Eternals

Kinoplakat The Eternals

Eine Gruppe Eternals lebt seit mehreren tausend Jahren unerkannt auf der Erde. In der Jetztzeit bevorzugen sie es unauffällig zu leben. Erst als es zu Angriffen der Deviants kommt, die die Eternals für ausgerottet hielten, müssen sie die Deckung verlassen und wieder als Gruppe zusammenfinden, um gegen die Bedrohung anzutreten. Dabei gilt es Fragen zu lösen und den eigenen Standpunkt zu finden.

Kritik

Das Schicksal der Eternals ist seit Entstehung der Erde mit dem der Menschheit verknüpft. Die genauen Zusammenhänge erfahren das Publikum und die Eternals selbst erst im Lauf der Handlung. Ohne Details zu verraten: Die Geschichte nimmt sich etwas heraus. Das sei dem Comic-Film erlaubt, der auch in der Ausgestaltung der Story auf die Kacke haut.

Die Gruppe aus Frauen und Männern, die die Eternals bilden, müssen nicht nur gegen ihre Erbfeinde ankämpfen, sondern zusätzlich den dahinterstehenden Konflikt bewältigen, der mit ihnen verknüpft ist. Das wirft Fragen auf. Manche sind praktischer Natur wie die, was Mann oder Frau mit tausenden Jahren Lebenszeit anfängt. Das hat im Fall von Kingo (Kumail Nanjiani "Stuber") seltsame Stilblüten getrieben. Andere sind Beziehung eingegangen oder hadern damit. Es nicht einfach, derart lange zu leben, denn die vielen Kämpfe hinterlassen Spuren – wie etwa bei Thena (Angelina Jolie). Allzu tief taucht der Film jedoch nicht in die Seelenleben der Heldinnen und Helden ein. In erster Linie sind sie Comicfiguren, denen nicht viel Zeit bleibt, denn die Menschheit muss einmal mehr gerettet werden. Das geschieht in zahlreichen effektvollen Kämpfen, in denen die Eternals ihre Spezialfähigkeiten ausleben.

Angesichts der Lauflänge des Films von 157 Minuten, hätten die Charaktere mehr Ausgestaltung erfahren dürfen. Der Film liefert zwar eine Erklärung dafür, warum die Unsterblichen nur eine begrenzte Erinnerung haben – doch selbst die Erinnerung an mehrere tausend Jahre Leben, dürfte zu mehr führen als dem Gezeigten. Außerdem könnten die Eternals stärker aufeinander reagieren; wie in einer langen Freundschaft miteinander vertrauter sein oder genervt von manchen Eigenheiten und Angewohnheiten.

Die Schauspierinnen und Schauspieler agieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Angelina Jolie steht ihre Frau und hat auffällig wenig Text. Weitere Eternals bleiben Randfiguren. Den meisten Raum bekommt Gemma Chan als Sersi, die zwar nicht die Anführerin der Gruppe ist, der aber eine entscheidende Funktion zufällt. In der englischen Fassung fällt auf, dass ein Gutteil der Darstellenden mit Dialekt spricht. Mexikanische, britische, schottische und indische Akzente sind zu hören. Das verwundert, weil verbal somit nicht Amerikaner, sondern Briten die Welt retten. Auffällig ist weiterhin die Spreizung: Die Eternals vertreten verschiedene Nationen, Makkari ist gehörlos und Phastos lebt in einer Partnerschaft mit einem Mann und küsst diesen zum Abschied auf den Mund. Auf Harish Patel als Sidekick Karun könnte der Kritiker verzichten. Und von den Rückblenden bräuchte es weniger. Die unterstreichen den epischen Charakter des Films und strecken ihn gleichzeitig. Anstatt voranzustürmen, blickt die Handlung zu oft bremsend zurück und enthüllt Hintergründe.

Die Effekte überzeugen. Kämpfe und Kreaturen sind sehenswert. Die Blitzschnitte lassen durchscheinen, dass hier des Öfteren Stuntwomen und Stuntmen am Werk waren. Die Kostüme sind guter Standard, fallweise nicht ganz schlüssig. Bodenlange Gewänder oder Röcke sind optisch interessant und dürften im Kampf hinderlich sein.

Fazit
"Eternals" beginnt mit einem Paukenschlag. Von einer Sekunde auf die andere sind die Eternals da. Das ist anfänglich gelungen, später stünde es dem Film an, der Einführung der Heldinnen und Helden mehr Raum zu widmen. Die Effekte bieten das zu erwartende Spektakel und die Hintergrundgeschichte ist eine große Nummer.

Als Film muss "Eternals" einiges schultern: Zehn Figuren vorstellen, den Weg für Fortsetzungen ebnen, ins Marvel-Universum passen, die Vorgaben des Verleihs erfüllen und auf der ganzen Welt Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ins Kino locken. Dass das nicht immer hundertprozentig funktioniert ist nachvollziehbar. Alles in allem eine Empfehlung für Fans von Comic-Verfilmungen (mit Sitzfleisch). Nachtrag: Das Erscheinungsdatum verschiebt sich wegen Corona von November 2020 auf Februar 2021 und auf November 2021.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: USA
Jahr: 2020
Laufzeit ca.: 157
Genre: AbenteuerActionComicDramaFantasyHelden
Verleih: Walt Disney
FSK-Freigabe ab: -

Kinostart: 04.11.2021
Heimkino: 24.02.2022

Regie: Chloé Zhao
Drehbuch: Matthew K. Firpo • Ryan Firpo
Literaturvorlage: Jack Kirby

Schauspieler: Angelina Jolie (Thena) • Richard Madden (Ikaris) • Salma Hayek (Ajak) • Gemma Chan (Sersi) • Kumail Nanjiani (Kingo) • Kit Harington (Dane Whitman) • Brian Tyree Henry (Phastos) • Barry Keoghan (Druig) • Lauren Ridloff (Makkari) • Ma Dong-seok (Gilgamesh) • Lia McHugh (Sprite)

Produktion: Kevin Feige
Szenenbild: Eve Stewart
Kostümbild: Sammy Sheldon
Maskenbild: Karen Cohen
Kamera: Ben Davis
Musik: Joseph Trapanese
Schnitt: Alex O'Flinn • Michael P. Shawver • Craig Wood

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Bild: Walt Disney

1 customer review

gut
03.11.21
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