Der unglaubliche Burt Wonderstone

Kinoplakat unglaubliche Burt Wonderstone

Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall und Verblendung sorgt für komische Momente, wenn Steve Carell und Steve Buscemi als magisches Duo die Bühne unsicher machen.

Manchmal fängt es ganz harmlos an. Mit einem Zauberkasten zum Beispiel. Der macht den Außenseiter Burt Wonderstone (Steve Carell) als erwachsenen Mann zu einem Star. Nicht ganz oben auf der Karriereleiter angekommen – doch immerhin als Zugnummer eines Hotels mit eigenem Theater treten Burt und sein Jugendfreund Anton (Steve Buscemi) als Magier-Duo auf. Dem Geschmack der Zeit entsprechend, mit albernen Kostümen, affigen Frisuren und nerviger Musik.
Das war so in den Achtzigern und ist so in der Jetztzeit. Doch wer will heute noch die ollen Kamellen sehen? Keiner. Das Publikum verliert das Interesse, die Freundschaft geht in die Brüche und Burt steht vor dem Aus. Er muss noch einmal ganz von vorn anfangen; sich neu erfinden, wie man so schön sagt.

Kritik

"Der unglaubliche Burt Wonderstone" verfolgt einen klassischen Aufbau. Der Werdegang des späteren Magiers beginnt in der Kindheit. Es folgen Höhepunkt, Fall und Läuterung. Dem klassischen Ansatz folgen leider klassische Fehler. So scheint die Besetzung mit Steve Carell und Steve Buscemi gut gewählt. Doch ganz der Richtige ist Carell für die Hauptrolle nicht. Burt Wonderstone ist eine Figur, die ihre Schattenseiten hat und in den Momenten überzeugt Carell nur bedingt, denn er wirkt für mich dann stark, wenn er die Sympathien auf seiner Seite hat und den Zuschauer mitnimmt. Die Darstellung der unangenehmen Seiten des Burt Wonderstone gelingt Carell nicht gut.

Die nächste Schwäche des Films besteht für mich darin, dass einige Handlungsfäden nicht konsequent ausgearbeitet werden. Der Bruch der Freundschaft scheint mehr deshalb zu geschehen, weil er im Drehbuch steht, als dass er gespielt wird. Hier fehlt mir die Vorgeschichte. Und auch der Fall vom Bühnenmagier zum Tagelöhner ist eine einschneidende Konsequenz, die zu beiläufig verläuft. Dann wird eine neue Partnerin eingeführt, die ebenfalls zaubert und das im Film nie auf der Bühne zeigen darf. Wozu ist sie auch Magierin? Nicht zuletzt sind die Miniauftritte von Michael Herbig so kurz, dass sie zum Film fast nichts beisteuern - außer vielleicht einige Fans ins Kino zu locken. Nicht ganz ausgewogen ist auch die Regie. So macht Jim Carrey nahezu jede Szene, in der er auftritt, zu seiner Szene. Hier müsste Regisseur Don Scardino Carrey bremsen.

Am gelungensten finde ich am Film den breit gefächerten Humor, der von schwarz bis albern reicht. Manches kommt als Seitenhieb daher: So wird aufgezeigt, dass Stars ihr Gnadenbrot fristen, indem sie als Zugnummern für Casinos arbeiten. Die Show dient dann nur noch dazu, die Leute ins Casino zu locken, damit sie dort ihr Geld ausgeben. Gelungen ist auch Antons misslungener Einsatz als Entwicklungshelfer. Schön dargestellt ist auch, dass Selbstdarsteller, die ihr Handwerk nicht beherrschen, denen Konkurrenz machen, die es tun.

Fazit
"Der unglaubliche Burt Wonderstone" kommt mit ärgerlichen handwerklichen Schwächen daher. Erstaunlich daran: Die Hauptdarsteller und der Humor reißen es so weit raus, dass der Film trotzdem annehmbar ist.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: The Incredible Burt Wonderstone
Land: USA
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 97
Genre: Komödie
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 04.04.2013
Heimkino: 30.08.2013

Regie: Don Scardino
Drehbuch: Jonathan GoldsteinJohn Francis Daley • Chad Kultgen • Tyler Mitchell

Schauspieler: Steve Carell (Burt Wonderstone) • Steve Buscemi (Anton Marvelton) • Olivia Wilde (Jane) • Jim Carrey (Steve Gray) • James Gandolfini (Doug Munny) • Alan Arkin (Rance Holloway) • Jay Mohr (Rick) • Michael Herbig (Lucius Belvedere) • Mason Cook (junger Burt) • Luke Vanek (junger Anton) • Zachary Gordon (Bully) • Richard Wolffe (Richard Wolffe) • Erin Burnett (Erin Burnett) • Brad Garrett (Dom) • David Copperfield (als er selbst) • Gillian Jacobs (Miranda)

Produktion: Chris Bender • Steve Carell • Tyler Mitchell • Jake Weiner
Szenenbild: Keith P. Cunningham
Kostümbild: Dayna Pink
Maskenbild: Deborah La Mia Denaver
Kamera: Matthew Clark
Musik: Lyle Workman
Schnitt: Lee Haxall

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
04.04.13
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