Morgen, Kinder, wird's was geben ... dazu schlüpft TV-Komiker Tim Allen in die Rolle des Weihnachtsmannes.

Man kennt das ja, es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Das geht selbst dem Weihnachtsmann (Tim Allen) so. Eigentlich hätte er alle Hände voll zu tun, weil Weihnachten vor der Tür steht und seine Frau (in England und Amerika hat Santa Clause eine Frau) hochschwanger ist. Mrs. Clause würde gerne ihre Familie um sich haben, doch die glauben nach wie vor, ihr Ehemann sei ein einfacher Spielzeugmacher. Damit nicht genug macht der fiese Mr. Frost Santa Clause seinen Ruf streitig. Dem Bösewicht ist dabei jedes Mittel recht. Egal, ob er die Maschinen in den Werkstätten am Nordpol sabotiert oder Unfrieden zwischen den Eheleuten sät. Sein erklärtes Ziel: Er will die Stelle des Weihnachtsmannes einnehmen. Und als ihm das vorübergehend gelingt, verkommen der Nordpol und Weihnachten zu reinem Kommerz. Doch zum Glück findet der Ex-Santa einen Weg dem fiesen Scharlatan das Handwerk zu legen und aus Weihnachten wieder das Fest der Liebe zu machen.

Kritik

Von einem Weihnachts-Film erwarte ich, dass er warmherzig ist, vielleicht ein bisschen kitschig und eine schöne Geschichte erzählt. Davon ist "Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung" leider weit entfernt. Er bringt eine seltsame Themenmischung auf die Leinwand, die garantieren soll, dass die Handlung sehr temporeich abläuft. Das ist gelungen. Mal wird die schwangere Mrs. Clause durch das kleine Dorf gefahren, weil sie glaubt, es sei so weit. Dann wieder wuseln die Elfen verzweifelt durcheinander, weil die Maschinen verrückt spielen. Oder die Schwiegereltern liegen sich in den Haaren und zanken. Von Weihnachtsstimmung keine Spur und die Handlung bleibt durchweg uncharmant.

Zudem wird das Szenario von einer Reihe kauziger und teils unsympathischer Personen bevölkert: Befremdlich ist Tim Allens Auftritt in Boxershorts. Was hat das in einem Familienfilm zu suchen? Spencer Breslin als seine rechte Hand gibt einen unangenehmen, neunmalklugen Jungen. Martin Short erinnert an einen femininen Homosexuellen (leider im negativen Sinn). Ann-Magret spielt eine affektierte Tussi. Elizabeth Mitchell wiederum hüpft leichtfüßig durch die Gegend, obwohl sie angeblich kurz vor der Entbindung steht.

Auch der Unterbau wirkt alles andere als stimmig. In den Werkstätten wird nicht gearbeitet, sondern nur Hektik geboten. Viele Kinder in Elfenkostümen laufen herum und haben offensichtlich nichts Richtiges zu tun. Dass die Eltern von Mrs. Clause' derartig dumm sind, dass sie glauben, sie seien in Kanada und Kanadier sind klein, glauben bestenfalls Kinder im Vorschulalter.

Fazit
Das Schöne am Film "Santa Claus 3 - Eine frostige Bescherung" ist die Ironie des Ganzen. Er klagt Konsum und Kommerz an und damit sich selbst, denn mehr als der Versuch, aus einer Filmreihe noch etwas mehr Gewinn herauszuquetschen, ist diese seelenlose Vorstellung nicht. Tim Allen fehlt es an schauspielerischem Talent. Und seine Fans kann enttäuschen, dass er unter der Verkleidung als Weihnachtsmann kaum zu erkennen ist.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %

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Bild: Buena Vista