Anything Else

Kinoplakat Anything Else

Woody Allen bearbeitet seine Lieblingsthemen und ist dennoch nicht in Höchstform. Gleich zu Beginn spricht Jerry (Jason Biggs) frontal in die Kamera. Er weiß eigentlich nicht so recht, wo er augenblicklich im Leben steht, noch wie er Besserung herbeiführt. Die Beziehung mit der bindungsunwilligen Amanda (Christina Ricci) bedeutet immer wieder aufs Neue Zerreißproben. Nicht zuletzt deshalb, weil Amanda ihre Mutter im kleinen Apartment einquartierte. Seitdem liegen sich die Frauen ständig in den Haaren, weil sie einander zu ähnlich sind.

Jerrys Manager, der glücklose Harvey (Danny DeVito) betreut nur einen Klienten, erzielt dabei seit Jahren das Gegenteil von Erfolg und hängt an ihm wie ein Blutegel. Zu guter Letzt zeigen die Therapiestunden beim Psychiater weniger Erfolg als die Gespräche mit David (Woody Allen). Die gemeinsamen Spaziergänge im Park nutzt der Ältere, um dem Jüngeren allerhand Lebensweisheiten sowie neurotische Sichtweisen zu vermitteln. Er selbst sei zu alt, um das Ruder herumzureißen, dafür soll Jerry endlich in die Gänge kommen. Doch das ist nicht so einfach, denn er ist der perfekte Zauderer.

Es dauert den gesamten Film, bis der geplagte Jerry in eine andere Zukunft aufbricht. Dazu hagelt es endlose Dialoge, denn Redepausen dauern nur Sekunden. Ein typischer Woody-Allen-Film. Jazz, Beziehungen und Neurosen. Allerdings sind die Dialoge nicht so geschliffen, wie man es erwartet. Mit Witz und Brillanz punktet Allen (Drehbuch und Regie) nur bedingt. Überflüssig sind seine verunglückten Witze über Antisemitismus und Nationalsozialismus. So versucht er in der Rolle des David wiederholt Jerry zum Kauf einer Waffe zu überreden, damit der nicht eines Tages von der Gestapo abtransportiert wird. Als Ausrutscher verzeihbar, doch in der Wiederholung eine Peinlichkeit.

Sonst noch was? Anything else? Aus Jason Biggs kitzelte Allen eine beachtliche Leistung heraus. Er beweist, mehr zu können, als den Pausenclown zu spielen und auch die ansonsten oft blasse Christina Ricci entfaltet Wirkung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 92
Genre: Komödie
Verleih: Alamode Film
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 02.09.2004
Heimkino: 25.08.2004

Regie: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen

Schauspieler: Woody Allen (David Dobel) • Jason Biggs (Jerry Falk) • Christina Ricci (Amanda Chase) • Fisher Stevens (Manager) • Anthony Arkin • Danny DeVito (Harvey Wexler) • KaDee Strickland (Brooke) • Jimmy Fallon (Bob) • William Hill (Psychiater) • Stockard Channing (Paula Chase) • Maurice Sonnenberg • Kenneth Edelson • David Conrad (Phil Reed) • Joseph Lyle Taylor (Bill) • Diana Krall (als sie selbst)

Produktion: Letti Aronson
Kamera: Darius Khondji
Schnitt: Alisa Lepselter

Anzeige

Kinoplakat Anything Else Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: Alamode Film

1 customer review

befriedigend
02.09.04
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.