Antarctica - Gefangen im Eis

Kinoplakat Antarctica

Eine Forschungs-Station in der unwirtlichen Antarktis. Ein kalifornischer Geologe trifft ein. Er möchte von dieser Station aus zu einem Gebirgszug fahren, bei dem ein besonders interessanter Meteorit heruntergekommen ist. Es ist Sommer, der Schnee ist harsch, das Eis ist brüchig, die Fahrt ist zu gefährlich für ein Schneemobil. Also bringt ihn der Hundeschlittenführer Jerry Shepard mit seinen acht Hunden dorthin.

Der Film "Antarctica" basiert auf einer wahren Geschichte, die 1983 bereits in Japan verfilmt und dort zu einem der erfolgreichsten Filme wurde. Eine Forschungs-Station in der Antarktis. Dort leben den Sommer über Forscher und Hundeführer. Jerry Shepard (Überlebensspezialist: Paul Walker) ist der Führer der acht Schlittenhunde, sein bester Freund ist der Kartograf Charlie Cooper (liebenswert albern: Jason Biggs), der mit seinen Späßen immer alle zum Lachen bringt. Chef der Station ist Dr. Andy Harrison (Chef ohne Allüren: Gerard Plunkett). Eines Tages im späten antarktischen Sommer trifft mit dem Hubschrauber ein Geologe aus Kalifornien ein: der arrogante Davis McClaren (überheblich: Bruce Greenwood). Er möchte zu einem Gebirgszug, in dessen Nähe ein interessanter Meteorit heruntergekommen ist. McClaren möchte Untersuchungen anstellen und Proben mitnehmen.
Da Eis und Schnee so spät im Sommer brüchig und gefährlich sind, kann das Team nicht mit dem Schneemobil fahren. Einzige Möglichkeit: Jerry bringt McClaren mit dem Hundeschlitten hin. Der ist zwar nicht begeistert davon, da er überhaupt keinen Draht zu Hunden hat, willigt aber schließlich ein. Und so spannt Jerry seine Meute an: die versierte Anführerin Maya, den Heißsporn Shorty, den jungen Max, der gerade zum Alphamännchen und Nachfolger von Maya ausgebildet wird, Dewey und Truman, die Zwillinge, den Veteran des Gespanns, Old Jack, den etwas dämlichen Buck, und den gutmütigen Shadow. Bei einer Fahrt mit dem Hundeschlitten durch unwegsames Gelände ist höchste Vorsicht angebracht. Als Jerry zu Fuß vorgeht, um das gefährliche Terrain in einer Gegend voller Gletscherspalten zu erkunden, befolgt McClaren seine Anweisungen nicht richtig. Der Schlitten stürzt mitsamt McClaren in eine Gletscherspalte. Der entsetzte Geologe kann sich mit letzter Kraft am Schlitten festhalten und dem Gespann gelingt es, unter der sachkundigen Anleitung von Jerry, den Schlitten samt McClaren aus der Spalte zu ziehen. Doch der überhebliche Kalifornier hat daraus nichts gelernt.

Als sie ankommen, ist er so mit seinen Untersuchungen und dem Aufsammeln von Proben beschäftigt, dass er Jerrys Warnungen in den Wind schlägt und fast schon wieder in einen Abgrund gestürzt wäre. Da erreicht die Beiden eine Warnung von der Station. Eine Sturmfront naht, und zwar eine gewaltige. Jerry, McClaren und das Gespann müssen sich sofort auf den Rückweg machen, da die Station möglichst bald evakuiert werden soll. Auch da hat Jerry wieder Probleme mit McClaren, der jetzt, am Ziel seiner Wünsche, keine Lust hat vorzeitig abzufahren.

