Das Schwiegermonster

Kinoplakat Schwiegermonster

Nett turbulente Screwball Comedy mit Jennifer Lopez und Jane Fonda. Um die zukünftige Schwiegertochter zu vergraulen, setzt die Schwiegermutter auf Zickenterror.

Schwiegermütter gelten im Allgemeinen als heikles Thema; die eigene im Besonderen. Querelen scheinen vorprogrammiert. Im einfachsten Fall ist die zukünftige Schwiegertochter nicht gut genug. Das erfährt auch Charlie (Jennifer Lopez) als sie den smarten Arzt Kevin (Kevin Fields) kennenlernt. Der ist sofort verschossen in die attraktive Frau, doch sein Umfeld funkt dazwischen. Eine Freundin behauptet, er sei schwul. Ist er aber nicht. Nachdem diese erste Hürde genommen ist, kommt die wahre Herausforderung. Kevins Mutter Viola hat vor wenigen Monaten den Job als Moderatorin verloren und eine Therapie abgeschlossen. Jetzt hofft sie darauf, ihren Sohn vereinnahmen zu können, doch der ist plötzlich vergeben. Also beschließt sie der Zukünftigen das Leben zur Hölle zu machen und in die Flucht zu schlagen. Das geht einige Tage lang gut, doch Charlie durchschaut das Spiel und dreht den Spieß um.

Kritik

"Das Schwiegermonster" nutzt eine beliebte Thematik. Ähnliches nahm wenige Wochen vor Filmstart der Film "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" aufs Korn und einige Monate zuvor "Shrek 2". Im Vergleich dazu setzt "Das Schwiegermonster" das Thema über den innerfamiliären Kleinkrieg wesentlich spezifischer um. Ein hoher Frauen-Akzeptanz-Faktor soll vornehmliches weibliches Publikum ins Kino locken. So hat die Hauptdarstellerin einen besten schwulen Freund. Die Themen Beziehung, Freunde und Hochzeit stehen im Vordergrund. Sie wird durch die Heirat in die amerikanische Upperclass aufsteigen. Der Traummann ist Arzt.

Die Komik wurzelt in Zickenterror und Geflatter. Dementsprechend erinnern die Schauspielerinnen über weite Strecken an aufgescheuchte Hühner. (Indirekt setzt Regisseur Robert Luketic seinen Film "natürlich blond" fort). Witze setzen auf Belanglosigkeit und Albernheiten. Das beginnt bei dem selbsterklärenden Filmtitel. Geht über Wortgefechte und besteht im gesteigerten Fall einfach darin, dass Jane Fonda ein Stehhaar hat (ihre Assistentin schimpft, sie sähe aus wie ein verdammter Kakadu). Genau das Richtige für einen Kinoabend, an dem man einfach nur unterhalten werden möchte, ohne nachdenken zu müssen.

Der Schwierigkeitsgrad ist einfach: Besonders deutlich wird es in der Szene, in der das Trio, bestehend aus Sohn, Freundin und Mutter, das erste Mal aufeinander treffen. Die Frauen reden, der Sohn beobachtet - das Gespräch zwischen den Frauen wird durch Musik ersetzt. Analog dazu entfallen alle tiefer gehenden Problemstellungen; selbst die Phase des Kennenlernens ist ausgespart. Manches grenzt ans Unlogische. Weshalb macht Jane Fonda eine Therapie, wenn die einzige Szene darin besteht, dass ihre Therapeutin ihr bescheinigt, wieder gesund zu sein? Weshalb klammert sie sich plötzlich an ihren Sohn, nachdem Jahrzehnte nur die Karriere im Vordergrund stand? Aufgrund fehlender Antworten und zu vieler Gegebenheiten rutscht die Story ins Banale. Den Höhepunkt bildet selbstverständlich die Hochzeit. Die sorgt noch für eine kleine Überraschung, denn jede Schwiegermutter hat natürlich selbst eine Schwiegermutter. Nun könnte Mann fragen, ob die Stutenbissigkeit unter Frauen vererbt wird oder erlernt? Schade, dass der Film darauf nicht weiter eingeht.

Zu den Darstellern ist wenig zu sagen, da sie routiniert Stereotype verkörpern. Jennifer Lopez wird als Aschenputtel ansehnlich in Szene gesetzt. Jane Fonda gibt die alternde Tussi aus besserer Gesellschaft. Wanda Sykes ist das Klischee der rechten Hand (sie kann nicht mit ihrer Chefin, aber auch nicht ohne sie). Das ist so weit, so gut gespielt. Sehr blass bleibt Michael Vartan als Traummann, an dem dem Filmkritiker hauptsächlich auffällt, dass er erschreckend ausgemergelt ist.

Fazit
"Das Schwiegermonster" bietet nettes, auf Frauen zugeschnittenes Popkornkino.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Monster-in-Law
Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 111
Genre: Komödie
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 26.05.2005
Heimkino: 04.11.2005

Regie: Robert Luketic
Drehbuch: Anya Kochoff

Schauspieler: Jennifer Lopez (Charlotte) • Jane Fonda (Viola Fields) • Michael Vartan (Kevin Fields) • Wanda Sykes (Ruby) • Adam Scott (Remy) • Annie Parisse (Morgan) • Monet Mazur (Fiona) • Will Arnett (Kit) • Elaine Stritch (Gertrude) • Stephen Dunham (Dr. Paul Chamberlain) • Randee Heller (Frauchen) • Mark Moses (Kunde) • Tomiko Fraser (Barista) • Rochelle Flexer (Sprechstundenhilfe) • Wayne Nickel (George)

Produktion: Chris Bender • J.C. Spink • Paula Weinstein
Szenenbild: Missy Stewart
Kostümbild: Kym Barrett
Maskenbild: Anita Brabec
Kamera: Russell Carpenter
Musik: David Newman Rosey
Schnitt: Scott Hill • Kevin Tent

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
26.05.05
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