Adaption

Kinoplakat Adaption

Die Entstehung eines Drehbuchs als Film im Kunstfilm. Nicolas Cage in einer Doppelrolle und Meryl Streep als spröde Journalistin. Die erfolgreiche Reporterin Susan Orlean (Meryl Streep) recherchiert einen Artikel über einen weißen Orchideen-Dieb. John Laroche (Chris Cooper) ist ungepflegt, um nicht zu sagen, verwahrlost. Trotzdem hat er, was Susan nicht hat, er empfindet Leidenschaft. Es dauert nicht lange und zwischen der spröden Journalistin und dem Raubein knistert erotische Spannung.

Susans Artikel wird ein Erfolg. Basierend auf ihren Erlebnissen schreibt sie einen Roman "The Orchid Thief". Weder in ihrem Roman, noch in Gegenwart ihres Mannes oder ihrer Freunde bekennt sich Susan zu ihrer Liebe. Susans Roman wiederum soll verfilmt werden, wozu der Drehbuchautor Charlie Kaufman (Nicolas Cage) engagiert wird.

Charlie hat, was kein Schreibender haben will: eine Schreibblockade. Eigentlich soll er das Drehbuch schreiben, das nach seiner Vorstellung ein Drehbuch ohne klassischen Plot, ohne Entwicklung sowie ein Drehbuch voller Enttäuschungen sein soll, sich dafür ganz und gar der Schönheit von Blumen widmet. So springt seine Fantasie wild umher, seine eben entwickelten Einstiege verwirft er am nächsten Tag. Er verzweifelt an seinem zu dicken Hintern, seinen Geheimratsecken und an den Frauen, die nichts von ihm wollen.
Dass sein Zwillingsbruder Donald (ebenfalls Nicolas Cage) zurzeit bei ihm wohnt, macht Charlie das Leben noch schwerer. Donald besucht ein Drehbuchseminar und beginnt voll naivem Schaffensdrang sein eigenes Drehbuch zu schreiben. Dieses wird später der ganz große Wurf und ausgerechnet Donald hilft seinem Bruder beim Verfassen des Orchideen-Film-Drehbuchs. Auf Donalds Rat hin besucht auch Charlie das Drehbuchseminar, das Donald half, und erfährt, er macht eigentlich fast alle Fehler, die man beim Schreiben eines Drehbuchs machen kann.

Donalds Riecher ist es zu verdanken, dass den Drehbuchautoren auffällt, dass Susans Geschichte nicht stimmt. Sie erwischen sogar Susan und John beim Liebesakt. Für ihr Wissen sollen die Brüder sterben. Eine wilde Verfolgungsjagd durch die Sümpfe Miamis beginnt, in dessen Verlauf es Tote gibt. Charlie überlebt und hat den Einstieg für sein Drehbuch gefunden ... Das Ende gibt den Anfang.

Erzählt wird die Entstehungsgeschichte des Drehbuchs, dessen fertigen Film wir als Zuschauer sehen. "Adaption" erzählt diese Entstehungsgeschichte nicht chronologisch, sondern in kleinen Kapiteln, verwürfelt und zeitversetzt; der Film springt beliebig vor und zurück. Chronologisch gesehen ist die Handlung dürftig. Entstanden ist ein kopflastiger Kunstfilm, den man wahrscheinlich lieben oder hassen wird.

Alles, was Charlie im Drehbuchseminar als Fehler gepredigt wird, enthält der Film: Charlie ist der Hauptdarsteller und die Erzählstimme, dem Ende fehlt eine Wendung. Die Filmfigur Charlie Kaufman stöhnt über die Handlungsarmut des zu verfilmenden Romans. Die Personen des zu verfilmenden Romans erleben eine Enttäuschung nach der anderen, die Personen im Film ebenfalls. Charlie scheitert mit seiner Idee, dem Film durch eine Schachtelhandlung Leben einzuhauchen. Die Schönheit von Blumen vermitteln beide Werke nicht.

Fazit
"Adaption" ist Kunst. Und teilt sich mit anderer Kunst ein Problem: Der Betrachter muss sie als Kunst erkennen. Ansonsten bleibt man außen vor.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Adaptation
Land: USA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 115
Genre: Spielfilm
Verleih: Columbia TriStar Film
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 13.03.2003
Heimkino: 09.12.2003

Regie: Spike Jonze
Drehbuch: Charlie Kaufman • Donald Kaufman

Schauspieler: Nicolas Cage (Charlie Kaufman / Donald Kaufman) • Meryl Streep (Susan Orlean) • Chris Cooper (John Laroche) • Tilda Swinton (Valerie) • Cara Seymour (Amelia) • Maggie Gyllenhaal (Caroline) • Brian Cox (Robert McKee) • Judy Greer (Alice) • Ron Livingston (Marty) • Jay Tavare (Matthew Osceola) • Litefoot (Russell) • Roger Willie (Randy) • Jim Beaver (Ranger Tony) • Doug Jones (Augustus Margary) • Gary Farmer (Buster Baxley) • Peter Jason • Gregory Itzin • Curtis Hanson

Produktion: Jonathan Demme • Vincent Landay • Edward Saxon • Peter Saraf
Kamera: Lance Acord
Musik: Carter Burwell
Schnitt: Eric Zumbrunnen

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Bild: Columbia TriStar Film

1 customer review

gut
13.03.03
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