Die Buddenbrooks

Kinoplakat Buddenbrooks

Klassische Roman-Verfilmung, die schwer zu beschreiben ist, weil sie weder wirklich gut noch schlecht ist. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann erzählt der Film sprunghaft den Untergang der Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook.

Gefallen kann die Kulisse der Stadt Lübeck, in der die Außenaufnahmen stattfinden. Auch die Kostüme und die Drehorte versetzen den Zuschauer ins 19. Jahrhundert. Was, für meinen Geschmack, damit weniger harmoniert, ist die Inszenierung. Die Schauspieler treten mit einem Gehabe wie Menschen der Jetztzeit auf und wollen Figuren der Vergangenheit sein. Sie sind den Gepflogenheiten des 19. Jahrhunderts unterworfen und treffen ihre Entscheidungen dementsprechend. So lamentiert die Tochter, dass sie keinen Mann heiraten will, der ihr zuwider ist. Es macht den Eindruck, dass diese moderne, junge Frau es auch niemals tun wird. Doch als der Vater sie daran erinnert, dass eine Tochter den Eltern Gehorsam schuldet, willigt sie widerspruchslos ein.

Zudem vermisse ich eine tiefer gehende Erarbeitung der Rollen. Damit möchte ich sagen, dass die Schauspieler ihre Rollen zu wenig mit Leben füllen. Die Verinnerlichung des eigenen Standes und der gesellschaftlichen Stellung kommt zu kurz. Sie wandeln in schönen Kostümen vor historischen Kulissen, wirken wie verfilmter Roman, ohne die gezeigte Situation zum Leben zu erwecken. Wie in einer Oper bleibt es bei einer Zurschaustellung der Figuren. Das ist kein Richtig oder Falsch, sondern eine Frage der Inszenierung beziehungsweise Geschmacksache. Schauspieler, Regie und Drehbuch vollbringen keine Meisterleistungen.
Nicht zuletzt ist der Stil Geschmacksache, der zwischen Kostümfilm und Liebesroman-Verfilmung pendelt und stets um Größe bemüht ist. Die Kamera fängt kaum Bilder ein, die die Größe der Kinoleinwand auskosten.

Fazit
Der Film zeigt schöne Ansätze ohne im Ergebnis über eine solide Fernsehproduktion hinauszukommen. Der Spannungsbogen trägt über die Länge von 151 Minuten. Es ist einer dieser wenigen Filme, von denen man nicht abraten muss - noch ist der Gang ins Kino zwingend. Es verpasst niemand etwas, der auf die Fernsehausstrahlung wartet.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: Deutschland
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 151
Genre: DramaKostüm
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 25.12.2008
Heimkino: 11.09.2009

Regie: Heinrich Breloer
Drehbuch: Heinrich Breloer • Horst Königstein
Romanvorlage: Thomas Mann

Schauspieler: Armin Mueller-Stahl (Johann Buddenbrook) • Jessica Schwarz (Antonie Buddenbrook) • August Diehl (Christian Buddenbrook) • Mark Waschke (Thomas Buddenbrook) • Iris Berben (Elisabeth Buddenbrook) • Léa Bosco (Gerda Arnoldsen) • Raban Bieling (Hanno Buddenbrook) • Justus von Dohnányi (Bendix Grünlich) • Alexander Fehling (Morten Schwarzkopf) • Maja Schöne (Anna) • Nina Proll (Aline Puvogel) • Elert Bode (Lebrecht Kröger) • Krijn ter Braak (Meneer Arnoldsen) • Teresa Harder (Ida Jungmann)

Produktion: Michael Hild • Jan S. Kaiser • Uschi Reich • Winka Wulff
Szenenbild: Götz Weidner
Kostümbild: Barbara Baum • Sibyll Möbius
Maskenbild: Birger Laube • Jeanette Latzelsberger
Kamera: Gernot Roll
Ton: Wolfgang Wirtz
Musik: Hans Peter Ströer
Schnitt: Barbara von Weitershausen

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
25.12.08
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