Schließlich sind beide auf dem Rückweg und nicht einen Augenblick zu früh, der Sturm schickt seine Ausläufer mit starkem Wind und heftigem Schneefall voraus. Jerry bemerkt anhand der blutigen Spuren im Schnee, dass sich einer der Hunde die Pfote verletzt haben muss. Er hält an, um die Hunde zu untersuchen, und gibt McClaren die Anweisung, mit der Station Kontakt aufzunehmen und ihnen mitzuteilen, wie weit sie gekommen seien. Doch McClaren hat immer noch nichts von der Antarktis begriffen. In seinen Bemühungen, eine Funkverbindung herzustellen, wagt er sich viel zu nah an einen Abgrund, der Rand bröckelt ab, und McClaren stürzt mitsamt dem Funkgerät einige Meter nach unten auf einen zugefrorenen See. Jerry reagiert sofort. Er schirt die Hunde los und versucht, gehalten durch das Gespann, zu McClaren, der sich offensichtlich ein Bein gebrochen hat, abzusteigen. In dem Augenblick knistert und knirscht es in dem Eis, Sprünge nach allen Seiten entstehen, und das Eis unter McClaren bricht ein. Der Geologe versinkt in den eisigen Fluten. Er kommt zwar wieder hoch, kann sich aber an dem immer wieder abbrechenden Eisrand nicht halten, geschweige denn hochziehen. Da gibt Jerry seiner Leithündin Maya ein langes, starkes Seil mit einer Schlinge ins Maul. Maya springt hinunter, robbt auf dem Bauch vorsichtig über das Eis zu McClaren, streift ihm die Schlinge über, und mithilfe der anderen Hunde kann Jerry den unvorsichtigen McClaren aus dem Eiswasser ziehen. Nun ist allerhöchste Eile geboten. Denn der schwer verletzte und stark unterkühlte Geologe muss schnellstmöglich versorgt werden. Alles, was nicht unbedingt gebraucht wird, wird aus dem Schlitten geworfen und die Hunde rennen, was das Zeug hält. Jerry und McClaren schaffen es gerade noch. Doch es gibt kein Ausruhen, der Sturm wird immer stärker, und es bleibt nicht mehr viel Zeit für den rettenden Hubschrauberflug. Doch da ist nur Platz für die Menschen, die Hunde muss Jerry schweren Herzens zurücklassen. Er bindet sie sorgsam an den Laufketten an, da er fest vorhat, möglichst sofort mit der Pilotin Katie (hübsch und kompetent: Moon Bloodgood) zurückzukommen und sie zu holen. Doch das Wetter hat sich gegen sie verschworen. Kaum ist der eine Sturm vorbei, droht schon der nächste, und dann bricht der antarktische Winter herein. Was auch immer Jerry versucht, um zu seinen geliebten Hunden zukommen, es scheitert.

So vergehen nicht nur Tage, sondern Wochen und Monate. Die Hunde sind zunächst völlig verwirrt, als sie so allein zurückgelassen werden. Doch ihn tiefem Vertrauen darauf, dass ihr Mensch wieder zurückkommen wird, lassen sie sich zunächst einmal einschneien, wie das so Schlittenhundeart ist. Doch nach ein paar Tagen kommt der Hunger und es gelingt ihnen, sich zu befreien. Nur einer ist so schwer enttäuscht, dass er nicht mitkommen will. Er ergibt sich in sein Schicksal. Für die anderen ist erst mal Futterbeschaffung das Hauptziel. Aber wo soll man in einer Schnee- und Eiswüste was zu Fressen herbekommen? Da entdeckt Maya eine Schar Möwen, die auf einem Plateau Rast machen. Auf dem Bauch robbt die Hündin ganz dicht an die Möwen heran und erst im letzten Augenblick springt sie hoch, bellt, und ihre Kameraden springen und fangen sich die auffliegenden Möwen. Und so besteht die eingeschworene Hundemeute viele gefahrvolle Abenteuer: da ist die Sache mit dem Nordlicht, das einem der Hunde so gut gefällt, das er wie verrückt rumtobt, dabei abstürzt und stirbt; da ist die Sache mit dem gestrandeten Wal, den ein bösartiger Seeleopard als seine Beute verteidigt; da ist die Sache mit der verletzten Maya, die von allen geschützt und gestützt wird. Und dann haben die Hunde eine Ahnung und machen sich plötzlich wieder auf den Weg zur Forschungs-Station.

