den U-Bahn-Fahrgästen sein wahres Antlitz. Außerdem darf Mary Jane endlich die Wahrheit erfahren und in einer eigenwillig angehauchten Szene zieht Harry dem mit Ketten gefesselten Spider-Man die Maske vom Kopf.
Die schönen Ideen fallen spärlich aus. Mary Jane bittet ihren Geliebten zum Kusstest "kopfüber" (weil Spider-Man sie im ersten Teil an der Wand hängend küsste). Beim Waschen verfärbt das rote Kostüm Peters weiße Wäsche. Außerdem wird die wahrscheinlich rasanteste Pizzalieferung der Filmgeschichte geboten.

In den Hauptrollen überzeugen weder Tobey Maguire noch Kirsten Dunst. Der Darsteller guckt überwiegend niedergeschlagen in die Kamera – insofern die Maske seinen Gesichtsausdruck nicht verdeckt. Kirsten Dunst als Mary Jane bleibt das langweilige Mädchen der Nachbarschaft. Auf eine Nebenrolle abgedrängt, gibt Alfred Molina den wahnsinnigen Verfolger Doc Ock sehenswert. Eine Kostprobe seines Könnens zeigt eine Szene, in der er Zwiesprache mit seinen Tentakeln hält.

Rundum gelungen sind die Spezialeffekte wie etwa die Tentakeln. Alfred Molina arbeitete mit mechanischen Armen, die von Puppenspielern gesteuert wurden, sowie in der Bluebox (dabei werden im Nachhinein Gegenstände, Personen oder Szenen einkopiert, die beim Dreh nicht vorhanden sind). Im fertigen Film ist der Trick perfekt. Für die Flugszenen flog die Kamera an Drahtseilen durch die Häuserschluchten von New York. Dementsprechend beeindruckend sind die Bilder. Im Gegensatz zum ersten Teil Spider-Man wurde die Stadt New York als solche deutlicher in das Geschehen eingebunden. Angesichts des 11. September 2001 sicherlich kein schlechter Schachzug des Studios, denn wie sagt Tante May im Film: "Wir alle brauchen Helden."
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 120
Genre: AbenteuerActionComicHeldenScience-Fiction
Stichwort: Spider-Man
Verleih: Columbia TriStar Film
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 08.07.2004
Heimkino: 02.12.2004

Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Alvin Sargent • Alfred Gough • Miles Millar • Michael Chabon

Schauspieler: Tobey Maguire (Spider-Man / Peter Parker) • Kirsten Dunst (Mary Jane Watson) • James Franco (Harry Osborn) • Alfred Molina (Doc Ock / Dr. Otto Octavius) • Rosemary Harris (May Parker) • J. K. Simmons (J. Jonah Jameson) • Donna Murphy (Rosalie Octavius) • Daniel Gillies (John Jameson) • Dylan Baker (Dr. Curt Connors) • Bill Nunn (Joseph 'Robbie' Robertson) • Vanessa Ferlito (Louise) • Aasif Mandvi (Mr. Aziz) • Willem Dafoe (Grüner Kobold / Norman Osborn) • Cliff Robertson (Ben Parker) • Ted Raimi (Hoffman) • Elizabeth Banks (Miss Brant)

Produktion: Avi Arad • Laura Ziskin
Szenenbild: Neil Spisak
Kostümbild: James Acheson • Gary Jones
Maskenbild: Julie Hewett
Kamera: Bill Pope
Musik: Danny Elfman
Schnitt: Bob Murawski

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Bild: Columbia TriStar Film

1 customer review

befriedigend
08.07.04
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