Dreamcatcher

Kinoplakat Dreamcatcher

Der Dreamcatcher (Traumfänger) fängt Albträume ab, doch dieses Mal ist etwas durchgeschlüpft: Aliens der fiesesten Sorte. Die vier Freunde Jonesy, Henry, Pete und Beaver, haben eine besondere Begabung. Sie wurden als Kinder von einem behinderten Jungen beschenkt und sind seit dem Telepaten. Die nächste Gemeinsamkeit: sie sind mit ihrem Leben unzufrieden, weil sie ihr Talent nicht zum Wohl der Menschheit einsetzen können. So bleibt ihnen nur Sprücheklopfen, Frauen abschleppen und Saufen. Jährlich verbringen sie ein Wochenende auf ihrer Hütte, um den Tag zu feiern, an dem alles begann.

Und an einem solchen Wochenende passiert es. Ein Raumschiff der Aliens landet Not oder stürzt absichtlich ab. Der Punkt bedarf nicht der Klärung, denn Colonel Curtis (Morgan Freeman) jagt seit 25 Jahren Außerirdische und kennt seine Pappenheimer. Er weiß genau, die Aliens haben nur die Eroberung des Planeten im Sinn. Deshalb geben sie sich als harmlose, graue Gestalten aus, doch in Wirklichkeit sind sie Bestien.

Somit gibt es keine andere Waffe gegen die Eindringlinge als sie einfach niederzumetzeln. Das wird auch den vier Freunden schnell klar, denn das erste Alien schleicht sich bei Beaver (Jason Lee) und Jonesy (Damian Lewis) getarnt ein. Das heißt ein Wirt, ein lebender Mensch, trägt das Alien in sich, das zu gegebener Zeit ausbricht. Und weil das Alien im Innern des Wirtes rumort, muss der unablässig rülpsen und furzen. Seinen Ausgang findet das Alien dann durch den Anus. Kein Wunder also, dass das erste Alien im Klo der Hütte steckt - der Plan die Toilette mit Klebeband zu versiegeln ist ziemlich dumm und so kann das Alien ausbrechen und Beaver, den ersten der vier Freunde, kalt machen. Leider weiß das Alien aber nicht, dass Jonesy eigentlich tot ist, weil sein Herz zweimal stehen blieb und er nur noch durch die Kraft des behinderten Duddits leben kann. Somit ergreift das Alien von einem Untoten Besitz.

In der Zwischenzeit ist eine Spezialeinheit der Armee den Aliens auf den Fersen. Der Anführer dieser Truppe ist kein Geringerer als Colonel Curtis, der nicht zögern würde seine eigene Mutter zu erschießen, wäre sie von einem Alien besessen. Zunächst begnügt er sich damit einem seiner Soldaten in die Hand zu schießen, weil der einen Meineid schwört. Die Aliens wiederum sind bestrebt sich innerhalb von Wirten, also befallenen Tieren und Menschen über die Erde auszubreiten. Doch das verhindert Colonel Curtis, der bereit ist zum Wohl der restlichen Menschheit die infizierten Menschen eigenhändig zu erschießen.

Als die Mehrzahl der Aliens bereits tot ist, gibt es nur noch wenige Exemplare. Eines der Biester begegnet Pete (Timothy Olyphant). Weil der gerade pinkelt, versucht ihm das Alien den kleinen Pete abzubeißen, was aber misslingt. Jonesy, der Beaver nicht retten konnte, ist selbst zum Wirt geworden, kämpft mit dem fiesen Alien Mr. Grey genannt. Gleichzeitig ist Jonesy auf einer anderen Ebene aktiv, denn er hat nicht nur ein Gedächtnis im Gehirn, sondern sein Gedächtnis existiert in Form eines Turms (Erinnerungsarchivs). Dort versucht ein Jonesy seine Erinnerungen vor dem Zugriff durch das Alien zu retten, während ein anderer Jonesy das Alien in seinem Körper trägt.

Henry (Thomas Lane), der vierte Freund, kann dem Quarantäne-Lager der Armee entfliehen um Mr. Grey zu stoppen. Zur Seite steht ihm dabei Owen (Tom Sizemore), der jetzt von seinem Vorgesetzten, dem beinharten Colonel Curtis, per Hubschrauber gejagt wird. Henry hilft die Fähigkeit mit seinem Freund Jonesy telepathisch kommunizieren zu können. Der hat nicht nur zwei Seelen in seiner Brust, sondern auch mehrere Stimmen im Kopf. Seine eigene Stimme, die des Aliens und die seines Freundes. Ab und an spricht er mit sich selbst, wobei er mimisch sein eigenes Ich und das Ich des Aliens darstellt.
Kurz vor Knapp fällt Henry ein, dass nur noch Duddits (Donnie Wahlberg) helfen kann. Der Behinderte ist mittlerweile an Leukämie erkrankt und nur noch ein körperliches Wrack. Dennoch übergibt seine Mutter den Kranken Henrys Obhut. Dann kommt es zum Finale mit einer überraschenden Wendung.

