BFG - Big Friendly Giant

Kinoplakat BFG - Big Friendly Giant

Die Geschichte eines Waisen-Mädchens und ihres wirklich großen Freundes. Steven Spielberg macht daraus eine Mischung aus Kinomärchen und Rührstück. Als das Waisen-Mädchen Sophie (Ruby Barnhill) eines Nachts einen Giganten vor ihrem Fenster sieht, verändert das ihr Leben, denn der Gigant entführt sie kurzerhand in seine Heimat. Dort fürchtet Sophie zunächst als Appetithappen zu enden. Doch der BFG ist ein gutmütiger Typ, der einfach nur verhindern möchte, dass seine Existenz unter den Menschen publik wird.

Seine Lebensaufgabe besteht darin, im Land der Träume die Träume einzufangen und zu den Menschen zu bringen. Das ganze Gegenteil von ihm sind seine Brüder, die größer sind als er. Sie piesacken den BFG nicht nur gerne, sondern verspeisen sogar Menschen! Also muss Sophie ein guter Plan einfallen, um den Riesen das Handwerk zu legen. In dieser misslichen Lage kann nur die britische Königin helfen.

Kritik

"BFG" macht keinen wirklichen Fehler. Vielmehr ist es die Frage, ob einem der Stil und die Dramaturgie zusagen? Mich überzeugt weder das Eine noch das Andere.

Die Dramaturgie ist wie ein Paradebeispiel aus dem Lehrbuch aufgezogen. Wobei ein dünner Stoff auf die Lauflänge von fast zwei Stunden gedehnt wird; was Längen und Langatmigkeit mit sich bringt. Viele Szenen sind nur einen Tick zu lang; wie etwa das Einfangen von Träumen. Sophie versucht Träume zu fangen, die wie bunte Sternschnuppen umherfliegen. Diese Sequenz ist zudem arg kitschig. Ein weiteres Beispiel sind die Rededuelle, die man als originell oder langatmig empfinden kann. Für mich zünden sie nicht. Und im Ergebnis ergeben viele Szenen, die jeweils ein bisschen zu lang sind, ein zähes Ganzes. Zudem macht die Dialoglast den Film für Kinder weniger leicht zugänglich. Eine unglückliche Entscheidung für einen Film, der auf junges Publikum abzielt. Eine Entschädigung erhalten die Kleinen in der Szene mit dem ausgiebigen Furzwitz. Vor einigen Jahren gehörte der zum guten Ton in Hollywood und ich hielt ihn für ausgestorben. Doch Totgesagte leben bekanntlich länger.

Bis auf diesen Ausrutscher ist der Stil steril, typisch amerikanisch beziehungsweise typisch für Spielberg. Seine Vorstellung einer heilen Welt nimmt seltsame Züge an. Da holt ein amerikanischer Präsident Rat bei einem Jungen ein. Dargestellt als unoriginelles Schattenspiel. Und siehe da die britische Königin ist eine nette Oma mit einem Herz für Kinder. In diesem Kosmos verhalten sich selbst die Haustiere perfekt und verfügen über einen untrüglichen Spürsinn fürs richtige Timing. Das Waisenmädchen wird am Ende, wie in einem Märchen, mit einem Leben im Palast belohnt.

Nicht ganz gelungen finde ich die Einordnung in eine Epoche. Zu Filmbeginn habe ich den Eindruck, dass wir uns in der Vergangenheit befinden. Das alte Waisenhaus mit seinem großen Schlafsaal vermittelt den Eindruck des 19. Jahrhunderts. Doch dafür trägt Sophie eine zu moderne Brille. Wir schreiben also eine jüngere Zeit; wobei die Uhren im Land der Giganten entweder anders gehen oder die Zeit stehen geblieben ist.

Etwas mehr Ausformung hätte der Umstand verdient, dass die Freundschaft zwischen Sophie und dem BFG eine Freundschaft zwischen zwei Außenseitern ist. Sophie lebt in einem Waisenhaus und ist isoliert, während der BFG unter seines gleichen der kleinste und schwächste ist und ebenfalls isoliert.

Fazit
BFG ist weder misslungen noch gut gelungen. Ein nettes Werk, das man sehen kann und nicht gesehen haben muss.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: The BFG
Alternativtitel: BFG - Sophie & Der Riese
Land: USA
Jahr: 2015
Laufzeit ca.: 117
Genre: 3DFamilieMärchen
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 21.07.2016
Heimkino: 01.12.2016

Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Melissa Mathison
Romanvorlage: Roald Dahl

Schauspieler: Mark Rylance (Big Friendly Giant) • Ruby Barnhill (Sophie) • Penelope Wilton (Queen) • Rebecca Hall (Mary) • Rafe Spall (Mr. Tibbs) • Jemaine Clement (Fleischfetzenfresser) • Bill Hader (Blutschlürfer) • Ólafur Darri Ólafsson (Mädchenmanscher) • Adam Godley (Menschenpresser) • Michael Adamthwaite (Knochencruncher) • Daniel Bacon (Metzgerfetzer) • Jonathan Holmes (Kinderzerkauer) • Chris Gibbs (Klumpenwürger) • Paul Moniz de Sa (Kopfzerbrösler)

Produktion: Steven Spielberg • Frank Marshall • Sam Mercer
Szenenbild: Rick Carter • Robert Stromberg
Kostümbild: Joanna Johnston
Kamera: Janusz Kaminski
Musik: John Williams
Schnitt: Michael Kahn

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{joomplucat:36 limit=3|columns=3}Bilder: Constantin Film

1 customer review

befriedigend
21.07.16
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