Verräter wie wir

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Klassischer Spionagefilm der alten Schule. Unbescholtene werden in die Kreise des organisierten Verbrechens gezogen und erleben dann das Abenteuer ihres Lebens. Solide aufgezogen und prominent besetzt. Nach einer Romanvorlage von John le Carré.

Der Urlaub in Marokko nimmt für Perry Makepeace (Ewan McGregor) eine ungeahnte Wende. In einem Restaurant lernt er den spendablen Russen Dima (Stellan Skarsgård) kennen. Der lädt ihn erst auf einen Drink und dann zur Geburtstagsfeier seiner Tochter ein. Dieses Zusammentreffen nutzt Dima, um Perry sein Herz auszuschütten. Er will aus der russischen Mafia aussteigen und Perry soll ihm helfen. Der geht auf den Handel ein und überbringt, nach der Rückkehr nach London, einen USB-Stick. Der MI5 ist überrascht und quetscht Perry und nun auch seine Frau die Strafanwältin Gail (Naomie Harris) aus. Anfangs ist Gail verärgert über Perrys kleines Geheimnis. Doch als der Geheimdienst erneut auf das Paar zugeht, ist Gail mit von der Partie. Immerhin steht nicht nur Dimas Leben auf dem Spiel, sondern auch das seiner Familie. Wie nicht anders zu erwarten, laufen die Dinge nicht so glatt wie geplant. Plötzlich sind Gail und Perry in einen brisanten Fall verwickelt.

Kritik

Leider ist es bei "Verräter wie wir" so, die Grundlage unerklärt und unglaubwürdig bleibt. Ein gut situiertes britisches Paar setzt sein eigenes Leben aufs Spiel, um das Leben einer fremden Familie zu retten. Aus welchem Antrieb? Bei ihm könnte es der Wunsch nach Abenteuerlust gepaart mit Naivität sein. Doch bei seiner Frau, einer Anwältin mit dem Schwerpunkt Strafrecht, erwarte ich einen kühleren Kopf. Eine schleierhafte Ausgangslage, die ein anderer Faktor aufwiegen müsste. Doch das gelingt nur bedingt. So fehlt der packendende Moment. Die vorhersehbare Handlung ist solide aufgebaut – nicht weniger und nicht mehr. Wobei einige Wendungen verwundern; wie die, dass eine Person aus dem Safehouse mit dem Handy telefoniert und dadurch dessen Lage verrät. Die drei Hauptpersonen bekommen zu wenig Profil und bleiben herausgegriffen. Deshalb fiebere ich weder mit der russischen Familie mit, noch mit den Briten.

Das Schauspiel ist ebenfalls solide. Auf Ewan McGregor beziehungsweise seiner Rolle lastet viel. Doch weder das Drehbuch noch seine Darstellung werden dem gerecht. Perry legt seine Motivation nicht offen. Und selbst das Drehbuch handelt die Frage, warum das Leben eines Fremden mehr wiegen sollte als das eigene, mit einer Phrase ab. Etwas leichter hat es Stellan Skarsgård als wuchtiger Russe. Dass die Ehefrauen in Nebenrollen wie schmückendes Beiwerk oder still leidend abgedrängt werden, enttäuscht bei einem Film des Jahres 2015.

Fazit
Für einen Spionagethriller siedelt "Verräter wie wir" gefährlich nahe am TV-Film.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Our Kind of Traitor
Land: Großbritannien
Jahr: 2015
Laufzeit ca.: 107
Genre: Thriller
Verleih: Studiocanal
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 07.07.2016
Heimkino: 17.11.2016

Regie: Susanna White
Drehbuch: Hossein Amini

Schauspieler: Ewan McGregor (Perry) • Stellan Skarsgård (Dima) • Damian Lewis (Hector) • Naomie Harris (Gail) • Jeremy Northam • Khalid Abdallah • Matlock Mark Gatiss • Saskia Reeves • Alicia von Rittberg • Alec Utgoff • Mark Stanley • Grigoryi Dobrygin • Marek Oravec • Velibor Topić • Jana Perez • Carlos Acosta

Produktion: Khadija Alami • Simon Cornwell • Stephen Cornwell • Gail Egan • Annika Sucksdorff
Szenenbild: Sarah Greenwood
Kostümbild: Julian Day
Maskenbild: Khalid Alami
Kamera: Anthony Dod Mantle
Musik: Marcelo Zarvos
Schnitt: Tariq Anwar • Lucia Zucchetti

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{joomplucat:31 limit=3|columns=3}Bilder: Studiocanal

1 customer review

befriedigend
07.07.16
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