Crank

Kinoplakat Crank

Chev Chelios ist Auftragskiller und hat die Nase voll. Nach seinem letzten Auftrag, den chinesischen Gangsterboss Don Kim zu töten, geht es ihm körperlich einfach saumäßig: Ihm ist schwindelig, ihm ist schlecht, er kann sich kaum noch bewegen, und Luft kriegt er auch keine mehr. Der Anruf seines größten Widersachers Ricky Verona klärt ihn auf: Verona hat ihn vergangene Nacht bewusstlos geschlagen und ihm dann eine tödliche Droge injiziert. Chev kann nur so lange am Leben bleiben, wie sein Herz und sein Puls rasen – sobald sie langsamer werden, stirbt er.

Der Film "Crank"ist der Debüt-Film des Drehbuchautoren-Teams Mark Neveldine und Brian Taylor als Regisseure. Die beiden wollten einen nonstop Actionfilm drehen, der genau wie ein Videospiel funktioniert: "Mit "Crank" wollten wir einen Film machen, wo ein Typ sich die ganze Zeit bewegen muss. Es ist wie bei "Speed", nur anstelle eines Busses ist es hier ein Typ. Wenn er langsamer wird, geht er hoch." Und was dabei herausgekommen ist, ist eine geradezu atemberaubende Jagd durch L. A., Action-Szenen, wie man sie noch nie gesehen hat, Perspektiven, die mehr als ungewöhnlich sind, Situationskomik, bei der man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt, und eine Kameratechnik, die einmalig ist.

Chev Chelios (ein tödlicher Orkan auf Beinen: Jason Statham) hört zwar sein Bildschirm-Telefon, aber er kommt kaum auf die Beine. Der sonst so agile und fitte Auftragskiller hat Probleme: Ihm ist schwindelig, ihm ist schlecht, er fühlt sich zitterig, sein Kopf brummt, mit einem Wort: Es geht ihm saumäßig. Warum? Er hat keine Ahnung. Am Abend vorher hat er einen Auftrag ausgeführt. Oder besser gesagt: nicht ausgeführt. Er sollte den chinesischen Gangsterboss Don Kim (chinesisch-stoisch: Keone Young) ausschalten. Aber Chev möchte den Auftragskiller-Job an den Nagel hängen und mit seiner geliebten Freundin Eve (reizende Naive: Amy Smart) ein ganz stinknormales Leben beginnen. Deshalb hat er Don Kim unter der Bedingung verschont, dass der sich 48 Stunden nicht blicken lässt. Bis dahin will er mit Eve die Fliege in ein neues Leben machen.

Torkelnd und schwankend schleppt sich Chev zum Bildschirm-Telefon. Sein größter Widersacher Ricky Verona (glatzköpfiger Widerling: Jose Pablo Cantillo) grinst ihn bösartig an und klärt ihn höhnisch mit, warum es ihm so schlecht geht. Verona hat Chev am Abend vorher bewusstlos geschlagen und ihm anschließend eine tödliche Droge injiziert. Die Wirkung der Droge kann nur in Schach gehalten werden, wenn Herz und Puls ständig auf Hochtouren rasen. Sobald sich der Herzschlag und der Puls verlangsamen, stirbt man. Verona ist ebenfalls Auftragskiller, aber nur die Nr. 2 hinter Chev. Das ist für ihn die wunderbare Gelegenheit, endlich auf Platz 1 aufzurücken!

Chev ergreift sofort die Initiative. Er rast zu seinem Wagen, wirft sich hinein, und beginnt eine waghalsige Fahrt auf vollen Touren durch Los Angeles. Alles, was nicht schnell genug zur Seite springt oder fährt, wird gnadenlos beiseite geräumt. Immer, wenn sein Puls wieder langsamer zu werden droht, beschleunigt Chev. Daneben ruft er seinen Freund, den Transvestiten Kaylo (treu ergeben: Efren Ramirez) an, er soll für ihn den Aufenthaltsort von Verona ausfindig machen. Denn Chev ist natürlich stinkwütend über diesen feigen Anschlag. Und er versucht – vergeblich – seine Freundin Eve zu erreichen, denn er hat Angst, dass auch sie in dieses Komplott hineingezogen wird. Außerdem versucht er seinen Arzt Doktor Miles (Rock'n'Roll-Doc auf Dope: Dwight Yoakam) zu erreichen, um von ihm gute Tipps fürs Überleben zu bekommen. Doch Doc Miles kennt die Droge auch nicht, rät Chev aber, alles in sich hineinzustopfen, was den Puls beschleunigt: Red Bull, Kaffee, Cola usw. Also räumt Chev auf seinem Weg zu Eve sämtliche Läden leer, legt dabei halb L. A. in Schutt und Asche, bringt (in einer unglaublichen Szene) Veronas Bruder um, greift sich Eve, die gar nicht kapiert was los ist, weil sie ihren süßen charmanten Chev nämlich für einen Videospiele-Progammierer hält, legt dabei ein paar Typen von Verona um, die tatsächlich Eve entführen wollten, zertrümmert so nebenbei ein Einkaufszentrum, legt mit Eve – als sein Puls abzusinken droht – mitten in Chinatown und mitten auf der Straße zwecks Adrenalin-Stoß einen bemerkenswerten und von einem großen Publikum heftig beklatschten F*** hin, wird niedergeschlagen, wird bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert, flieht nur mit einem Krankenhaushemdchen bekleidet (Jason hat einen absolut niedlichen Hintern!), muss feststellen, dass sich Verona seinen Freund Kaylo geschnappt und ihn getötet hat, und steuert schließlich auf ein furioses Ende zu, das mit einem grandiosen Kampf an einem Hubschrauber hängend eingeläutet wird.

