Chicago

Kinoplakat Chicago

Das Leben ist eine Show! Chicago in den Roaring Twenties: das ganze Leben ist eine Bühne und Tänzerin Velma (Catherine Zeta-Jones) ist die ungekrönte Königin des Nightlife.

Das naive Starlet Roxy Hart (Renée Zellweger) kann von einer Bühnenkarriere nur träumen. Sie fällt auf einen windigen Betrüger rein, der zwar an ihr interessiert ist, nicht aber an ihrer Karriere. Als der Windhund ihr nach einem Quicky diese Tatsachen ins Gesicht lacht, dreht Roxy durch und erschießt ihn. Im Frauenknast trifft Roxy ihr großes Vorbild Velma, die ihren Freund mit ihrer Schwester in flagranti erwischte und beide erschoss. Beide Frauen sind in guter Gesellschaft, denn im Knast wimmelt es von Frauen, die ihre untreuen Männer um die Ecke brachten, was sie bei einem mörderischen Tango erzählen.
Velma kann sich den besten Anwalt der Stadt leisten: Billy Flinn (Richard Gere). Der ist ein gerissener Kerl und Showmensch durch und durch. Er weiß genau was die Presse und die Geschworenen hören wollen – und Billy hat noch nie einen Prozess verloren! Leider hat Roxys treu sorgender Ehemann (John C. Reilly) nicht das nötige Kleingeld um Billy zu engagieren, aber Billy zeigt sich nachgiebig, denn die Verteidigung von Roxy könnte seiner Karriere nützlich sein.
Billys eigentlicher Fall, die Verteidigung von Velma, gerät somit in den Hintergrund, denn Roxy lässt sich immer wieder Neues einfallen, um den Rummel um ihre Person in Gang zu halten. Bald laufen die Frauen mit Roxys Frisur herum, Männer wollen eine Freundin wie Roxy und Mädchen spielen mit Roxy-Puppen. Dass Roxy wegen Mordes im Gefängnis sitzt, interessiert nur am Rande.
Anwalt Billy hat die Presse in der Hand; sie tanzen wie Marionetten nach seinem Gesang. Vor Gericht inszeniert er Roxy als Unschuld vom Lande, sagt ihr jedes einzelne Wort vor – und am Ende ist Roxy Hart eine freie Frau, aber die Presse und das Publikum verlieren mit dem Freispruch das Interesse an ihr. Wie ein begossener Pudel steht Roxy im Gerichtssaal; sie ist frei aber niemand will jetzt noch ein Foto von ihr machen, denn die nächste Sensation wartet bereits.

Und Roxys großer Traum immer noch in weiter Ferne. In dieser Situation kann nur noch eine helfen: Die verhasste Konkurrentin Velma. Auch sie ist freigesprochen worden, dank Billy. Die Konkurrentinnen können sich zwar nicht ausstehen, aber was soll's? Wenn es der Preis für die Karriere ist, dann arbeiten auch Konkurrentinnen zusammen – there is no business like Showbusiness

Kritik

Renée Zellweger als naives Blondchen und Catherine Zeta-Jones als brünette Wuchtbrumme treffen in diesem Musical wie Feuer und Wasser aufeinander. Velma hat erreicht, was Roxy gerne hätte und Velma wird ihren Thron nicht freiwillig verlassen. So viel Roxy auch am Stuhl sägt, sie schafft es nicht bis aufs Siegertreppchen, denn die Menschen wollen nicht Roxy sehen, sondern den Wirbel, den sie verursacht. Am liebsten wäre es den Leuten, wenn sie gehängt würde. Dann würden die Massen sie noch mehr lieben. Vergiss niemals: Das Leben ist eine Show - und für eine gute Show geben die Menschen alles! Schlimmer noch, selbst die Medien und die Gerichte sind mehr an einer guten Inszenierung interessiert als an Wahrheit und Gerechtigkeit. Somit setzt der Film ganz nebenbei Nadelstiche und böse Unterstellungen.

Die Darsteller des Films singen und tanzen selbst. Dass deshalb nicht jeder Schritt so perfekt sitzt wie bei einem Double und nicht jede Note von glasklarer Reinheit ist, nehme ich gerne in Kauf, denn das Ergebnis ist rund. Gesang und Sprache fließen ineinander über.
Wie sein Thema ist auch der Film von Anfang bis Ende eine Show: Roxys Einlieferung ins Gefängnis, der Tango, die Vollstreckung der Todesstrafe durch den Strang als Varieténummer. Dabei nutzt der Film geschickt das Medium Film, indem er Realität und Wirklichkeit gegeneinander schneidet und damit den Film zum mitreißenden glamourösen Musical werden lässt. Hinweis: Die Kritik bezieht sich auf die englische Fassung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 75 %


Land: KanadaUSA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 113
Genre: MusikTanz
Verleih: Buena Vista
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 06.02.2003
Heimkino: 22.09.2005

Regie: Rob Marshall
Drehbuch: Bill Condon

Schauspieler: Catherine Zeta-Jones (Velma Kelly) • Renée Zellweger (Roxie Hart) • Richard Gere (Billy Flinn) • Queen Latifah (Mama Morton) • John C. Reilly (Amos Hart) Taye Diggs (Bandleader) • Lucy Liu (Kitty Baxter) • Colm Feore (Martin Harrison) • Christine Baranski (Mary Sunshine) • Dominic West (Fred Casely) • Mya Harrison • Deirdre Goodwin (June) • Ekaterina Chtchelkanova (Katalin Helinszki) • Denise Faye (Annie) • Susan Misner (Liz) • Jayne Eastwood (Mrs. Borusewicz)

Produktion: Martin Richards
Szenenbild: John Myhre
Kostümbild: Colleen Atwood
Maskenbild: Jordan Samuel
Kamera: Dion Beebe
Schnitt: Martin Walsh

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{joomplucat:83 limit=3|columns=3}Bilder: Buena Vista

1 customer review

gut
06.02.03
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