City of God

Kinoplakat City of God

Drei Lebenswege in den Slums. Drogen, Drogenhandel und Banden-Kriminalität sind in einem der ärmsten Viertel von Rio de Janeiro an der Tagesordnung. Dieses packende Meisterwerk porträtiert die kriminellen Karrieren von Jugendlichen.

Die Cidade de Deus (City of God), ist eine Armensiedlung am Rand von Rio de Janeiro. Mit gutem Willen geplant, wird die Barackensiedlung schnell zu einer Endstation für ihre Bewohner. Es fehlt an elementaren Dingen des Alltags. Die Väter haben zwar Arbeit, aber einige Jugendliche versuchen sich als Kleinkriminelle. Mal überfallen sie einen LKW, der Gasflaschen transportiert, dann machen sie einen Einbruch.

Die Sechziger
Als die Bande der "Wild Angels" ein Bordell überfällt, eskaliert die Situation. Aufseiten der Polizei werden die Streifen verstärkt, bei den Jugendlichen setzt sich eine Gewaltspirale in Gang, die ihres Gleichen sucht. Löckchen, dem das Schmiere stehen zu langweilig wird, gibt einen Warnschuss ab, ohne dass die Polizei wirklich anrückt. Er geht allein ins Bordell und erschießt jeden, der ihm vor die Pistole kommt. "In dieser Nacht entdeckt er die Lust am Töten". Damit schlägt der Film sein erstes blutiges Kapitel auf.

Die Siebziger
In den Siebzigern sind die "Wild Angels" längst kuriert. Eine Tracht Prügel der Väter hat sie rehabilitiert. Aber einige der ehemaligen Kinder haben Blut geleckt und übernehmen jetzt als Jugendliche das Drogengeschäft. Bislang besserten Hausfrauen die Haushaltskasse auf, indem sie Drogen verkauften – jetzt sind Karotte und seine Gefolgschaft sowie Locke (Löckchen) und Konsorten am Zug. Es entstehen zwei Fronten, deren Friede darin besteht, dass beide Seiten ungefähr gleich stark bewaffnet sind.
Neben den Banden der Jugendlichen beginnen Kinder Geschäfte zu überfallen, aber die "Zwerge" werden brutal zurückgeschlagen. Eine ihrer Banden wird in die Enge getrieben und eines der Kinder muss einen Kameraden erschießen. Als Locke von einer Frau abgewiesen wird, lässt er seine Bande die Frau vergewaltigen. Ihr Freund Mané stellt sich der Bande in den Weg, was sein Onkel und sein Bruder mit dem Leben bezahlen. Ein weiteres Kapitel wird aufgeschlagen.

Mané
Aus dem friedlichen Mann wird ein blutdürstiger Rächer. Gemeinsam mit Karotte überfällt er Geschäfte und Waffenhandlungen. Bei einem der Überfälle erschießt er einen Wachmann vor den Augen des Sohnes. Das wird Mane später das Leben kosten, denn der Junge übt Rache ...

Die Achtziger
Zwischen den Banden eskaliert die Situation. Beide sind zum Krieg gerüstet und die Polizei scheint machtlos zu sein. Ausgerechnet dieser Bandenkrieg ist für Buscapé die Chance seines Lebens. Locke will berühmt werden und sein Bild in der Zeitung sehen. Da keiner seiner Jungs einen Fotoapparat bedienen kann, nötigt er Buscapé dazu ein Foto von ihm und seiner Bande zu schießen – ein Bild das Buscapé über Nacht berühmt machen wird. Doch das beste Foto seines Lebens wird Buscapé nie veröffentlichen können, denn es würde ihm den Kopf kosten.

Kritik

"City Of God" ist die Verfilmung des Romans "Cidade de Deus" von Paulo Lins. Wie ein Roman gliedert der Film seine Erzählung in Kapitel, die in Rückblenden und leichten Verschachtelungen erzählt wird. Wenngleich die Handlung fiktiv ist, kommt sie der Realität wohl gefährlich nahe.

Wenige Einzelschicksale bilden den roten Faden, der die Geschichte einer Stadt erzählt. Die gezeigte Gewalt zieht dem Zuschauer förmlich die Schuhe aus: kleine Jungs laufen in kurzen Hosen durch die Straßen und haben Revolver im Bund stecken. Sie machen mit Erwachsenen, die sich ihnen widersetzen, kurzen Prozess. Für sie ist das Töten zur Selbstverständlichkeit geworden. Das seine Grausamkeit behält. Es wird nicht zur Nebensache wie in den meisten Actionfilmen. Menschen sterben in Gossen und Hinterhöfen. Sogar Locke fällt letzten Endes einer Zwergenbande zum Opfer und die Leiche des ehemaligen Gewalt-Herrschers bleibt unbeachtet in der Gosse liegen.

Die Darsteller des Films, Kinder und Jugendliche aus den Slums, sind Laien spielen aber besser als manche Damen und Herren aus Hollywood. Abgerundet wird das Meisterwerk akustisch mit heißen Samba-, Bossa und Funk-Rhythmen, die das treibende Klima des Films akustisch umsetzen.

Fazit
Die Dichte des Films macht "City Of God" zu einem besonders sehenswerten und gleichzeitig ebenso fordernden Film.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 90 %


Original Filmtitel: Cidade de Deus
Land: Brasilien
Jahr: 2002
Laufzeit ca.:130
Genre: ActionDrama
Stichwort: Coming of Age
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 08.05.2003
Heimkino: 15.05.2005

Regie: Fernando Meirelles • Kátia Lund
Drehbuch: Bráulio Mantovani
Literaturvorlage: Paulo Lins

Schauspieler: Alexandre Rodrigues (Buscapé) • Leandro Firmino (Zé Pequeno) • Phellipe Haagensen (Bené) • Douglas Silva (Dadinho) • Jonathan Haagensen (Cabeleira) • Matheus Nachtergaele (Sandro Cenoura) • Seu Jorge (Mané) • Jefechander Suplino (Alicate) • Alice Braga (Angélica) • Emerson Gomes (Barbantinho) • Edson Oliveira (Erwachsener) • Michel de Souza (Bené) • Roberta Rodrigues (Berenice) • Luis Otávio (Buscapé) • Maurício Marques (Cabeção)

Produktion: Andrea Barata Ribeiro • Mauricio Andrade Ramos
Szenenbild: Tulé Peak
Kostümbild: Bia Salgado • Inês Salgado
Maskenbild: Donna Meirelles • Anna Van Steen
Kamera: César Charlone
Musik: Ed Côrtes • Antonio Pinto
Schnitt: Daniel Rezende

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Bild: Constantin Film

1 customer review

sehr gut
08.05.03
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