Kritik

Also, um ehrlich zu sein, der Film "Crank" ist eigentlich alles, was rundum immer verdammt wird (manchmal auch von mir): er ist absolut blutrünstig, ungeheuer gewalttätig, sexuell völlig inkorrekt, hirnrissig und dämlich – aber verdammt amüsant und ausgesprochen unterhaltsam. Ein Feuerwerk an Gags, Action, Komik, knallbunten Comic-Einblendungen, höchst effektvollen Kameraspielereien, und mittendrin ein Jason Statham, der sich mit diesem Film endgültig als ultimativer Action-Held etabliert hat.

Die Autoren und Regisseure Mark Neveldine und Brian Taylor suchten lange nach dem richtigen Schauspieler für ihren Debüt-Film: "Es sollte ein Typ aus L. A. sein. Wir haben Chev nie als Engländer gesehen. Wir haben uns zahlreiche amerikanische Darsteller angeschaut und versucht, einen Mann zu finden, der diese glaubwürdige Zähigkeit der heiß geliebten Stars aus den 1970-er Jahre hatte – all die Steve McQueens und Roy Scheiders, die finsteren Typen. Und wir haben sie hier drüben nicht, nicht mehr in dieser Art. Aber dann trafen wir Jason, und der ist ein richtiger Kerl." Und auch Produktionsmanager David Rubin ist von Jason Statham begeistert: "Bevor wir mit dem Film anfingen, war Chev das große Fragezeichen. Er musste ein zäher Bursche sein, sollte aber auch viel Herz haben. Er sollte sehr sportlich, aber kein Super-Athlet sein, gewieft, aber nicht zu gerissen, und witzig, aber nicht zu komisch. Es war erstaunlich, Jason bei der Arbeit zuzuschauen: wie er schwierige Actionparts so leicht rüberbrachte, und schwer zu koordinierende Comedy-Elemente in seine Darstellung einbaute. Und dann musste er manchmal in einer Szene all das gleichzeitig tun, das war einfach unglaublich." Dem kann ich nur zustimmen. Jason Statham, den ich schon immer gut fand, steht jetzt ganz oben auf meiner Action-Helden-Liste. Unterstützt wird er dabei von einer Riege von ebenfalls sehenswerten Schauspielern: Die süße Amy Smart, bekannt aus "Butterfly Effect" und "Starsky & Hutch"; der attraktive Jose Pablo Cantillo, bekannt aus "Der Manchurian Kandidat"; Dwight Yoakam, eigentlich Country-Star und zweifacher Grammy-Gewinner mit mehr als 23 Millionen verkauften Alben, bekannt aus "Hollywood Cops".

Natürlich ist die Geschichte nicht neu, wie schon gesagt, in "Speed" hat ein Bus den "Chev"-Part, und "DOA – Dead On Arrival" basiert auf ein und derselben Idee, dass ein Mann tödlich vergiftet wird und verzweifelt nach einem Gegenmittel sucht. Aber so wie in "Crank" ist die Story noch nie erzählt worden.

Fazit
Wenn Sie mal wieder einen knallharten und völlig unkorrekten, aber unglaublich aufregenden, spannenden, harten, witzigen und absolut geil gemachten Actionfilm sehen möchten, dann dürfen Sie sich "Crank" nicht entgehen lassen. Für schwache Nerven und Kinder ist er aber auf keinen Fall etwas.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 80 %


Land: USA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 88
Genre: ActionKrimiThriller
Verleih: Universum Film
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 21.09.2006
Heimkino: 08.01.2008

Regie: Mark Neveldine • Brian Taylor
Drehbuch: Mark Neveldine • Brian Taylor

Schauspieler: Jason Statham (Chev Chelios) • Amy Smart (Eve) • Jose Pablo Cantillo (Verona) • Efren Ramirez (Kaylo) • Dwight Yoakam (Doc Miles) • Carlos Sanz (Carlito) • Reno Wilson (Orlando) • Edi Gathegi (Haitian Cabbie) • Glenn Howerton (Doctor) • Jay Xcala (Alex) • Keone Young (Don Kim) • Valarie Rae Miller (Chocolate)

Produktion: Michael Davis • Gary Lucchesi • Tom Rosenberg • Skip Williamson • Richard S. Wright
Szenenbild: Jerry Fleming
Kostümbild: Christopher Lawrence
Maskenbild: Yvonne Depatis-Kupka • Elisabeth Dietrich-Fry • Rosie Duprat Fort • Annette Lorant • Kenneth Walker
Kamera: Adam Biddle
Musik: Paul Haslinger
Schnitt: Brian Berdan

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Bild: Universum Film

1 customer review

gut
21.09.06
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