Fünf junge Leute antworten auf eine Anzeige im Internet und bestehen das Casting für eine Fernseh-Show. Ihre Aufgabe besteht darin es in einem abgelegenen Haus sechs Monate zusammen auszuhalten, damit jeder von ihnen eine Million Dollar gewinnt. Steigt jemand vorher aus, ist die Sache gelaufen und das Preisgeld futsch.
Rund um die Uhr werden sie wie Versuchskaninchen von Kameras überwacht. Bis auf einen Ruheraum gibt es keinen Winkel, den die Kameras nicht erreichen, sogar nachts liefern die elektronischen Augen Bilder. Schon bald gehen eigenartige Dinge im Haus vor. Ein verirrter Vogel auf dem Dachboden bildet nur den Anfang. Es scheint, als existierte neben den Freiwilligen noch ein weiterer unsichtbarer Bewohner.
Als dann statt der normalen Essensration eine leere Kiste geliefert wird, die nur eine geladene Pistole enthält, kommt es zur ersten Zerreißprobe. Die Waffe hängt mit der Vergangenheit eines der Bewohner zusammen. Aber wer hat in der Vergangenheit geschnüffelt und wer käme auf solch eine sadistische Idee? Derselbe Mensch, der an beschlagenen Scheiben Nachrichten hinterlässt, oder jemand einen blutigen Hammer ins Bett legt. Damit nicht genug. Die Fünf werden nicht nur systematisch terrorisiert, es entstehen auch untereinander Spannungen, die sich in unbefriedigter Liebe und Libido entladen. Als die Umstände immer unerträglicher werden, beschließen die Bewohner das Haus zu verlassen, doch das Funkgerät funktioniert nicht und es keimen berechtigte Zweifel auf, dass der Selbstmord kein Selbstmord war.
Kritik
Die Fernsehsendung "Big Brother" eine Idee weitergedacht wobei das Preisgeld wird nur gezahlt, wenn alle an einem Strang ziehen und bleiben. Das einsame Haus in den verschneiten Bergen bietet eine passende Kulisse. Allerdings frage ich mich recht bald, warum von den Bewohnern niemand auf die Idee kommt, nicht alle im Haus sind wirklich ausgesucht worden. Was, wenn jemand eingeschleust worden wäre?
Die ersten Schreckmomente basieren auf Erschrecken und Ekel. Dann schwenkt der Film in Psychoterror über und wird unglaubwürdiger, denn Menschen, die einen Nervenzusammenbruch bekommen, weil das Flut-Notlicht wie von Geisterhand einschaltet wirken etwas unglaubwürdig. Wenn dann der Film zum Schluss in eine wahre Blutorgie umschaltet, dann verliert der Film nochmals. Ein anderes Ende wäre stärker gewesen.
Zu den nicht immer glaubwürdigen Personen kommt die verwendete Technik. Ein Großteil des Films wurde auf Videomaterial aufgenommen mithilfe von festmontierten Kameras, die Schärfe der grobkörnigen Bilder wird oft erst nach dem Schwenk justiert. Das ergibt eine eigenartige Atmosphäre, aber ist auf Dauer sehr anstrengend. Die durchaus sehenswerten Schauspieler retten das Drehbuch nur bedingt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Land: Frankreich • Großbritannien • Kanada • USA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 95
Genre: Horror • Spannung
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren
Kinostart: 15.08.2003
Heimkino: 04.12.2003
Regie: Marc Evans
Drehbuch: David Hilton • James Watkins
Schauspieler: Sean Cw Johnson (Matt) • Kris Lemche (Rex) • Stephen O'Reilly (Danny) • Laura Regan (Emma) • Jennifer Sky (Charlie) • Bradley Cooper (Travis Patterson) • Nick Mennell (Cop)
Produktion: Jonathan Finn • Alan Greenspan • David Hilton • Jane Villiers
Szenenbild: Crispian Sallis
Kostümbild: Kate Rose
Maskenbild: Cathleen O'Connell
Kamera: Hubert Taczanowski
Musik: Bias
Schnitt: Marguerite Arnold
Anzeige