Als das gut situierte Ehepaar Collingwood feststellt, dass die Fremden, die sie in ihrem Gästehaus einquartiert haben, in Wahrheit Verbrecher sind, die ihre Tochter angeschossen und vergewaltigt haben, brennt bei ihnen eine Sicherung durch. Sie beschließen, die Gelegenheit zu nutzen und Rache zu nehmen.
"The Last House on the Left" ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1972. Dieses Mal führte Wes Craven nicht wieder selbst Regie, sondern fungierte als Produzent.
Als die Freundinnen Mari (Sara Paxton) und Paige (Martha MacIsaac) den schüchternen Justin (Spencer Treat Clark) kennenlernen, lassen sie sich überreden einen Joint mit ihm zu rauchen. Das Trio kommt sich ein wenig näher und albert ausgelassen herum, als Justins Vater nebst Begleitung nach Hause kommt. Augenblicklich schlägt die Stimmung ins Eisige um, denn Krug (Garett Dillahunt) ist kürzlich von seiner durchgeknallten Freundin Sadie (Riki Lindhome) und seinem Bruder Francis (Aaron Paul) gewaltsam aus einer Polizeistreife befreit worden. Die Ermittler sind ihnen auf den Fersen und das Letzte, was sie brauchen können, sind zwei verängstigte junge Frauen, die zur Polizei laufen. Also beschließt Krug, die Freundinnen mit auf die Flucht zu nehmen.
Das stellt sich bald als großer Fehler heraus, denn so ängstlich Mari und Sadie auch scheinen mögen, sie lassen sich so schnell nicht unterkriegen. Durch einen Trick gelingt es ihnen einen Autounfall zu provozieren, doch der Fluchtversuch schlägt fehl. Schlimmer noch: Bei den Verbrechern liegen die Nerven blank und es kommt zu Kurzschlüssen: Sadie wird brutal abgestochen, und während sie noch elendig verreckt, Mari brutal vergewaltigt. Dennoch gelingt ihr die Flucht. Aber der Sprung in den nahegelegenen See erweist sich als Boomerang, denn Krug schießt sie an. Im Glauben, die Angeschossene wird nun im Wasser verbluten, zieht das Verbrecherquartett ab und sucht nach einem Unterschlupf für die Nacht.
Sie klopfen ausgerechnet an der Tür von Maris Eltern an, die die Fremden nichts ahnend hereinbitten, bewirten und sie für die Nacht im Gästehaus einquartieren. Doch Mari hat überlebt und kann sich bis zum Wochenendhaus ihrer Eltern schleppen. Dort hat Justin, der das ganze Gegenteil seines Vaters ist, ein Zeichen hinterlassen. Nun dauert es nur noch Augenblicke, bis Maris Eltern eins und eins zusammenzählen. Sie wissen jetzt, wen sie beherbergen und plötzlich sinnt das eben noch nette Ehepaar auf Rache.
Kritik
"The Last House on the Left" mischt klassischen Horror mit Folter. So wird Sadie im Wald nicht nur in Nahaufnahme umgebracht, sondern die Verbrecher sorgen dafür, dass sie möglichst qualvoll abkratzt. Später gibt es im Haus der Eltern eine Nasenoperation ohne Betäubung, die ebenfalls in Nahaufnahme stattfindet. Aber auch die Szene mit dem Müllschlucker der Spüle ist nicht ohne. Es gibt zwei Möglichkeiten diese Szenen einzuordnen. Man kann sie für konsequent halten, weil sie in Großaufnahmen das zeigen, was in den meisten Horrorfilmen ausgeblendet wird und der Fantasie des Zuschauers überlassen. Oder man ist von den widerwärtigen Szenen abgestoßen. Ich bin der Meinung, dass Folter in Filmen nichts zu suchen hat und schätze, der Film gefiele mir ohne die Folterszenen besser, denn zwingend notwendig sind sie nicht. Die Spannung steigt auch ansonsten hoch. Etwa wenn Maris Mutter bereits weiß, wen sie vor sich hat und versucht mit dem Verbrecher zu flirten, um ihn im geeigneten Moment mit dem Küchenmesser niederzustechen.
Hinsichtlich der Logik gibt es schlimmere Patzer als in "The Last House on the Left". Die Mutter ist in der eben angesprochenen Szene einfach zu cool. Und weshalb Maris Vater, der von Beruf Mediziner ist, zugunsten der Rache vergisst, dass seine Tochter eine Not-OP braucht, leuchtet auch nicht ein. Ebenso wie die teils ungeschickten Kämpfe. Denn wenn Laien gegen Verbrecher antreten, dann müssen sie damit rechnen, dass die Gegenseite mehr Erfahrung mitbringt.
Fazit
Der Film "The Last House on the Left" greift den Trend des Folter-Horrors auf. Ob man das nun ausgerechnet in Großaufnahme sehen will, muss jeder Kinogänger selbst entscheiden. Die Spannung ist gegeben und käme auch ohne diese Szenen aus.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 100
Genre: Horror • Thriller
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren
Kinostart: 14.05.2009
Regie: Dennis Iliadis
Drehbuch: Adam Alleca • Carl Ellsworth • Wes Craven
Schauspieler: Tony Goldwyn (John) • Monica Potter (Emma) • Sara Paxton (Mari) • Garret Dillahunt (Krug) • Spencer Treat Clark (Justin) • Martha MacIsaac (Paige) • Aaron Paul (Francis) • Riki Lindhome (Sadie) • Michael Bowen (Morton) • Josh Coxx (Giles) • Usha Khan (Maid)
Produktion: Wes Craven • Sean Cunningham • Marianne Maddalena
Szenenbild: Johnny Breedt
Kostümbild: Janie Bryant
Maskenbild: Chiara Allegrucci
Kamera: Sharone Meir
Musik: John Murphy
Schnitt: Peter McNulty
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