Couchgeflüster - Die erste therapeutische Liebeskomödie

Kinoplakat Couchgeflüster

Nicht ohne Dich - aber deswegen mit Dir? Hand aufs Herz: Manchmal weiß man wirklich nicht, ob man mit einer Beziehung glücklicher ist als ohne? Auch Rafi hegt so ihre Zweifel an der aufkommenden Affäre mit dem wesentlich jüngeren David. Er ist ein lieber Kerl - aber ist er nicht viel zu jung? Ihre Therapeutin sieht das anfangs ganz anders, doch dann wendet sich das Blatt überraschend.

Rafi (Uma Thurman) fehlt seit der Scheidung ein Mann im Leben. Im Beruf ausgesprochen erfolgreich, könnte sie ohne Schwierigkeiten einen neuen Partner finden. Wäre da nicht das schlechte Gewissen - so kurz nach der Scheidung den Nächsten. Das bespricht sie als gute New Yorkerin mit ihrer Therapeutin Lisa Metzger (Meryl Streep). Die ihr rät, das Leben zu genießen.
Alles wäre geklärt, wäre Rafi nur anfangs etwas ehrlicher gewesen, denn sie hat ihren neuen Freund zunächst älter gemacht. David (Bryan Greenberg) ist ganze 14 Jahre jünger als sie. Als sie das gesteht, ist Lisa etwas pikiert, wegen der Unehrlichkeit, aber sie sieht darin kein Problem. Warum soll eine Frau nicht einen jüngeren Partner haben? Gesagt getan. Rafi macht sich ans Werk und ihre Therapeutin erfährt immer intimere Details der Beziehung. Rafi erzählt sogar vom süßen Penis, für den sie am liebsten eine Mütze strickte … Die therapeutischen Sitzungen gehen allerdings nur solange gut, bis es Lisa dämmert, dass der neue Freund kein Geringer ist, als ihr eigener Sohn! Privat passt ihr das gar nicht, denn als jüdische Mutter möchte sie für ihren Sohn eine jüdische Freundin und eigentlich ist die Frau auch zu alt!

Während sie nun versucht zwei Meinungen, die der Therapeutin und die der Mutter, unter einen Hut zu bringen und bei ihrer eigenen Therapeutin um Rat fragt, tappen Rafi und David in die typischen Beziehungsfallen. Er ist wohl doch zu jung, denn nachdem sie ihm eine Spielekonsole geschenkt hat, fällt das Sexleben flach. So steigert sich die Situation, um zwangsläufig zu eskalieren. Rafi erfährt, dass David Lisas Sohn ist und David muss einsehen, dass die zwei wichtigsten Frauen in seinem Leben einander ebenfalls bereits kennen. Eine mehr als verzwickte Situation.

Kritik

"Couchgeflüster - Die erste therapeutische Liebeskomödie" ist besser als es der grässliche Titel vermuten lässt. Dass der Zuschauer Mäuschen spielt, während Uma Thurman sich als Rafi von Meryl Streep therapieren lässt, ist spaßig. Das liegt weniger in der Story als solcher begründet, als vielmehr an den Leistungen, die die beiden Schauspielerinnen erbringen. Einmal die entwaffnende Offenheit, mit der die Karrierefrau sich in den Sitzungen preisgibt. Uma Thurman spielt diese Szenen so natürlich, dass einfach eine Freude ist, dabei zuzusehen. Ihr gegenüber Meryl Streep, die nach dem "Manchurian Kandidaten" erneut komödiantisches Talent beweist. Zwar wirkt ihre Gestik etwas ausgedacht (das Gezupfe an der Halskette zum Beispiel), doch ihre Blicke oder der Griff nach dem rettenden Wasserglas sind einfach köstlich. Neben diesen schön beobachteten Details und dem Zusammenspiel der Hauptdarstellerinnen ist es vor allen Dingen der Humor, der den Film sehenswert macht. Er lebt von vielen bösen kleinen Scherzen (zumindest in der englischen Version).
Am auffälligsten sind die zwei Gesichter der Therapeutin. Was sie ihrer Patientin mit Nachdruck rät, ist das genaue Gegenteil ihrer privaten Lebenseinstellung. Das bekommt der Sohnemann deutlich zu spüren, der sprichwörtlich zwischen zwei Frauen steht. Schön auch, dass Rafi die Erziehungsmethoden ihrer Therapeutin ungewollt infrage stellt. Hinzu kommen Szenen, die wahrscheinlich jeder kennt. Rafi kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause, ihr Freund hat die Wohnung verwüstet und weiß nicht, über welche Unordnung sie schimpft. Angesichts der vielen Stärken kann man über die Schwächen des Films hinwegsehen. Kurz gefasst: Nicht jeder Handlungsstrang ist sinnvoll; das Ende dämpft die Stimmung etwas. Bryan Greenberg als David bleibt neben den Kolleginnen auffällig blass.

Fazit
Hinter dem ungeschickten Titel ist der Film eine romantische Komödie, die aus den Konventionen ausbricht und gepflegte Unterhaltung bietet, die ich insbesondere Fans von Meryl Streep und Uma Thurman empfehle.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel:
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 105
Genre: Romantische Komödie
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 19.01.2006
Heimkino: 04.09.2006

Regie: Ben Younger
Drehbuch: Ben Younger

Schauspieler: Meryl Streep (Dr. Lisa Metzger) • Uma Thurman (Rafi) • Bryan Greenberg (David) • Jon Abrahams (Morris) • Annie Parisse (Katherine) • Aubrey Dollar (Michelle) • Jerry Adler (Sam) • Doris Belack (Blanche) • Ato Essandoh (Damien) • David Anzuelo (Kellner) • Naomi Aborn (Dinah Bloomberg) • Adriana Biasi • David Younger • Palmer Brown • Zak Orth (Randall)

Produktion: Jennifer Todd • Suzanne Todd
Szenenbild: Mark Ricker
Kostümbild: Melissa Toth
Maskenbild: Nuria Sitja
Kamera: William Rexer
Musik: Ryan Shore
Schnitt: Kristina Boden

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{joomplucat:94 limit=3|columns=3}Bilder: Tobis

1 customer review

gut
19.01.06
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