Nachdem die Transformer ihren eigenen Heimatplaneten zerstört haben, kommen sie auf die Erde um ihren Kampf Gut gegen Böse fortzusetzen. Hier schließen die guten Autobots Freundschaft mit den Menschen und treten im Finale gegen die bösen Deceptions an. Die comicartige Handlung bietet viel Raum für Spezialeffekte.
Sam (Shea LiBeouf) ist ein ganz normaler wenn auch etwas glückloser Teenager. Soeben hat er die Abmachung mit seinem Vater gewonnen und soll für die guten Schulnoten sein erstes Auto bekommen. Zunächst ist Sam etwas enttäuscht, weil sein Vater ihm nur ein schrottreifes Auto kaufen will, doch dann drängt sich ihm ein angerosteter 1976. Chey Camaro auf. Mithilfe des Autos, das zeitweilig ein Eigenleben zu führen scheint, gelingt es Sam sogar seine Mitschülerin Mikaela aufzugabeln. Die ist zunächst von den inneren Werten des Autos mehr angetan als vom Fahrer, denn ihr Vater ist ein Schrauber, doch nach und nach entdeckt die junge Frau auch Sams Stärken. Dazu trägt unter anderem ein seltsames Erlebnis bei, während dem Sam und Mikaela mit ansehen, wie sich das Auto in einen riesigen Roboter verwandelt. Was sie nicht wissen, zuvor wurde eine Militärbasis der US-Army angegriffen. Der übermächtige Feind durchbrach zunächst die Abwehr und loggte sich anschließend ins Datennetz der USA ein. Auch hier waren intelligente Roboter am Werk. Doch obwohl beide vom selben Heimatplaneten stammen, sind ihre Absichten konträr. Die guten Autobots, unter der Führung des mächtigen Optimus Prime, kämpfen für das Gute. Während die Deceptions das Böse verkörpern. Beide Seiten sind auf der Suche nach einem geheimnisvollen Würfel, der den entscheidenden Ausschlag im endgültigen Kampf Gut gegen Böse geben soll. Und wie sollte es anders sein? Der Würfel ist auf der Erde zu finden und hier soll auch der Endkampf toben.
Kritik
Nachdem es die Transformers bereits als Comic, Zeichentrick und Actionfiguren gibt, erscheint es wie eine sinnvolle Ergänzung, einen Film ins Kino zu bringen. Die Handlung orientiert sich an den Grundelementen von Comic und Zeichentrickserie. Die guten Roboter schließen Freundschaft mit den Menschen, zunächst mit einem Teenager, den sie beschützen. Im späteren Verlauf kämpfen Menschen und Roboter Seite an Seite gemeinsam gegen den Feind.
Der Spannungsbogen ist nicht ganz ausgewogen. Verkürzt gesagt kommt die Handlung bis zur finalen Schlacht kaum über den Status einer Einführung hinaus. Stellenweise ist sie bis zur Schmerzgrenze vereinfacht und bleibt verfilmter Comic. Ab und an sorgen gekonnte Actioneinlagen für Spannung, doch insgesamt ist die Lauflänge von über zwei Stunden für das Thema zu lang. Das liegt zum einen daran, dass das Teenager-Drama nicht sonderlich originell ausfällt: Der Außenseiter wird zum Helden, der natürlich schon immer in ihm steckte. Als Belohnung für die Rettung der Welt bekommt er nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch die heiße Mitschülerin. Zum anderen hat Regisseur Michael Bay von seinen Darstellern zu wenig gefordert und dementsprechend bleiben selbst die Hauptrollen austauschbar. Shea LiBeouf ist als jugendlicher Held viel zu blass. Megan Fox versucht die heißblütige Latina zu geben.
Des Weiteren beweist sich, dass Michael Bay der Richtige ist, wenn es um Action und Krachbumm geht, doch auf dem Regiestuhl macht er keine glückliche Figur, denn sein Stil macht wiederholt einen ausgeborgten Eindruck. Wen das nicht stört, dem können die Parolen sauer aufstoßen. Schon während des Vorgeplänkels werden einige wirklich schlechte Sprüche geklopft über tapfere Soldaten, die im gerechten Kampf fallen. Doch am Ende kommt es dann richtig dicke und es hagelt Durchhalteparolen.
Nach den Schwächen nun zu den Stärken des Films. Gut gemacht sind die Gags des Films. Etwa wenn Sams Hündchen einem der Autobots auf den Fuß pinkelt und der den Hund erschießen will, weil die Lebensform undicht ist. Oder wenn die gigantischen Roboter versuchen, sich in einem Garten "unsichtbar" zu machen. Die Höhepunkte aber sind die Tricks. Sie bestehen aus - ich kann es nicht anders sagen - gigantischen Spezialeffekten und Kampfszenen. Wenn es im Film "Transformers" kracht, dann gewaltig! Da läuft schon mal ein Roboter zwischen Wolkenkratzern hinab und lässt "Spider-Man" wie einen Waisenknaben aussehen. Klasse auch die Szenen, in denen die Roboter wie auf Inlineskates skaten.
Fazit
"Transformers" ist ein Jungs-Film und bietet alles, wovon Jungs aller Altersklassen träumen: Konflikte werden von Männern in Uniformen mit (militärischer) Gewalt gelöst. Frauen, auch wenn sie Verstand besitzen, überzeugen durch körperliche Attribute. Autos strotzen vor PS, sind chromblitzend und rasant. Somit dürften Männerträume vieler Altersklassen erfüllt sein und die Herzen von Action-Fans schneller schlagen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 144
Genre: Abenteuer • Action • Comic • Krieg • Science-Fiction
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren
Kinostart: 01.08.2007
Heimkino: 06.12.2007
Regie: Michael Bay
Drehbuch: John Rogers • Roberto Orci • Alex Kurtzman
Schauspieler: Shia LaBeouf (Sam Witwicky) • Megan Fox (Mikaela Banes) • Josh Duhamel (Captain Lennox) • Tyrese Gibson (USAF Tech Sergeant Epps) • Rachael Taylor (Maggie Madsen) • Anthony Anderson (Glen Whitmann) • Jon Voight (Defense Secretary John Keller) • John Turturro (Agent Simmons) • Michael O'Neill (Tom Banacheck) • Kevin Dunn (Ron Witwicky) • Julie White (Judy Witwicky) • Amaury Nolasco (ACWO Jorge "Fig" Figueroa)
Produktion: Ian Bryce • Tom DeSanto • Lorenzo di Bonaventura • Don Murphy
Szenenbild: Jeff Mann
Kostümbild: Deborah L. Scott
Maskenbild: Robin Beauchesne
Kamera: Mitchell Amundsen
Musik: Steve Jablonsky
Schnitt: Thomas A. Muldoon • Paul Rubell • Glen Scantlebury
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