Ein Dutzend Kinder nennen die Bakers ihr eigen. Das ist Segen und Fluch zu gleich: Langeweile ist ein Fremdwort, aber um die Rasselbande zu bändigen bedarf es nahezu übermenschlicher Kräfte oder einer Frau.
Auf den ersten Blick sind die Bakers eine amerikanische Bilderbuch-Familie. Die Ex-Journalistin Kate (Bonnie Hunt) regiert gemeinsam mit ihrem Mann Tom (Steve Martin) über die Familie. Entscheidungen werden (ganz amerikanisch) vom Familienrat abgesegnet. Das letzte Wort behalten allerdings die Eltern. So übersiedelt die Familie gegen den Willen der Mehrheit vom ländlichen Midland in Illinois nach Chicago.
Zunächst scheint der Umzug ein Segen. Tom macht Karriere als Coach des Elite-Football-Teams und Kate findet einen Verleger für ihre Autobiografie. Doch die Kids waren und sind gegen den Umzug, weshalb sie auf Terror schalten. Als Kate ihre Familie für vierzehn Tage alleine lässt um ihr Buch zu promoten, bricht augenblicklich das Chaos aus. Der Nachwuchs ist mit einer nicht enden wollenden Zerstörungswut gesegnet. Papa Tom verzweifelt am Chaos, spielt seiner Frau am Telefon aber heile Welt vor. Was der glücklose Vater auch versucht, die Rasselbande ist nicht zu bändigen. Kurz bevor die Situation unrettbar eskaliert, kehrt Kate nach Hause zurück. Zeit für ein reinigendes Gewitter, welches ganz nebenbei das Fernsehteam vertreibt, das eigentlich eine Homestory mit Oprah Winfrey vorbereiten wollte. Kaum kehrt einigermaßen Ruhe ein, wird eines der Kinder vermisst. Zeit für ein gefühlsschweres Happyend.
Kritik
"Im Dutzend billiger" verfährt nach dem Motto: "Wehe, wenn sie losgelassen." Die Streiche der Kinder sind keine Dummejungen-Streiche, sondern eine Mischung aus grobem Unfug und Aggressivität. Obwohl der Film naturalistisch angelegt ist, wirkt die Handlung durchgängig konstruiert. Bei 99 Prozent der Szenen weiß der Zuschauer zu Beginn wie das Szenario endet. Egal ob die Kids Streiche aushecken oder das Prinzeschen der Familie (unerträglich affektiert: Hillary Duff) über Schminke und Klamotten philosophiert.
Dem Zuschauer verlangt das unglaubwürdige Drehbuch viel Nachsicht ab: Beispielsweise wird eine Hose mit Fleischsaft getränkt, woraufhin alle Hunde der Nachbarschaft den Träger verfolgen. Steve Martin trainiert beruflich eine ganze Football-Mannschaft, hält privat seine Kinder nicht einen Tag unter Kontrolle. Insgesamt blödelt er sich einigermaßen charmant durch den Käse. Die restlichen Rollen fallen nicht unbedingt positiv auf. Die quäkenden Kinderstimmen des amerikanischen Originals werden nach wenigen Minuten zur Belastungsprobe für die Ohren. Ebenso einfach wie das Drehbuch ist auch die Botschaft des Films gestrickt: Kinder und Familie sind wichtiger als Beruf und Karriere. Damit spiegelt der Titel ironischerweise auch die Qualität des Drehbuchs.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Nachtrag: Der Film wird fortgesetzt in: "Im Dutzend billiger 2 - Zwei Väter drehen durch".
Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 98
Genre: Familie • Komödie
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren
Kinostart: 25.03.2004
Regie: Shawn Levy
Drehbuch: Sam Harper • Joel Cohen • Alec Sokolow
Schauspieler: Steve Martin (Tom Baker) • Bonnie Hunt (Kate Baker) • Piper Perabo (Nora Baker) • Tom Welling (Charlie Baker) • Hilary Duff (Lorraine Baker) • Kevin G. Schmidt (Henry Baker) • Alyson Stoner (Sarah Baker) • Jacob Smith (Jake Baker) • Liliana Mumy (Jessica Baker) • Morgan York (Kim Baker) • Forrest Landis (Mark Baker) • Blake Woodruff (Mike Baker) • Brent Kinsman (Nigel Baker) • Shane Kinsman (Kyle Baker) • Paula Marshall (Tina Shenk) • Steven Anthony Lawrence (Dylan Shenk) • Alan Ruck (Bill Shenk)
Produktion: Michael Barnathan • Ben Myron • Robert Simonds
Szenenbild: Nina Ruscio
Kostümbild: Sanja Milkovic Hays
Maskenbild: Douglas Noe
Kamera: Jonathan Brown
Musik: Christophe Beck
Schnitt: George Folsey Jr.
Anzeige
Bild: 20th Century Fox