Cowboys & Aliens

Kinoplakat Cowboys und Aliens

Der Anfang ist eigenwillig. Eine Kameraeinstellung schweift über die Prärie und zeigt uns, wo wir sind: im Wilden Westen. Dann kommt Daniel Craig seltsam hechelnd ins Bild und weiß nicht, wer er ist. So oder ähnlich beginnen gerne Computerspiele. Der Held erwacht ohne Gedächtnis und muss seine Fähigkeiten neu erlernen. Craig hat mehr Glück. Ihm fehlt zwar ebenfalls die Erinnerung, doch er tötet gekonnt eine Gruppe Männer, die ihm ans Fell wollen.

Anschließend verschlägt es ihn in die klassische kleine Goldgräberstadt, in der der Hund begraben liegt. Man lernt den überheblichen Großgrundbesitzer (Harrison Ford) kennen, den Marshall, den Saloonbesitzer und so weiter und so fort. Es dauert auch nicht lange, bis Jake als gesuchter Verbrecher entlarvt wird und just in dem Moment, in dem er in die nächst größere Stadt verbracht werden soll, greifen die Raumschiffe der Aliens an. Jetzt ist Jake der Einzige, der den Angriff zurückschlagen kann, denn diese seltsame Manschette an seinem Handgelenk ist eine futuristische Waffe.
Es folgt, was folgen muss: Die Aliens verschleppen Menschen. Man stellt einen Suchtrupp zusammen und verfolgt die Angreifer. Unterwegs macht die Handlung noch einen kleinen Schlenker, die Indianer kommen ins Spiel und gemeinsam räuchert man den Feind aus. Das soll der klassische Show down sein.

Kritik

Wenn der Postkutschenräuber auf der Suche nach der Erinnerung von Aliens angegriffen wird, sich schamanistischen Ritualen unterwirft und in eine mysteriöse Fremde verliebt, die nicht von dieser Welt ist, dann klingt das vielversprechend. Trotz alledem bleibt dieser Film steril. Er beginnt zwar mit Tempo, doch auf Dauer fehlt es an der fesselnden Komponente. Weder entwickeln die Beziehungen der Personen untereinander Spannung noch die Rahmenhandlung. Die Erzählung kommt über das Abarbeiten eines Pflichtenhefts kaum hinaus. Leider geizt der Film auch mit Humor. Einige gespielte Witze hätten dem Ganzen gutgetan, doch die Handlung ist ähnlich trocken wie die Umgebung, in der sie spielt. Und ihre Botschaft klingt schal: Nur wenn dank Völkerverständigung alle zusammenhalten, kann man siegen.

Eigenwillig erscheint auch die Führung und Inszenierung der Darsteller: Daniel Craig etwa bleibt als Hauptrolle nicht nur cool, sondern auch erstaunlich unscheinbar und unsympathisch. Olivia Wilde als Ella ist sein weibliches Pendant. Eine undurchschaubare Fremde. Mysteriös ist allerdings nicht nur ihr Auftreten, sondern auch die Perfektion ihrer Haare. Man erwartet geradezu, dass sie irgendwann auf ein bekanntes Haarspray verweist, denn egal ob wilder Ritt im Sattel oder Wiedergeburt im Feuer: Ihre Haare sind tadellos bis in die Spitzen! Zu den restlichen Schauspielern gibt es wenig zu sagen. Sie verkörpern strapazierte Klischees. Beispielsweise muss der Doc das Schießen erst erlernen. Selbst Harrison Ford, der den alten Haudegen mit links geben könnte, wirkt wie das Abziehbild eines knorrigen Rinderbarons.

Fazit
Die Comic-Verfilmung ist eine wilde Mischung aus Western und Science Fiction.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Alternativtitel: Cowboys und Aliens
Land: USA
Jahr: 2011
Laufzeit ca.: 118
Genre: ActionComicFantasyScience-FictionWestern
Verleih: Paramount Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 25.08.2011
Heimkino: 13.01.2012

Regie: Jon Favreau
Drehbuch: Roberto Orci • Alex Kurtzman • Damon Lindelof • Mark Fergus • Hawk Ostby • Hawk Ostby • Steve Oedekerk
Literaturvorlage: Scott Mitchell Rosenberg

Schauspieler: Daniel Craig (Jake Lonergan) • Harrison Ford (Woodrow Dolarhyde) • Olivia Wilde (Ella Swenson) • Sam Rockwell (Doc) • Adam Beach (Nat Colorado) • Paul Dano (Percy Dolarhyde) • Noah Ringer (Emmett Taggart) • Abigail Spencer (Alice) • Buck Taylor (Wes Claiborne) • Matthew Taylor (Luke Claiborne) • Cooper Taylor (Mose Claiborne) • Clancy Brown (Meacham)

Produktion: Scott Mitchell Rosenberg • Brian Grazer • Ron Howard
Szenenbild: Scott Chambliss
Kostümbild: Mamary Zophres
Maskenbild: Karen McDonald
Kamera: Matthew Libatique
Musik: Harry Gregson-Williams
Schnitt: Dan Lebental

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Bild: Paramount Pictures

1 customer review

befriedigend
25.08.11
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