25 Stunden

Kinoplakat 25 Stunden

Drogendealer Monty Brogan (Edward Norton) bleiben noch 24 Stunden bis er seine siebenjährige Haftstrafe antreten muss, in der 25. Stunde muss er in den Knast. In kurzen Rückblenden werden einschneidende Stationen aus seinem bisherigen Leben erzählt.

Aktuell versucht Monty innerhalb des letzten Tages in Freiheit Ordnung in sein Leben zu bringen und sich von den wichtigsten Menschen zu verabschieden. Dabei sitzt ihm die Frage im Nacken, wer ihn an die Polizei verraten hat. Kann er seiner Freundin Naturrelle (Rosario Dawson) noch trauen?

Parallel zu Montys Schicksal erzählt der Film von Montys besten Freunden Jacob (Philip Seymour Hoffman) und Francis Xavier (Barry Pepper), die eigenartigerweise an einer ähnlichen Stelle im Leben stehen. Alle drei müssen eine Entscheidung fällen und stehen vor einer ungewissen Zukunft. Monty weiß nicht, ob er den harten Knast überleben wird. Jacob, der Lehrer, ist geil auf eine Schülerin und küsst sie im Toilettenraum einer Disco - könnte dafür vom Schuldienst suspendiert werden. Francis Xavier kann sich als Börsenmakler nicht wirklich unterordnen und gefährdet durch unorthodoxe Methoden seine Stelle. Für die Freunde bedeutet Montys Inhaftierung eine harte Prüfung, über die niemand offen zu sprechen wagt.

Wem es bis dahin nicht auffiel, der versteht es, wenn Jacob und Francis Xavier über Montys Zukunft philosophieren und dabei auf Ground Zero hinab schauen. Spätestens jetzt ist klar, dass es vordergründig um die Menschen geht und hintergründig um New York. So erklärt sich auch Montys Hassliebe zur Stadt, der die ethnischen Minderheiten und die Schwulen verabscheut; aber eigentlich mit sich selbst nicht im Reinen ist. Er ist New Yorker und wird es immer sein; nie wird er woanders glücklich sein können.

In elegischen Bildern gestaltet Monty seine letzten 24 Stunden und hat Angst vor der entscheidenden 25. Stunde (so auch der Originaltitel des Films). Er versöhnt sich mit seinem Vater, klärt die Frage, wer ihn an die Polizei verriet und lässt sich von seinem besten Freund die Visage polieren, um im Knast nicht zu attraktiv auszusehen und die sexuellen Begierden der Mithäftlinge erfüllen zu wecken.
Sein Vater chauffiert ihn persönlich zum Knast und in einer Traumsequenz lobt er mit pathetischer Stimme das Land Amerika und dessen Möglichkeiten. Aber Monty hat nicht nur ein goldenes Herz, er weiß, dass er Mist gebaut hat und dafür büßen muss.

Und so wird viel geredet und nur wenig Wesentliches gesagt. Zum Teil liegt es daran, dass fast nur Männer zu Wort kommen - und die sprechen hauptsächlich über für Männer relevante Dinge wie Alkohol und Brüste. Frei nach dem Motto: Gefühle darf man haben, man darf sie aber nicht zeigen.
Es macht den Eindruck, dass Regisseur Spike Lee sein persönliches Trauma vom 11. September und die eigene Hassliebe auf New York in den Film packt. Das ist für New Yorker sicherlich interessant. Für alle anderen bietet der Film wenig Angriffspunkte.
Die Schauspieler sind gut, das Drehbuch ist Geschmackssache. Die elegischen Bilder, den dick aufgetragenen pathetischen Patriotismus und die eigenwillige Story muss man zu nehmen wissen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: 25th Hour
Land: USA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 135
Genre: Drama
Verleih: Buena Vista
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 15.05.2003
Heimkino: 29.01.2004

Regie: Spike Lee
Drehbuch: David Benioff

Schauspieler: Edward Norton (Monty Brogan) • Philip Seymour Hoffman (Jakob Elinsky) • Barry Pepper (Francis Xavier Slaughtery) • Rosario Dawson (Naturelle Riviera) • Anna Paquin (Mary D'Annunzio) • Brian Cox (James Brogan) • Tony Siragusa (Kostya Novotny) • Levan Uchaneishvili (Nikolai) • Tony Devon (Allen) • Misha Kuznetsov (Senka Valghobek) • Isiah Whitlock Jr. (Agent Flood) • Patrice O'Neal (Khari) • Al Palagonia (Salvatore Dominick) • Aaron Stanford ( Marcuse)

Produktion: Tobey Maguire • Spike Lee • Jon Kilik • Julia Chasman
Kamera: Rodrigo Prieto
Musik: Terence Blanchard
Schnitt: Barry Alexander Brown

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Bild: Buena Vista

1 customer review

befriedigend
15.05.03
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