Das sind gleich drei Dinge auf einmal: Traum-Job, Traum-Mann, Traum-Kinder. Doch der Anfang ist ein anderer. Helen (Kate Hudson) ist eine Powerfrau. Als erfolgreicher Single arbeitet sie als Agent in einer Modellagentur. Damit stellt sie das genaue Gegenteil ihrer vertrockneten Schwester Jenny (Joan Cusack) dar, die Helen nach dem Tod der Mutter großzog und dafür ihre eigene Jugend opferte. Mittlerweile ist Jenny in einem bedauernswerten Zustand: Sie ist nur noch Mutter.

Als die dritte Schwester stirbt, überträgt sie Helen testamentarisch die Fürsorge für ihre Kinder. Für die Hinterbliebenen ein Schock: weshalb? Ist doch Jenny als Bilderbuchmutter prädestiniert für die Aufgabe! In Helens Leben bleibt fortan kein Stein auf dem anderen. Sie muss in den weniger schicken Stadtteil Queens ziehen, den Job aufgeben und Probleme lösen, von denen sie nicht einmal ahnte, dass sie existieren. Am Ende steht die Erkenntnis, dass ein Leben mit drei Kindern zwar anstrengend ist, doch die wahre Erfüllung, denn Helen schafft den Spagat einen tollen Job, den Traum-Mann und Kinder unter einen Hut zu bringen.

Kritik

Für die romantische Komödie "Liebe auf Umwegen" waren Profis wie Regisseur Garry Marshall am Werk. Trotzdem funktioniert sein Film nur bedingt, denn er ist zu offensichtlich auf Erfolg getrimmt. Kate Hudson ist die perfekte Besetzung für die Rolle des Sonnenscheins. Die sympathische Darstellerin verkörpert ihre Rolle gut, haucht der Figur Leben ein. Als ihre Schwester agiert Komödien-Spezialistin Joan Cusack als hässliches Entlein mit dem goldenen Herzen. Die dritte im Bunde ist Helen Mirren, die eine köstlich sauertöpfische Agenturchefin mit Allergie gegen Kinder abgibt. John Corbett, der schon in "My Big Fat Greek Wedding" eine eher schwache Vorstellung abgab, kapituliert vor den starken Frauen. Deshalb fragt man sich als Zuschauer, was eine Powerfrau wie Kate Hudson mit so einem spannungslosen Mann will?

Nun können nur wenige Schauspielerinnen aus Drehbüchern mehr herausholen, als drin steckt. Und im Fall von "Liebe auf Umwegen" bedeutet das leider eine seichte Story, die solide umgesetzt ist. Eigentlich sollten die Szenen wirken wie aus dem Leben gegriffen, stattdessen scheint die gesamte Story auf dem Reißbrett entstanden zu sein. Keines der Ereignisse ist annähernd glaubwürdig: Ob Helen in der Modellagentur arbeitet und mit links eine Newcomerin zum gefragtesten Modell pusht oder in die angesagtesten Night-Clubs eingelassen wird. Stressige Situationen werden mit zwei Handstreichen gelöst und jede Lösung ist zum Besten aller! So wären wir natürlich alle gern: erfolgreich, sexy und begehrenswert. Als Film bleibt es ein Konstrukt.

Fazit
Im Ergebnis bietet "Liebe auf Umwegen" leichte Unterhaltung, die in Charme und Flair den Werbespots für kalorien-reduzierte Trendnahrungsmittel erstaunlich nahe kommt. Andererseits ideal, um sich im Kinosessel zurückzulehnen und zu genießen, ohne nachdenken zu müssen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %

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Bild: Buena Vista