Down With Love - Zum Teufel mit der Liebe

Kinoplakat Down With Love

Früher war alles besser. Die Farben im Kino waren sehr viel bunter, die Handlung war sehr viel sauberer, die Darsteller sehr viel romantischer. Was liegt da näher, als die guten Zeiten nicht nur wieder aufleben zu lassen, sondern sie gleich zu überzeichnen? Wir schreiben das Jahr 1962. Der eingebildete Reporter Catcher Block (Ewan McGregor) ist DER Frauenschwarm schlechthin. Die gesamte Damenwelt liegt ihm zu Füßen (und ähnliches). Bis auf eine Ausnahme: Barbara Novak (Renée Zellweger). Die biestige Autorin hat gerade ein Buch geschrieben mit dem viel sagenden Titel "Down With Love". Darin vertritt sie unter anderem die These, Frauen sollten sich mehr wie Männer verhalten. Es ist in Ordnung Sex ohne Liebe zu praktizieren und gleichzeitig eine Karriere anzustreben.

Die wichtigsten Regeln des Buches:
- Frauen können nicht glücklich sein, solange sie sich nicht verwirklichen.
- Frauen können sich nicht verwirklichen, solange sie nicht gleichberechtigt sind und als unabhängige Individuen gleichen Anteil am Arbeitsleben nehmen.
- Frauen sollen Abstand von der Liebe nehmen, keinesfalls jedoch dem Sex abschwören. Man kann einem seinen Körper darbieten, aber nicht sein Herz.

Catcher Block, der eben von einer gefährlichen Reportage zurückkehrte, soll stehenden Fußes von seinem Chef Peter McMannus (David Hyde Pierce) rausgeschmissen werden. Doch stattdessen wickelt Catcher seinen Chef gekonnt um den Finger. Damit nicht genug. Er nutzt das Büro seines Chefs als Umkleide. Dabei kommt es ganz nebenbei zum vermeintlichen Sextalk, den Catchers Sekretärin zufällig über die Gegensprechanlage abhört. Genretypisch gibt es die unvermeidlichen Zweideutigkeiten und Missverständnisse. Während die Männer über die praktischen Strumpfhalter reden - die sage und schreibe dreißig Zentimeter lang sind - denkt die Sekretärin natürlich an ganz andere Dinge. Und bei Catchers Erwähnung, er habe zwei davon, fällt die Arme in Ohnmacht. Wieder eine Sekretärin verschlissen ...

Als bestes Pferd im Stall, soll Catcher Barbara Novak interviewen. Doch er hat keine Lust und lässt einen Interviewtermin nach dem anderen platzen. In der Zeit verbringt Catcher glückliche Stunden mit den Stewardessen der PanAm, die sich die Klinke seines Appartements in die Hand geben. Die andauernden Absagen bringen Barbara und ihre Verlegerin Vikki Hiller (Sarah Paulson) derartig zur Weißglut, dass Barbara das Interview endgültig absagt. Stattdessen tritt sie in einer TV-Show auf. Das macht sie und ihr Buch über Nacht berühmt. Damit nicht genug die Frauen finden Gefallen an dem Buch und beginnen immer öfter querzutreiben. Sie sind nicht länger willige Hausfrauen, Köchinnen und Gespielinnen. Das bekommt auch Catcher zu spüren, dessen Bett immer öfter leer bleibt. Aus Rache beschließt er Barbara kennen zu lernen, sie heiß zu machen - und sie als ganz normale Frau zu entlarven.

Kritik

"Down With Love" verlegt sich ganz auf den Zuckerbäcker-Stil der Komödien mit Doris Day und Rock Hudson. Renée Zellweger als Barbara Novak hat im Unterschied zu Doris Day eine beste Freundin. Die wird von Catchers Chef heiß begehrt. Im Original begehrte Hudsons Chef in der Regel ebenfalls Doris Day. Ansonsten wurden viele Stilelemente übernommen. Die Kulissen schreien förmlich heraus, dass sie Kulissen sind. Die Stoffe, Kostüme, Frisuren und Farben schreien ebenfalls. Im Restaurant werden die Telefone an den Tisch getragen (Handys gibt es noch nicht). Selbstredend ist Catcher Block der eigentliche Chef der Firma, während der Chef unerträgliche Minderwertigkeitskomplexe empfindet und seinen Angestellten bewundert. Frauen, die sich zu emanzipieren beginnen rauchen. Bei Autofahrten sieht man stets den Trick, während im Heck des Autos die üblichen Dialoge ablaufen. Auch die unvermeidlichen Splitscreens während der Telefonate kommen vor. Allerdings schießt der Film hier über das Ziel hinaus und der simulierte Koitus ist zu viel des Guten.

"Down With Love" versucht sich als überspitzte Neuverfilmung und reicht an die Originale nicht heran. Das liegt zum Teil an den Schauspielern. Ewan McGregor ist nicht Rock Hudson und Renée Zellweger ist nicht Doris Day. Das Drehbuch ist nett geraten. Der Witz der Originale bleibt unerreicht, die Handlung wirkt stellenweise etwas sehr bemüht. Die Auflösung des Ganzen, also Barbara Novaks Antrieb, ist vollends unglaubwürdig und zu sehr konstruiert um zu überzeugen. Zudem gehen der Handlung zwischenzeitlich die Ideen aus.

Fazit
"Down With Love" ist ein harmloser Kinospaß, der beweist, es gibt eine Steigerung von Technicolor. Der ganz große Wurf ist es nicht geworden, für einen vergnüglichen Kinobesuch reicht es.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Down with Love
Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 101
Genre: Romantische Komödie
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 25.12.2003

Regie: Peyton Reed
Drehbuch: Eve Ahlert • Dennis Drake

Schauspieler: Renée Zellweger (Barbara Novak) • Ewan McGregor (Catcher Block) • Sarah Paulson (Vicki Hiller) • David Hyde Pierce (Peter McMannus) • Rachel Dratch (Gladys) • Jack Plotnick (Maurice) • Tony Randall (Theodore Banner) • John Aylward (E.G.) • Warren Munson (C.B.) • Matt Ross (J.B.) • Michael Ensign (J.R.) • Timothy Omundson (R.J.) • Jeri Ryan (Gwendolyn) • Ivana Milicevic (Yvette) • Melissa George (Elke) • Dorie Barton (Sally) • Lynn Collins (Beatnik)

Produktion: Bruce Cohen • Dan Jinks
Szenenbild: Andrew Laws
Kostümbild: Daniel Orlandi
Maskenbild: Ashlee Petersen
Kamera: Jeff Cronenweth
Musik: Marc Shaiman
Schnitt: Larry Bock

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
25.12.03
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