Domino

Kinoplakat Domino

Tony Scott gestaltet die Biografie über eine Kopfgeldjägerin wie einen überlangen Videoclip.

Domino Harvey (Keira Knightley) ist die Tochter des Schauspielers Lawrence Harvey und des Models Sophiy Wynn. Ihre Kindheit und Jugend in den Kreisen der Crème de la Crème scheint das reale Vorbild derartig gelangweilt zu haben, dass sie sich auf die Suche nach dem Kick im Leben begab. Genau lässt sich das nicht sagen, denn der Film pocht zwar darauf auf einer wahren Geschichte zu basieren, aber außer den Eckdaten scheint an diesem gestylten Biopic nichts authentisch.
Regisseur Tony Scott hatte bereits bei "Mann unter Feuer" versucht, einen Film wie einen überlangen Videoclip zu inszenieren. In "Domino" geht er noch einen Schritt weiter; setzt zusätzlich zu den bekannten Stilmitteln wie etwa den Untertiteln jetzt auch Farbverfälschungen und Wiederholungen von Bild und Ton ein. Das ergibt so gesehen eine Weiterentwicklung des Stils - endet allerdings damit, dass er nicht extraordinär ausfällt, sondern künstlich hektisch und seelenlos.

Im Vordergrund steht Keira Knightley als Domino, die erzählt, was an dem letzten Coup schiefging. Der Zuschauer erfährt, dass sie zur Kopfgeldjägerin wurde und wie unglaublich unkonventionell das Leben der Kopfgeldjäger ist. Dabei kommen laufend neue Figuren ins Spiel, deren Hintergrundgeschichte erzählt wird, während Domino die Vergangenheit aufdröselt. Dadurch ufert der Film stetig aus, ohne dass die einzelnen Schicksale zwangsläufig packend wären. Vielmehr fragt sich der Zuschauer, weshalb all das erzählt wird? Die Grundstruktur als solche lautet: ich erzähle jetzt, wie es wirklich war und ist nicht sonderlich originell, geht aber in Ordnung. Nur wird sie nicht dadurch zum Knüller, dass Schlüsselszenen mehrfach gezeigt werden, oder die Hauptdarstellerin Sätze gleich dreimal hintereinander spricht. Wenn dann noch die Handlung rückwärts läuft, weil die Story eben doch nicht so verlief, wie zunächst erzählt, wird der Film zur Geduldsprobe und es fällt schwer, nicht das Interesse zu verlieren, denn das Zuviel an Stilisierung macht das Ganze wirklich anstrengend.

Zudem entschädigen die Leistungen der Darsteller kaum. Keira Knightley spielt ihre Rolle als Domino gut, allerdings bietet der Film eine derartige Überdosis der Darstellerin, dass sie mir zu viel ist (trotz vorhandener Sympathie). Zu den restlichen Schauspielern habe ich wenig zu sagen. Christopher Walken macht seine Sache gut - allerdings spielt er das, was er für gewöhnlich spielt. Mickey Rourke genügt sich selbst in der Rolle des Heruntergekommenen und Lucy Liu wirkt neben Keira Knightley zu unscheinbar.

Fazit
Wer oft ins Kino geht wünscht sich Abwechslung. Doch "Domino" ist einer der Filme, die sich aufgrund ihrer Eigenwilligkeiten selbst ein Bein stellen. Die stilisierte Erzählweise kann kaum über die inhaltliche Leere hinwegtäuschen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Land: FrankreichGroßbritannienUSA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 128
Genre: ActionBiografieKrimi
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 29.12.2005
Heimkino: 15.06.2006

Regie: Tony Scott
Drehbuch: Richard Kelly • Steve Barancik

Schauspieler: Keira Knightley (Domino Harvey) • Mickey Rourke (Ed Moseby) • Edgar Ramírez (Choco) • Lucy Liu (Taryn Mills) • Christopher Walken (Mark Heiss) • Delroy Lindo (Claremont Williams) • Mena Suvari (Kimmie) • Mo'Nique (Lateesha Rodriguez) • Macy Gray (Lashandra Davis) • Jacqueline Bisset (Sophie Wynn) • Dabney Coleman (Drake Bishop) • Brian Austin Green • Ian Ziering • Stanley Kamel (Anthony Cigliutti) • Peter Jacobson (Burke Beckett)

Produktion: Samuel Hadida • Tony Scott
Szenenbild: Chris Seagers
Kostümbild: B. Åkerlund
Maskenbild: Luisa Abel
Kamera: Dan Mindel
Musik: Harry Gregson-Williams
Schnitt: William Goldenberg • Christian Wagner

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{joomplucat:165 limit=3|columns=3}Bilder: Constantin Film

1 customer review

ausreichend
29.12.05
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