The Hills Have Eyes

Kinoplakat The Hills Have Eyes

Familie Carter ist auf Urlaubsfahrt per Wohnmobil. So fahren die älteste Tochter Lynn mit ihrem neugeborenen Baby Catherine, Ehemann Doug, die jüngere Tochter Brenda, und das Nesthäkchen Bobby, zusammen mit den beiden Deutschen Schäferhunden "Beauty" und "Beast" in einem enormen 88er Airstream Trailer in Richtung Westen. Nach einem eigenartigen Unfall beginnt der Horror.

Der Film"Hügel der blutigen Augen" ist ein modernes Remake des Wes Craven Klassikers aus dem Jahr 1977 und hält sich auch, bis auf wenige Abweichungen, im Großen und Ganzen an das Original.

"Big Bob" Carter (typischer Familienvater: Ted Levine) ist ein Polizei-Detektiv, der kürzlich pensioniert wurde. Da der Hochzeitstag mit seiner netten Frau Ethel (groß gewordenes Blumenkind: Kathleen Quinlan) ins Haus steht, hat Big Bob etwas ganz Besonderes geplant. Er will mit der ganzen Familie nach Kalifornien fahren. Aber nicht mit dem Flieger. Nein, mit dem Wagen quer durch das Land. Sein ganzer Stolz ist nämlich ein monströser 88er Airstream Trailer, den er mit seinem nicht mehr ganz neuen Suburban ziehen will. Darin hat, seiner Meinung nach, locker die ganze Familie Platz. Doch die ist da ganz anderer Ansicht, zumal Big Bob nicht die Highways oder Interstates nehmen will, sondern tatsächlich vorhat, auf den Landstraßen dahin zu tuckern. So sieht man die landschaftlichen Schönheiten ihrer Heimat, meint er. Und hofft dabei, dass all die unterschwelligen Aggressionen der Familie damit vielleicht abgebaut werden. Mit an Bord ist also seine älteste Tochter Lynn (hübsches Muttertier: Vinessa Shaw), die sich ständig Sorgen um das Wohlbefinden und die Sicherheit ihres neugeborenen Babys Catherine macht. Lynns Ehemann Doug (Softy mit ungeahnten Qualitäten: Aaron Stanford), ein sanfter Technikfreak und Handy-Verkäufer, ist dem kernigen Big Bob ein Dorn im Auge. Weicheier kann er nicht leiden, und so schikaniert und bevormundet er Doug, wo er nur kann. Aus diesem Grund hasst Doug diese Reise, der er sich als Lynns Ehemann nicht entziehen kann, macht aber einigermaßen gute Miene zum bösen Spiel. Dann gibt es noch die jüngere Tochter Brenda (prächtig pubertierender Teenager: Emilie De Ravin), die totensauer ist, weil sie wegen dieser dämlichen Familienreise den Sommer nicht mit ihren Freunden verbringen kann. Und last, not least gibt es da noch das Nesthäkchen Bobby (sehr überzeugend: Dan Byrd), dem eigentlich nur die beiden Familienhunde, die Deutschen Schäferhunde "Beauty" und "Beast" am Herzen liegen, die natürlich auch dabei sind.

Mitten in der Wüste halten sie bei einer alten, verwahrlosten Tankstelle an. Big Bob fragt den etwas seltsamen Tankwart nach einer landschaftlich besonders schönen Strecke, der schüttelt aber nur verständnislos den Kopf und rät ihnen, einfach auf der Landstraße zu bleiben. Doch dann büxt durch eine Unachtsamkeit einer der Hunde aus und rennt in den Laden und weiter in die Wohnräume dahinter. Als Lynn ihn sucht, entdeckt sie auf einem Tisch eine Sporttasche mit allerlei Schmuckstücken. Doch sie denkt sich nichts dabei, packt den Hund und geht wieder nach draußen. Doch der Tankwart, der ihr gefolgt ist, hat ihren Blick bemerkt, und plötzlich macht er Big Bob auf eine Abkürzung quer durch die Wüste aufmerksam. Big Bob bedankt sich und nimmt natürlich, gegen den Widerstand der ganzen Familie, diese Abkürzung.

