Bo und der Weihnachtsstern

Kinoplakat Bo und der Weihnachtsstern

Die biblische Weihnachtsgeschichte ist bekannt. Weniger bekannt ist die Geschichte hinter der Geschichte, die der Animationsfilm für Kinder erzählt.

Der anfangs namenlose Zwergesel hat sein Dasein beim Müller gründlich satt und träumt von einem Leben da draußen. Eines Tages beobachtet er einen besonders hellen Stern am Himmel und ist sicher, ein Zeichen gesehen zu haben. Er weiß natürlich nicht, dass ganz in der Nähe ein Engel bei Maria erschien und ihr eine frohe Botschaft verkündete.

Doch ebendiese Maria ist es, bei der der Esel Bo nach seiner Flucht aus der Mühle, ein neues Zuhause findet. Zunächst ist ihr frisch angetrauter Ehemann Josef wenig angetan von dem Tier. Doch Maria hat Bo ins Herz geschlossen. Nicht ahnend, dass der noch eine entscheidende Rolle spielen wird. Natürlich versteht sie nicht, was Bo ihr zu sagen versucht. Dafür aber die anderen Tiere, die miteinander sprechen können. So hat Bo einen besten Freund den Täuberich Dave. Der setzt ihm allerhand Flausen in den Kopf, doch als es darum geht Maria das Leben zu retten, hilft er natürlich. Genauso wie das Schaf Ruth, das dem hellen Stern seit längerer Zeit folgt.

Kritik

Der Animationsfilm "Bo und der Weihnachtsstern" ist ein nett gemachter Film für Kinder, die er offen bevorteilt. Sie bekommen bei der cartoon-artigen Handlung viel zu lachen. Bo ist für allerhand Späße zu haben und legt gerne Ungeschick an den Tag und zeigt viel Slapstick. Mehrfach löst der Tollpatsch Kettenreaktionen aus.
Die Handlung ist auf einfaches Verstehen ausgelegt. Gut und Böse sind klar ausgearbeitet und am Ende besänftigt Marias Sanftmut sogar zwei Kettenhunde. Das Thema Freundschaft wird großgeschrieben, während die Reise nach Bethlehem Raum für ein kleines Abenteuer bietet.

Mit der Bibeltreue nimmt es der Film nicht ganz so genau. So sind Maria und Josef verheiratet und nicht nur verlobt. Das ist wahrscheinlich das Mindeste, wenn in einem amerikanischen Film zwei erwachsene Menschen im selben Raum schlafen ;-). Die Existenz eines Attentäters, der Maria mit einem Krummsäbel töten möchte, ist mir neu. Allerdings ist der Assassine so gestaltet, dass auch Kinder keine Angst vor ihm haben müssen. Herodes kündigt die Ermordung der Kinder an, doch die Handlung endet kurz nach Jesu Geburt. Die Darstellung des Gemetzels bleibt einem erspart, was wahrscheinlich Kinder und Erwachsene zu schätzen wissen. Dass in der Krippe eine Kuh steht verwundert mich. Meinem Wissen nach sind es Ochse und Esel. Aber da Letzterer durch ein weibliches Tier ersetzt wurde, stellt man auch gleich noch ein Pferd und eine Ziege in den Stall. Dieses Abweichen von der Bibel tut der Handlung keinen Abbruch. Die Entscheidung verwundert nur etwas, weil Pferd und Ziege zur Handlung wenig beitragen. Gleichfalls etwas eigenartig ist die Einbindung der Taube, die weniger bekannte Themen transportiert, sondern als Spaßvogel und guter Freund auftritt. Etwas befremdlich sind die Szenen, in denen eine Springmaus die frohe Botschaft unter den Tieren verbreitet oder der Esel betet.

Das Hauptaugenmerk ruht auf den Tieren und es ist zu verschmerzen, dass die Charaktere keine Entwicklung durchlaufen. Maria ist ausgesprochen großherzig und tierlieb. Ansonsten ohne nennenswerten Charakter. Josef ist der Tollpatsch an ihrer Seite, der gerne mal zweifelt. Die Animation ist solide Kost. Die Figuren erinnern weniger an möglichst getreue Abbilder als an klassischen Zeichentrick.
Ein weihnachtliches Gefühl vermittelt der Film nur bedingt. Es ist an einigen Stellen kitschig, doch der Schwerpunkt liegt auf Unterhaltung und Witz. Allerdings bietet er sich an, die Kinder im Kino zu wissen und derweil das eine oder andere Geschenk zu kaufen.

Fazit
Zugegeben, es ist schwierig einen Weihnachtsfilm dicht an der Bibel anzusiedeln und nicht dasselbe zum wiederholten Male zu erzählen. Vielleicht auch deshalb ist "Bo und der Weihnachtsstern" ein klassischer Animationsfilm mit viel gespielten Witzen. Biblische Motive werden darin frei bis sehr frei verwendet. Den 3D-Effekt kann ich nicht beurteilen, weil die Vorführung in 2D stattfand.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: The Star
Land: USA
Jahr: 2017
Laufzeit ca.: 87
Genre: 3DAbenteuerActionAnimationFamilieKomödieMärchenWeihnachten
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 07.12.2017
Heimkino: 01.11.2018

Regie: Timothy Reckart
Drehbuch: Carlos Kotkin • Simon Moore

Produktion: Jennifer Magee-Cook
Kamera: James Notari
Musik: John Paesano
Schnitt: Pam Ziegenhagen

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

befriedigend
07.12.17
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