Ein Mann für eine Saison

Kinoplakat Ein Mann für eine Saison

Romantische Komödien zählen zu Hollywoods Tagesgeschäft. Bislang durften die Zuschauer dann mit Humor der etwas anderen Art rechnen, wenn die Brüder Farrelly Regie führten. Damit ist jetzt Schluss, denn Bobby und Peter gehen andere Wege und machen nun in Romantik pur.

Manchmal bedarf es großer Zufälle um zwei Menschen zusammenzubringen. Einem solchen ist es zu verdanken, dass der Lehrer Ben (Jimmy Fallon) mit seiner Schulklasse ausgerechnet die Firma besucht, in der Lindsey (Drew Barrymore) arbeitet. Die lässt sich sogar zu einem Date überreden, obwohl Ben rein äußerlich so gar nicht ihr Traummann ist. Das Treffen steht anfangs unter keinem guten Stern, denn die Angebetete liegt mit einer Lebensmittelvergiftung im Bett. Doch Ben kehrt den Krankenpfleger raus und kümmert sich rührend um die kranke Fremde. Das bricht bei Lindsey das Eis, denn eigentlich sucht die aufstrebende Karrierefrau nach einem Mann ihres Kalibers. Doch mit Ben lässt sich prima flirten. Nur ihre Freundinnen argwöhnen, dass an einem Traummann, der mit 30 noch Single ist, etwas nicht stimmen kann.
Zunächst verneint Lindsey, doch als das Frühjahr beginnt und die neue Saison anbricht, macht Ben eine Kehrtwende um 180 Grad. Sein Herz scheint ab sofort nur noch für die Red Sox zu schlagen. Nicht genug also, dass seine gesamte Wohnung aussieht wie ein Souvenirshop, Ben benimmt sich in Gegenwart seiner Freunde mehr als kindisch und sagt sogar ein Wochenende in Paris zugunsten eines Basketballspiels ab. Jetzt hat Lindsey die Nase voll und beschließt, fortan wieder ohne Mann glücklich zu sein. So sieht sich Ben mit einer klassischen Wahl konfrontiert. Entweder Sport oder Liebe!

Kritik

Die Begeisterung, die insbesondere Männer für Sport empfinden, ist für Frauen und Nicht-Sportfans schwer nachvollziehbar. Da sitzen sie vorm Fernseher, feuern ihre Mannschaft an, fiebern, leiden und triumphieren. Bei Ben ist diese Begeisterung zum Lebensinhalt geworden. Er war mit 7 Jahren das erste Mal im Stadion und hat zwei lebenslange Sitzplätze geerbt. Ein Spiel zu verpassen ist für ihn undenkbar. Für Lindsey hingegen, die ihren Laptop sogar mit ins Stadion schleppt, um an der Karriere zu arbeiten, entwickelt Ben krankhafte Züge. Aus dieser Hintergrundgeschichte hätte unter der Regie der Farrellys ("Unzertrennlich") ein extraordinärer Film werden können. Aber ach, die Brüder haben sich für "Ein Mann für eine Saison" neu erfunden (wie es bei Musikern so schön heißt). Das einzig Unkonventionelle an ihrem Film ist die Szene, in der sich Drew Barrymore beim ersten Date erbricht. Der Rest ist belangloses, vorhersehbares Flirten.
Daran ändern auch die Hauptdarsteller nichts, die beide enttäuschend blass bleiben. Drew Barrymore spielt etwas Ähnliches wie in "50 erste Dates". An ihrer Seite agiert Jimmy Fallon, ebenso ausdrucksarm wie in "New York Taxi". Insgesamt ist dem Ergebnis nichts vorzuwerfen. Der Film reiht sich in eine endlose Reihe belangloser Komödien ein. Selbst ohne Nick Hornbys ("about a boy") Romanvorlage gelesen zu haben, ahnt man, dass hier Stoff verschenkt wurde. Den Vergleich mit der Verfilmung des Jahres 1997 unter dem Titel "Fever Pitch" ("Ballfieber"), muss ich schuldig bleiben.

Fazit
Der Film "Ein Mann für eine Saison" sticht aus der Masse weder positiv noch negativ hervor. Eine Empfehlung für Fans von Baseball und / oder Drew Barrymore.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Fever Pitch
Alterntiv-Titel: The Perfect Catch
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 98
Genre: Romantische Komödie
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 27.10.2005
Heimkino: 16.02.2006

Regie: Bobby Farrelly • Peter Farrelly
Drehbuch: Lowell Ganz
Literaturvorlage: Nick Hornby

Schauspieler: Drew Barrymore (Lindsey) • Jimmy Fallon (Ben) • Jason Spevack (Ben, jung) • Jack Kehler (Al) • Scott Severance (Artie) • Jessamy Finet (Teresa ) • Maureen Keiller (Viv) • Lenny Clarke (Onkel Carl) • Ione Skye (Molly) • KaDee Strickland (Robin) • Marissa Jaret Winokur (Sarah) • Evan Helmuth (Troy) • Brandon Craggs (Casey) • Brett Murphy (Ryan) • Isabella Fink (Audrey)

Produktion: Drew Barrymore • Alan Greenspan • Nancy Juvonen • Gil Netter • Amanda Posey • Bradley Thomas
Szenenbild: Maher Ahmad
Kostümbild: Sophie De Rakoff
Maskenbild: Linda Dowds
Kamera: Matthew F. Leonetti
Musik: Craig Armstrong
Schnitt: Alan Baumgarten

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{joomplucat:178 limit=3|columns=3}Bilder: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
27.10.05
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