Sie rumpeln eine Weile auf dem kaum erkennbaren, mit Schlaglöchern und Sandlöchern übersäten Weg dahin. Da wird plötzlich aus dem Sand eine Kette mit Widerhaken hochgezogen, die Wagen fahren drüber, und die Widerhaken zerfetzen bei beiden Wagen die Reifen. Gleich danach wird die Kette flugs weggezogen. Die Carters haben davon nicht bemerkt, sie betrachten nur voller Entsetzen die kaputten Reifen und den ramponierten Subaru, denn durch die platzenden Reifen gerieten die Wagen ins Schleudern, und der Subaru stieß gegen einen Felsbrocken. Alle sind wütend und geben Big Bob die Schuld. Der versucht sie zu beruhigen und per Handy Hilfe zu holen. Doch in dieser abgeschiedenen Gegend gibt es keine Netzverbindung. Also bietet er an, zu Fuß zur Tankstelle zurückzugehen und dort einen Abschleppwagen zu organisieren. Doug weist er an, dem Weg weiter zu folgen, bis zu der Hauptstraße, die – laut Tankwart – nicht mehr weit entfernt sein kann. Dort soll Doug dann ein Auto anhalten und Hilfe holen.

Während sich die Familie in der heißen Wüstensonne einigermaßen komfortabel auf eine längere Wartezeit einzurichten versucht, marschieren die beiden los. Doug kommt ziemlich schnell an sein Ziel, denn der Weg endet vor einem riesigen Krater. Darin entdeckt er unzählige Autos und Wohnmobile, manche wie neu, andere schon ziemlich verrostet. In allen befinden sich noch Gepäckstücke und in einigen auch Spielsachen, von denen er ein paar für Bobby mitnimmt. Doch weit und breit ist keine Straße zu sehen, nur endlose Wüste. Er geht zu den Wagen zurück und berichtet von seiner Entdeckung.

Big Bob erreicht die Tankstelle gegen Abend. Aber er wird nicht von einem hilfreichen Tankwart empfangen, sondern von einem seltsamen Wesen brutal zusammengeschlagen, gefesselt und in einen Wagen geworfen.

Da läuft einer der Hunde weg und Bobby rennt hinterher. Der bellende Hund leitet ihn tief in eine verwirrende Landschaft von tiefen Canyons und steilen Abhängen. Laut rufend jagt Bobby hinter ihm her. Dann bricht das Bellen ab – und nach kurzer Suche entdeckt Bobby seinen geliebten Hund. Er ist tot, bestialisch abgeschlachtet und ausgeweidet. Doch das wird nicht der einzige Tote bleiben. Denn was die Familie Carter nicht weiß: In diesem Gebiet wurden einst radioaktive Versuche gemacht, und die genetisch mutierten Nachkommen von Minenarbeitern, die sich einst weigerten diese Gegend zu verlassen, leben noch hier. Dieser Clan voller hässlicher, verwachsener, bösartiger und ständig hungriger Mutanten, ernährt sich von Menschenfleisch und Blut. Und liebt die Jagd auf immer neue Beute. Die Carters müssen um ihr Leben kämpfen, in einer Gegend, die sie nicht kennen, mit Wesen, die sie nicht verstehen, wegen Dingen, die sie nicht einmal erahnen können. Brenda wird von einem der Monster vergewaltigt, das Baby wird entführt, Lynn und Ethel bestialisch ermordet, und Big Bob hängt brennend und kreischend an einem Pfahl. Da entpuppen sich der sanfte Doug und der junge, ängstliche Bobby als wahrhaft ebenbürtige Gegner dieses grausigen Mutanten-Clans.

Kritik

Wie schon erwähnt, entstand dieses Remake des Kino-Films "Hügel der blutigen Augen" nach einem Horror-Klassiker von Wes Craven. Craven wiederum fand seine Vorlage in einer wahren Geschichte, die sich in Schottland im 17. Jahrhundert zutrug. Die Sawny Beane Familie überfiel ahnungslose Reisende aus dem Hinterhalt, brachte sie auf unaussprechliche Weise um, und verzehrte die Körper ihrer Opfer. Durch Inzucht gab es schließlich 48 Mitglieder dieser Familie, die zahllose Reisende umbrachten. König James I. von Schottland sandte schließlich 400 Soldaten und Bluthunde, um die Familie in ihrem Versteck gefangenzunehmen. Danach befahl der König, dass die gesamte Familie auf genau die Art und Weise hingerichtet werden sollte, wie sie ihre Opfer umgebracht hatten.
Wes Craven versetzte die Story in das Amerika des 20. Jahrhunderts und schuf einen Horror-Klassiker, der bei seinem Erscheinen im Sommer 1977 das Publikum absolut schockierte, die Presse entsetzte, und hitzige Diskussionen auslöste. Wes Craven beeinflusste mit diesem Film unzählige weitere Horror-Streifen, da hier erstmals die Monster keine Wesen aus dem Weltall waren, sondern Amerikaner, wenn auch mutierte, und die braven Amerikaner sich schließlich als genauso blutrünstig, wie die Monster entpuppten.

