Ice Age

Kinoplakat Ice Age

Und wenn sie nicht erfroren sind, dann wandern sie noch immer. Drei tierische Helden werden im Animationsspaß zu Lebensrettern.

So ganz neu ist die Idee von der Abkehr vom handgezeichneten Film und hin zum computeranimierten Film nicht mehr. Inhaltlich nimmt der Film Anleihen bei "Shrek", dem "Dschungelbuch" und erprobten Zutaten aus "Disney's" Trickschmiede. Die anfängliche Geschichte von Manfred dem Mammut und Sid dem Faultier ähnelt dem Anfang von Shrek und die Idee mit dem lustigen aber leider etwas dummen Tier, das den Helden durch den Film begleitet, kennt der Zuschauer aus ungezählten Zeichentrickfilmen. Der Handlungs-Schwerpunkt, in dem sich Tiere um ein Menschenkind kümmern, kennen wir aus dem Dschungelbuch. Alles in allem wirkt die Handlung ausgeborgt. Die Ideen sind neu gemischt, denn "Ice Age" spielt kurz vor der Eiszeit.

Die Handlung ist einfach gestrickt. Das Mammut Manfred rettet ein Menschenbaby und das Faultier Sid beschließt es zurückzubringen zu den Menschen. Da Sid kaum auf sich selbst aufpassen kann hilft ihm Manfred. Der dritte im hilfreichen Bunde, Säbelzahntiger Diego, führt eigentlich Böses im Schilde - wird aber auf der Wanderung geläutert. Bis zur Übergabe des Babys dauert es nicht lange, nur einige wenige Hindernisse wollen aus dem Weg geräumt, und eine große Rutschpartie absolviert werden.
Das Ganze ist nicht über Gebühr dicht und zudem holperig erzählt. So kommt es zu oft zu schnellen Problemlösungen. So stellen sich bestimmte Probleme im Film einfach nicht. Nur einmal hat das Baby Hunger und muss gefüttert werden. Die daraus entstehende Szene mit den Melonen ist wirklich witzig, aber den Rest der Wanderung wird das Problem einfach unter den Tisch gekehrt, denn das Baby hat keinen Hunger mehr. Nur einmal hat das Baby scheinbar die Hosen - sprich Windeln voll, danach ist es auf wundersame Weise immer trocken. Selbst im Schneesturm erfriert das Baby nicht während es auf Mammut Manfred reitet. Auf überraschende Wendungen oder witzige Einfälle wartet man vergeblich. Nur das Säbelzahn-Eichhörnchen mit seiner Eichel bringt als running Gag echten Schwung in den Film - wirkt dabei etwas aufgepfropft.

Im Frühjahr 2002 mag es noch reizvoll erscheinen, dass ein Film mehr oder minder komplett am Rechner entstand, wenn man zu Hause aber selbst am Rechner spielt relativiert sich das schnell, denn die Figuren im Film sind sehr grob und detailarm. Da ist der klassische Zeichentrick der Computeranimation momentan noch voraus. Mit den schönen aquarellierten Hintergründen aus "Dem kleinen Eisbären" kann sich "Ice Age" nicht messen.
Eine Herausforderung teilt sich "Ice Age" mit "Shrek": die eigenwillige Synchronisation. Für "Ice Age" wurde Komiker Otto Walkes engagiert, der fast den gesamten Film über unablässig spricht und als Dauer-Sprechrolle das Ohr belastet.

Fazit
Ich habe eine Schwäche für Zeichentrick und Animationsfilme. "Ice Age" überzeugt mich nur bedingt. Die groben Figuren vor schlichten Hintergründen sind technisch schwach. Und die Handlung ist inhaltlich dürftig. Worin die Motivation der Tiere besteht, ein Menschenkind zu retten verstehe ich nicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 81
Genre: AbenteuerAnimationFamilieKomödie
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 21.03.2002

Regie: Chris Wedge • Carlos Saldanha
Drehbuch: Michael Berg • Michael J. Wilson • Peter Ackerman

Sprecher: Arne Elsholtz (Manfred), Otto Waalkes (Sid), Thomas Fritsch (Diego), Christian Brückner (Soto)

Produktion: Lori Forte
Szenenbild: Brian McEntee
Musik: David Newman
Schnitt: John Carnochan

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
21.03.02
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