Kritik

Bei "Dreamcatcher" darf man keinen subtilen Horror erwarten. Es wird gestorben, viel geballert, kräftig geflucht, gefurzt und gerülpst. Die Angreifer sind Bilderbuch-Alien und präsentieren sich als bestialische Menschenfresser. Ihre Fortpflanzung geschieht durch Eier, aus denen schlangenartige Wesen schlüpfen, die aber keine Giftzähne haben, sondern ein schlitzartiges Maul mit mehreren messerscharfen Zahnreihen. Zudem überziehen sie alles mit einer Art rotem Schleimpilz.

Das Drehbuch weist Eigenartigkeiten auf. Die erste Auffälligkeit des Films ist der seltsame Umgang mit der menschlichen Sexualität. Das Maul der Schlangen-Aliens kann man mit etwas Fantasie durchaus als Zahn-bewährte Vagina deuten. Dann steht die Szene mit Pinkel-Pete als unterschwellige Kastrationsangst, denn das Alien versucht ihm den Penis abzubeißen. Die ausgewachsenen schlangenartigen Alien verlassen ihren Wirt durch den Anus. Das kann als anale Vergewaltigung verstanden werden, denn der Penis des Mannes wird gerne mit Schlangen in Verbindung gebracht. Zum Beispiel in der Traumdeutung.
Weiterhin fällt Duddits Sprachfehler auf. Im Körper des Behinderten, hat er einen Sprachfehler und sagt zu dem Alien nicht Mr. Grey, sondern Mr. Gey. Was man auch als Mr. Gay, also Mr. Schwul verstehen kann. Das kann eine ungeschickte Wortschöpfung des Drehbuchs sein oder unterschwellige Homophobie. Abschließend beurteilen kann ich das nicht und stelle die Behauptung nicht auf, sondern die Frage in den Raum.

Der Spannungsmoment von "Dreamcatcher" lässt Wünsche offen. Der Film ufert in viele Handlungs- und Erzählstränge aus, bleibt aber bei stets an der Oberfläche. Weder die Beziehung der Vierer-Bande, noch ihr Verhältnis zu Duddits, das hauptsächlich in Rückblenden gezeigt wird, noch die Beziehung des Colonel und seinem Nachfolger werden ausgeleuchtet. Zudem bricht die Spannung während der Rückschau wiederholt ein. Diese brummen vor Kitsch und sollen einen Kontrast zur Gegenwart bilden, in der der Krieg gegen die Aliens tobt. Die Spannung gleicht eher einer Folge von Sinuskurven als einem durchgängigen Spannungsbogen. Ungeschickt gewählt ist der Starttermin, denn einige Szenen des Filmes könnten auch direkt aus dem Irak-Krieg stammen.

Fazit
Alles in Allem ist "Dreamcatcher" ein relativ solide gemachter Trash-Horrorfilm, der Nachsicht verlangt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 134
Genre: HorrorKrieg
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 10.04.2003

Regie: Lawrence Kasdan
Drehbuch: William Goldman • Lawrence Kasdan
Literaturvorlage: Stephen King

Schauspieler: Morgan Freeman (Colonel Curtis) • Tom Jane (Dr. Henry Devlin) • Jason Lee (Beaver) • Damian Lewis (Jonesy) • Timothy Olyphant (Pete) • Tom Sizemore (Owen Underhill) • Donnie Wahlberg (Duddits) • Ingrid Kavelaars (Trish Oservich) • Alex Campbell (Richie Grenadeau) • Chera Bailey (Rachel Mendol) • Shauna Kain (Josie Rinkenhauser) • Campbell Lane (Old Man Gosselin) • Ty Olsson (Sgt. Andy Janas) • Grant Heslov (Tracker) • C. Ernst Harth (Barry Newman) • Lance Kinsey (Hofferman) • Susan Charest (Becky Shue) • Mike Holekamp (Henry Devlin • jung) • Eric Keenleyside (Rick McCarthy) • T.J. Riley (Scottie)

Produktion: Lawrence Kasdan • Charles Okun
Szenenbild: Jon Hutman
Kostümbild: Molly Maginnis
Maskenbild: Victoria Down
Kamera: John Seale
Musik: James Newton Howard
Schnitt: Raúl Dávalos • Carol Littleton

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{joomplucat:167 limit=3|columns=3}Bilder: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
10.04.03
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