Kritik

Um ganz ehrlich zu sein: Ich kann den Film "Antarctica" nicht objektiv beurteilen, weil ich eine ganz große Hundeliebhaberin bin. Ich habe seit über 30 Jahren Hunde, meistens zwei oder drei auf einmal, und habe sie selbst auf- und erzogen. Und so war mir vom ersten Augenblick an klar, welche ungeheuere Leistung es war, diese Hunde so zu trainieren, dass sie voller Begeisterung ihre Rollen spielen. Denn die Hauptdarsteller im Film "Antarctica" sind die Hunde, die Menschen sind eigentlich nur Stichwortgeber und Nebendarsteller. Natürlich ist Paul Walker (bekannt durch "The Fast And The Furious") sehr sympathisch als Hundeführer, natürlich gibt Jason Biggs (der Star von "American Pie") wieder sein Bestes als Klassenclown, natürlich ist auch Bruce Greenwood (der gerade auch in "Capote" zu sehen ist) sehr gut als überheblicher Geologe. Aber was ist das schon gegen Max, wenn er Maya mit einem seelenvollen Augenaufschlag die erbeutete Möwe zu Füßen legt. Oder das rührende Bemühen von Maya, wenn sie verzweifelt versucht, Shadow zum Mitkommen zu bewegen. Oder das freudige Bellen und Japsen und Herumtanzen der ganzen Meute, wenn sie wissen, jetzt geht’s gleich los. Die gespannte Aufmerksamkeit der Meute, wenn Maya voller Konzentration auf dem Bauch über das Eis robbt. Oder das schlaftrunkene Gähnen und Blinzeln, wenn sich sieben Hunde nach einem Schneesturm aus den Schneemassen befreien und schütteln. Sie merken sicher, dass mir der Film "Antarctica" ganz unbändig gefallen hat. Dazu kommen noch die wirklich atemberaubenden Landschaftaufnahmen, von denen man gar nicht genug kriegen kann.

Der Film "Antarctica" ist übrigens nicht in der Antarktis gedreht worden, das wäre wohl doch zu gefährlich für Mannschaft und Gerätschaft geworden. Die meisten Szenen wurden in dem kleinen Skiort Smithers in Kanada gedreht, 750 Meilen von Vancouver in Britisch Kolumbien. Wenn es um Gletscher und weite Eisflächen ging, wurde die Kamera in Grönland aufgestellt, ein paar zusätzliche Szenen mit atemberaubenden Naturaufnahmen entstanden in Stewart, Britisch Kolumbien. Und die Szenen, in denen sich Jerry auf einem Eisbrecher auf den Weg zu seinen Hunden macht, entstanden auf einem Eisbrecher in Spitzbergen in Norwegen. Und übrigens: auch Filmhunde kommen nicht ohne Doubles aus, für jeden Filmhund standen zwei ausgebildete Hunde zur Verfügung. Der eine war der Schauspieler, der andere rannte im Schlittengespann.

Fazit
Wenn Sie Hunde mögen, ist dieser Film ein absolutes MUSS für Sie. Wenn Sie keine mögen, sollten Sie sich mal anschauen, was die alles können. Denn wie gesagt: der Film "Antarctica" basiert auf einer wahren Geschichte!
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 80 %


Alternativtitel: Eight Below • Antarctica – Gefangen im Eis
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 116
Genre: AbenteuerDramaFamilie
Verleih: Walt Disney
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 23.03.2006
Heimkino: 17.08.2006

Regie: Frank Marshall
Drehbuch: David DiGilio • Toshirô Ishidô • Koreyoshi Kurahara • Tatsuo Nogami • Susumu Saji

Schauspieler: Paul Walker (Jerry Shepard) • Bruce Greenwood (Davis McClaren) • Moon Bloodgood (Katie) • Wendy Crewson (Eve McClaren) • Gerard Plunkett (Dr. Andy Harrison) • August Schellenberg (Mindo) • Jason Biggs (Charlie Cooper) • Belinda Metz (Dr. Rosemary Paris) • Connor Christopher Levins (Eric McClaren) • Duncan Fraser (Captain Lovett) • Dan Ziskie (Navy Commander) • Michael David Simms (Armin Butler)

Produktion: Patrick Crowley • David Hoberman
Szenenbild: John Willett
Kostümbild: Jori Woodman
Maskenbild: Norma Hill-Patton
Kamera: Don Burgess
Musik: Mark Isham
Schnitt: Christopher Rouse

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Bild: Walt Disney

1 customer review

gut
23.03.06
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