Bridget Jones' Baby

Kinoplakat Bridget Jones Baby

Na endlich: Bridget Jones traut sich! Zwölf Jahre sind seit dem zweiten Leinwand-Auftritt vergangen. Renée Zellweger hat eine Schönheitsoperation mit fragwürdigem Ergebnis machen lassen und als Bridget Jones einige Pfunde abgespeckt. Ansonsten bleibt das Grundsätzliche beim Alten.

Wieder muss die tollpatschige Blondine sich zwischen zwei Männern entscheiden. Damit das gegeben ist, hat sie in kurzem Abstand mit zwei verschiedenen Männern Sex und wird schwanger. Von der Vaterschaft hängt ab, ob sie Mark Darcy (Colin Firth) oder Jack Qwant (Patrick Dempsey) heiraten wird.

Kritik

Bis zur Hochzeit werden die Punkte eines Bridget-Jones-Films bedient. Selbstverständlich manövriert sich die Blondine in für den Zuschauer mehr oder minder lustige Situationen, deren Humor meist mit Ansage kommt. Das Körpergewicht ist nach wie vor ein Thema; doch Bridget ist inzwischen schlank. Ihr Verhältnis zur Mutter ist immer noch durchwachsen und in einer Rückblende gibt es nochmals die hässlichen, selbst gestrickten Weihnachtspullover zu sehen.

Beruflich ist Bridget einige Sprossen der Karriereleiter hinaufgestiegen. Doch mit 43 gehört sie im Business zum alten Eisen und bekommt eine fiese, junge Chefin vorgesetzt.
Daniel Clever (Hugh Grant) ist (nur im Film) mit dem Flugzeug abgestürzt und verschwunden. Deshalb muss ein neuer Kavalier her. Patrick Dempsey schlüpft in die Rolle des Jack. Zwischen ihm und Colin Firth als Marc kommt es zu Konkurrenzkämpfen, die jedoch nicht mehr mit den Fäusten ausgetragen werden, sondern durch Sticheleien. Jack findet es lustig, sich selbst und Marc als schwules Paar auszugeben was Marc wurmt.

So setzt der dritte Film Linien fort, während bei den Mechanismen Stillstand herrscht. Wodurch das Ganze unglaubwürdig wirkt. Bridget ist nach wie vor unentschieden. Allerdings geht es dieses Mal nicht um eine Beziehung, sondern um die Gründung einer Familie. Und diese schwierige Entscheidung trifft sie nicht selbst, sondern lässt den Zufall entscheiden, indem sie den heiraten wird, der der Vater ihres Kindes ist. Kann frau so machen – klingt allerdings unreif und nicht nach einer erwachsenen Frau. Und zu der erfolgreichen Fernseh-Produzentin, die sie mittlerweile ist, passen die Tölpeleien nicht mehr. Die passten zur jungen Bridget; bei der gereiften Frau sind sie befremdlich.

Leider fliegen die Funken zwischen den Paaren nur als Stäubchen und der romantischen Komödie mangelt es an Romantik. Zudem bleibt es schleierhaft worin die Anziehung besteht. Die zwei Männer versprühen keinen Charme und liegen hinsichtlich Belanglosigkeit gleich auf. Laut Film punktet Dempsey durch ein großes Geschlechtsteil. 1 : 0 also, denn Firth geht in seiner Rolle zum Lachen in den Keller. Und Gefühle kann er immer noch nicht zeigen.

Davon abgesehen schauspielern die Darsteller zu wenig und Musik soll ausdrücken, was die Schauspieler nicht bieten. Renée Zellweger schlüpft in eine Dauersprechrolle (im englischen Original mit stark britischem Akzent) und schreibt gedanklich noch immer ihr Tagebuch.

Der Versuch dem Ganzen einen zeitgemäßen Anstrich zu verleihen hinkt. So wird an der New Economy Kritik geübt, der ein Unterbau fehlt. Beispielsweise treten junge Männer mit seltsamen Bärten auf, die keine Dialoge haben, aber für Bridget eine Bedrohung darstellen. Das Internet spielt kurzfristig eine Rolle, ansonsten ist das Thema zeitlos.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %
siehe auch: Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück Bridget Jones – Am Rande Des Wahnsinns


Original Filmtitel: Bridget Jones's Baby
Land: FrankreichGroßbritannienUSA
Jahr: 2016
Laufzeit ca.: 122
Genre: Romantische Komödie
Verleih: Studiocanal
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 20.10.2016
Heimkino: 02.03.2017

Regie: Sharon Maguire
Drehbuch: Helen Fielding • Emma ThompsonDan Mazer

Schauspieler: Renée Zellweger (Bridget) • Colin Firth (Mark) • Patrick Dempsey (Jack) • Jim Broadbent (Vater) • Gemma Jones (Mutter) • Emma Thompson (Dr. Rawlings) • Sally Phillips (Shazzer) • Julian Rhind-Tutt (Fergus) • Shirley Henderson (Jude) • Ben Willbond (Giles) • Paul Bentall (Minister) • Agni Scott (Camilla) • Celia Imrie (Una) • Katia Elizarova • Tom Rosenthal

Produktion: Tim Bevan • Eric Fellner • Debra Hayward
Szenenbild: John Paul Kelly
Kostümbild: Steven Noble
Kamera: Andrew Dunn
Musik: Craig Armstrong
Schnitt: Melanie Ann Oliver

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{joomplucat:144 limit=3|columns=3}Bilder: Studiocanal

1 customer review

befriedigend
20.10.16
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