Dear Evan Hansen

Kinoplakat Dear Evan Hansen

Evan ist an der Schule ein Außenseiter und leidet stark unter seinem Status. Es gibt eine Mitschülerin, die er heimlich beobachtet und die er nie ansprechen würde. Sein Therapeut hat ihm empfohlen, sich selbst therapierende Briefe zu schreiben.

Die beginnen dann mit "Dear, Evan Hansen". Einer dieser Briefe, den Evan nach dem Unterricht schreibt und ausdruckt, wird von Connor gestohlen. Die nächsten Tage sind für Evan Tage voller Angst, weil er befürchtet, sein Brief wird den Weg in Social Media finden.
Erst als der Direktor ihn ins Schulbüro ruft, erfährt Evan, welchen Weg sein Brief genommen hat. Connor hat Selbstmord begangen und das Schreiben wird als Abschiedsbrief verstanden. Evan versucht nur kurzfristig das Missverständnis zu klären, denn für Connors Eltern ist der Brief ein Strohhalm, an den sie sich klammern. Ihr schwieriger Sohn Connor hatte einen Freund! Der nimmt bald die Stelle des Sohns in der Familie ein und wird auch an der Schule interessanter. Connors Schwester Zoe findet Gefallen am Sonderling Connor und der an Zoe. Und er bekommt Chancen, die er zuvor nicht hatte. Zu dem Preis, dass er immer neue Lügen erfinden muss, um den Schwindel aufrechtzuerhalten.

Kritik

Das Musical "Dear Evan Hansen" ist schlüssig und nachvollziehbar. Ein Sonderling bekommt Chancen geboten, die ihm das Leben bislang nicht gab. Natürlich weiß auch Evan, dass der Schwindel entweder auffliegt oder er die Wahrheit sagen muss. Diesen Moment zögert die Handlung weit hinaus. Lange Zeit besingt Evan seinen eigenen Schmerz und seine Unfähigkeit mit dem Leben klarzukommen. Die restlichen Figuren treten dabei leider in den Hintergrund. Die Trauer von Connors Angehörigen spielt eine untergeordnete Rolle wie auch das Verhältnis von Evan zu seiner alleinerziehenden Mutter.

Erst spät findet die Erzählung Interesse an den restlichen Schicksalen und in einem kurzen Moment klären Mutter und Sohn ihre Beziehung. Einige Verhältnisse wie das von Evan und seinem Kumpel bleiben ohne Berücksichtigung. Schade, denn Jared lässt Ebenen durchscheinen und es könnte die Handlung bereichern in die Breite zu gehen. So ist die Geschichte leider stark auf die Hauptfigur konzentriert und bleibt dabei flach. Zum Auftakt zieht der Film das Thema ins Komödiantische, was er dann gänzlich verliert. Ob Evans Status nach der Affäre ein anderer ist als vorher, ist eine interessante Frage. Klar geworden ist dem Kritiker das allerdings nicht.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler agieren glaubhaft. Ben Platt spielt den Evan natürlich. Anstrengend ist, wie die Rolle angelegt ist. Evan ist ein verschlossener Sonderling und es ist keine helle Freude ihm zu folgen. Die restlichen jungen Darstellerinnen und Darsteller agieren natürlich und bekommen wenig Raum.

Die Gesangsnummern der englischen Fassungen klingen flach, ohne Raum und es fehlt Volumen. Ben Platts Gesangsstimme klingt nicht erhebend und wenn er hoch singt, was meist der Fall ist, wird es anstrengend. Auch die restlichen Künstlerinnen und Künstler singen auffällig hoch und ohne Stütze. Die Musik nutzt wenig Variationen. Einige Stücke wiederholt der Film. Alles in allem ist die amerikanische Fassung kein Genuss. Die deutsche Fassung soll laut Verleih nicht nur synchronisiert werden, sondern die Lieder werden auch in Deutsch eingesungen.

Fazit
Das Musical "Dear Evan Hansen" ist auf amerikanisches Publikum zugeschnitten. Die Handlung arbeitet mit engem Fokus auf den Hauptdarsteller.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2021
Laufzeit ca.: 137
Genre: DramaMusik
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 28.10.2021

Regie: Stephen Chbosky
Drehbuch: Steven Levenson • Benj Pasek • Justin Paul

Schauspieler: Ben Platt (Evan Hansen) • Julianne Moore (Heidi Hansen) • Kaitlyn Dever (Zoe Murphy) • Amy Adams (Cynthia Murphy) • Danny Pino (Larry Mora) • Amandla Stenberg (Alana Beck) • Colton Ryan (Connor Murphy) • Nik Dodani (Jared Kalwani) • DeMarius Copes (Oliver) • Liz Kate (Gemma) • Zoey Luna (Leila) • Isaac Powell (Rhys)

Produktion: Marc Platt • Adam Siegel
Szenenbild: Beth Mickle
Kostümbild: Sekinah Brown
Maskenbild: Steve Battaglia • Andrea C. Brotherton • Kay Georgiou • Delonda Harvey • Nicollette Hassell • Marie Larkin • Sherri Berman Laurence • Monique Lewis • Stevie Martin • Evelyne Noraz • Francesca Olbiks-Hill • Irenia Vail
Kamera: Brandon Trost
Musik: Benj Pasek • Justin Paul • Dan Romer
Schnitt: Anne McCabe

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
27.10.21
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