Fast 30 Jahre später wollte Wes Craven jetzt ein Remake seines Films "Hügel der blutigen Augen" mit den heutigen Möglichkeiten machen. Dazu suchte er junge Regisseure, die dem Ganzen einen frischen Touch geben sollten. Er fand sie in Alexandre Aja und Gregory Lavasseur, die 2003 mit dem französischen Horror-Film "High Tension" ein blutrünstiges, ungeheuer spannendes und von den Wendungen her sehr überraschendes kleines Meisterwerk abgeliefert hatten. Aja war begeistert von Cravens Vorschlag: "Wenn man eine Familie wie die Carters hat, dann hat man die Möglichkeit viele verschiedene Charaktere zu entwickeln und ebenso viele verschiedene Formen, wie sie die Angst verarbeiten. Das war sehr interessant und erlaubte uns, mit jedem von ihnen ein paar wirklich völlig unterschiedliche Szenen auszuarbeiten. Ich bin der Meinung, dass das Publikum sich jeweils entweder mit der Mutter, einer der Schwestern, dem Bruder oder dem Schwiegersohn identifizieren wird. Und solche Eindrücke sind immer sehr viel realistischer und verstörender, wenn man sich wirklich in einen der Charakter hineinversetzen kann." Damit hat Alexandre Aja eigentlich schon alles gesagt: Der Film geht einem an die Nieren. Ich habe vor lauter Spannung an meinen Fingernägeln geknabbert, bin nervös hin und her gerutscht auf meinem Kinosessel, hab teilweise fast das Atmen vergessen, habe mir die Haare gerauft, hab "Huch" und "Oh" gestöhnt, "Pass auf" und "Oh, nein" gerufen, und mich die ganze Zeit über absolut köstlich amüsiert und hervorragend unterhalten. Schon "High Tension" hat mir sehr gut gefallen, und mit "Hügel der blutigen Augen" geht es mir nicht anders. Bewundernswert, mit welcher Überzeugung die Schauspieler darstellen, wie allmählich Angst und Entsetzen Einzug halten in das "Sweet Home" im Wohnmobil, wie Doug und Bobby schließlich über sich hinauswachsen, und tun, was getan werden muss.

Fazit
Der Film " The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen" ist ein richtig schöner, schauriger, blutiger und überaus spannender Horror-Film, bei dem – wie es sich gehört – die Guten gewinnen, wenn auch nicht alle. Er ist allerdings nichts für schwache Nerven und schwache Mägen. Und Kinder unter 18 gehören auf keinen Fall hinein!
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 70 %


Alternativtitel: The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen
Land: USA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 89
Genre: HorrorThriller
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 23.03.2006
Heimkino: 02.11.2007

Regie: Alexandre Aja
Drehbuch: Wes Craven • Alexandre Aja • Grégory Levasseur

Schauspieler: Michael Bailey Smith (Pluto) • Tom Bower (Tankwart) • Ted Levine (Big Bob) • Kathleen Quinlan (Ethel) • Dan Byrd (Bobby) • Emilie de Ravin (Brenda) • Aaron Stanford (Doug) • Vinessa Shaw (Lynn) • Robert Joy (Lizard) • Laura Ortiz (Ruby) • Ezra Buzzington (Goggle) • Billy Drago (Papa Jupiter)

Produktion: Wes Craven • Peter Locke • Marianne Maddalena
Szenenbild: Joseph C. Nemec III
Kostümbild: Danny Glicker
Maskenbild: Mariam Lee Abounouom • Mark Boley • Jack Bricker • Massimiliano Duranti • Mario Michisanti • Ron Pipes • Matteo Silvi
Kamera: Maxime Alexandre
Musik: tomandandy
Schnitt: Baxter

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

gut
23.03.06
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