Broken Flowers

Kinoplakat Broken Flowers

Was für ein Tag. Gleich zu Filmbeginn wird Don von seiner Freundin Sherry verlassen. Dann flattert ihm ein rosa Brief ins Haus, dessen Inhalt behauptet, er habe einen 19-jährigen Sohn. Kein Absender, keine Unterschrift. Don ist wenig angetan von dem Schreiben, während sein Nachbar Winston sofort die Abenteuerlust packt. Da er Familie hat und gebunden ist, schickt er den phlegmatischen Don auf eine Reise. Der sucht vier verflossene Frauen auf, die als Mutter seines angeblichen Sohnes infrage kommen.

Seine Reise konfrontiert Don (Bill Murray) mit vier verschiedenen Welten. Von der lockeren Laura (Sharon Stone), mit der er die Nacht verbringt, über die spießige Dora (Frances Conroy), die in ihrer Ehe sowie ihrer Wohnung erstarrt scheint. Die esoterische Carmen (Jessica Lange), die als Tier-Kommunikatorin Haustiere heilt und mittlerweile lesbisch ist, will nicht mehr viel von Don wissen. Ebenso die sozial schwache Penny (Tilda Swinton), deren Mann ihm ein blaues Auge verpasst. Am Ende des Roadmovies ist Don (und somit der Zuschauer) kein bisschen schlauer geworden. Vieles ist möglich, nichts ist definitiv.

Kritik

Jim Jarmusch erzählt seine Kino-Farce "Broken Flowers" in einem sehr gemächlichen Tempo. Das unterstreichen auffällig viele Schwarzblenden sowie Personen, die liebend gerne sitzen. Damit gelingt es dem Filmemacher ein Roadmovie praktisch im Sitzen zu schildern. Dazu passend serviert Hauptdarsteller Bill Murray seinen hinlänglich bekannten Gesichtsausdruck, der einmal mehr eine Mischung aus begossener Pudel und sieben Tage Regenwetter ist.
Der zunächst imposante Reigen an bekannten Namen relativiert sich beim Sehen. Die durchgehend sehenswerten Frauenrollen reduzieren sich im Falle von Julie Delpy und Tilda Swinton auf eine einzige Szene beziehungsweise wenige Minuten. Schade, denn da Bill Murray nichts anderes als seine Rolle als Tropf bietet, sähe ich gerne mehr von den Schauspielerinnen.

Des Weiteren eigenartig ist das Ende, das völlig offen verläuft. Es passt nahtlos ins Geschehen. Die Aufgabe, die Vaterschaft zu klären, gerät zur Nebensache. Kein Wunder, da Nebensächliches zur Hauptsache wird und umgekehrt. Was das Ganze soll? Fragen Sie besser nicht, denn Fragen beantwortet der Film "Borken Flowers" selbstverständlich nicht. Durchweg gelungen ist der leise, verhaltene Humor. Etwa dann, wenn Carmens Assistentin Don nach seinem Rauswurf sogar noch den mitgebrachten Blumenstrauß ans Auto bringt.

Fazit
Jim Jarmusch hat mit "Broken Flowers" einen eigenwilligen Film geschaffen. Die Handschrift ist unverkennbar und ergibt ein Werk für Fans.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: FrankreichUSA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 105
Genre: Spielfilm
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 15.09.2005
Heimkino: 24.04.2006

Regie: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch

Schauspieler: Bill Murray (Don Johnston) • Jeffrey Wright (Winston) • Sharon Stone (Laura) Frances Conry (Dora) • Jessica Lange (Carmen) • Tilda Swinton (Penny) • Julie Delpy (Sherry) • Heather Simms (Mona) • Brea Frazier (Rita) • Jarry Fall (Kind) • Korka Fall (Kind) • Saul Holland (Kind) • Zakira Holland (Kind) • Niles Lee Wilson (Kind) • Meredith Patterson (Flugbegleiterin) • Frances Conroy (Dora) • Mark Webber (Kind)

Produktion: Jon Kilik • Stacey Smith
Szenenbild: Mark Friedberg
Kostümbild: John Dunn
Maskenbild: Judy Chin
Kamera: Frederick Elmes
Musik: Mulatu Astatke
Schnitt: Jay Rabinowitz

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Bild: Tobis

2 customer reviews

gut
06.02.18
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befriedigend
15.09.05
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