Tanzfilme werfen fast zwangsläufig die Frage auf, ob die Handlung Teil des Films ist oder nur drumherum gestrickt wurde? Dirty Dancing 2 verspricht sie Sonne, Kuba, Tanz, Romantik - und hält es.

Havanna 1958: Kateys Familie übersiedelt nach Kuba. Das Tanz-Fieber der Eltern ist etwas abgekühlt, doch der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm. Tochter Katey (Romola Garai) hat den Rhythmus geerbt, ohne ihn bislang gelebt zu haben. Ihre Leidenschaft wird von Javier (Diego Luna) geweckt, der als Kellner arbeitet.
Aus verschiedenen sozialen Schichten zu stammen, ist für beide kein Problem. Ebenso einfach funktionieren die restlichen Problemstellungen: Javier darf nicht mit einem Gast des Hotels gesehen werden, sein Bruder ist in die Revolution verstrickt. Kateys Eltern reagieren zunächst ungehalten, doch in Erinnerung an die alten Zeiten, legen auch sie eine flotte Sohle aufs Parkett.
Katey und Javier, die heimlich üben, haben ein hohes Ziel, sie wollen einen Tanzwettbewerb gewinnen, denn der erste Preis ist ein Visum für die USA. Damit könnte Javiers Familie der Armut entfliehen. Die schönen Pläne jedoch werden jedoch vom Ausbruch der Revolution jäh durchkreuzt. Damit wird das Filmende beiden Hauptdarstellern gerecht. Katey hat ihre Romanze bekommen und Javier darf Kuba die Treue halten.

Mit "Dirty Dancing" aus dem Jahr 1987 hat das Ganze eigentlich nur den Titel gemein. Abgesehen von dem überflüssigen Gastauftritt Patrick Swayzes, der einen Tanzlehrer spielt (wie sollte es auch anders sein). Um die Eingangsfrage zu beantworten: Die Handlung wurde um die gelungenen Tanzszenen sowie die stimmige Musik gelegt und leitet über. Wer von "Dirty Dancing 2" nicht mehr erwartet als eine einfache Liebesgeschichte vor schöner Kulisse, aufgepeppt mit Tanz und viel Romantik, wird nicht enttäuscht werden.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %

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Bild: Buena Vista