Cloverfield

Kinoplakat Cloverfield

Godzilla! Rette sich, wer kann! Mit "Cloverfield" kommt ein Horrorfilm ins Kino, dessen Inhalt nicht mehr neu ist und dessen Machart trotzdem etwas Neues darstellt. Das Ganze soll nicht mehr nur "wie aus dem Leben gegriffen" wirken, sondern ganz klar an Filme auf Internetvideoportalen erinnern.

Eine Abschiedsparty in Manhattan. Eine wackelige Handkamera fängt Porträts und Small Talk ein. Rob (Michael Stahl-David) wird in wenigen Tagen einen neuen Job in Japan antreten. Freunde und Bekannte verabschieden sich von ihm. Doch plötzlich erschüttert ein Beben die Erde und die bunte Gesellschaft stürzt aufs Hausdach. Aber nicht ein Erdbeben ist der Auslöser der Erdstöße, sondern ein gewaltiges Monster hat sich daran gemacht, Manhattan Stück für Stück zu zerlegen. Jetzt gibt es nur noch eins: Raus und das nackte Leben retten. Doch während der Flucht erreicht Rob ein Anruf: Seine Jugendfreundin und vielleicht Freundin - es war doch nur eine Nacht - liegt unter Trümmern begraben. Weder Feuerwehr noch Polizei wollen kommen. Also laufen Rob und einige Freunde los, um zu helfen.

Kritik

Das Meiste am Film "Cloverfield" ist nicht neu. Eine wackelige Handkamera gab es bereits – wenn auch selten in dieser Konsequenz – und Godzilla ist ein alter Bekannter. Aktuell fällt das Monster über Manhattan her und eine kleine Gruppe junger Amerikaner rennt kopflos durch die Gegend, wobei einer von ihnen die Ereignisse mit der Digicam aufzeichnet. Neu ist, dass das Ergebnis möglichst so aussehen soll, wie ein Amateurvideo auf einem Videoportal. Konsequent wackelt die Kamera den gesamten Film über, zoomt, schwenkt, sucht Decke und Boden ab. Selbst Bruchteile eines vorher aufgenommenen Filmes unterbrechen die Handlung.
Die wiederum weniger eine Handlung im klassischen Sinn darstellt, sondern überwiegend aus hektischem Herumrennen bei Nacht besteht. Ob man das spannend findet, muss jeder Zuschauer selbst entscheiden. Mir fehlen jedenfalls ein klarer Fokus, Schreckmomente und Spannung. Es tauchen zwar Monster aus dem Dunkel auf, die die Menschen angreifen, doch erstens ist es aufgrund der hektischen Kamera alles halb so wild und zweitens wegen der vorhersehbaren Story keine Überraschung. Weiterhin enttäuschend finde ich die Dialoge. Einerseits, weil ich eine Allergie gegen Dauergequatsche habe, andererseits, weil sie noch banaler ausfallen als in anderen Horrorfilmen. Für die Drehbuchautoren wiederum hat der Aufbau des Filmes den Vorteil, dass man keine Erklärungen liefern muss, denn das Ganze ist ja eine große Hetzjagd und es bleibt keine Zeit für Antworten. Wer fragt schon, wo das Monster herkommt, und ob es nun Godzilla oder Alien ist? Hauptsache es erfüllt seine Aufgabe, die sich darin erschöpft böse zu sein, Häuser zu klump zu hauen und Menschen zu fressen.

Fazit
Ich finde die Partysequenz, die den Film eröffnet und ganz nebenbei auf 86 Minuten streckt, langweilig. Meine Hoffnung auf Besserung wird enttäuscht. "Cloverfield" basiert zwar auf klassischen Horrorelementen fällt aber in eine eigene Kategorie. Die Optik erinnert stark an einen Egoshooter (ohne eingeblendete Waffe).
Wenn ich mir überlege, dass ich immer öfter junge Menschen beobachte, die zwar in einer Gruppe unterwegs sind, aber nicht mehr miteinander reden, sondern dauerhaft hektisch telefonieren und sich nicht auf das Geschehen um sie herum konzentrieren können, dann kann ich mir gut vorstellen, dass der Film diesen Trend aufgreift und bedient.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50%


Land: USA
Jahr: 2008
Laufzeit ca.: 86
Genre: ActionHorror
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 31.01.2008
Heimkino: 22.08.2008

Regie: Matt Reeves
Drehbuch: Drew Goddard

Schauspieler: Michael Stahl-David (Rob Hawkins) • Mike Vogel (Jason Hawkins) • Odette Yustman (Odette Annable) • Lizzy Caplan (Marlena Diamond) • Jessica Lucas (Lily Ford) • T. J. Miller (Hudson Platt) • Anjul Nigam (Kassierer) • Margot Farley (Jenn) • Theo Rossi (Antonio) • Brian Klugman (Charlie) • Kelvin Yu (Clark) • Liza Lapira (Heather) • Lili Mirojnick (Lei) • Ben Feldman (Travis) • Elena Caruso (Partygast)

Produktion: J. J. Abrams
Szenenbild: Martin Whist
Kostümbild: Ellen Mirojnick
Maskenbild: Jake Garber
Kamera: Michael Bonvillain
Schnitt: Kevin Stitt

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
31.01.08
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