Die große Reise

Kinoplakat große Reise

Ein Roadmovie, das die 5.000 Kilometer lange Reise von Vater und Sohn schildert, die unterschiedlicher fast nicht sein könnten. Ein gläubiger Moslem und sein ungläubiger Sohn. Ein alter Mann und der unreife Sohn in der Sturm- und Drangphase. Eine Reise durch verschiedene Länder und Gegenden. Möglichkeiten über Möglichkeiten.

Für den jungen Reda (Nicolas Cazalé) kommt die Forderung seines Vaters mehr als ungelegen. Der alte Mann (Mohamed Majd) möchte die traditionelle Pilgerreise nach Mekka antreten. Und da ein Flug nicht infrage kommt und der älteste Sohn verhindert ist, muss Reda seinem Vater gehorchen. Der zeigt es deutlich, dass ihm die Forderung nicht in den Kram passt, weil das Abitur bevorsteht und er seine Freundin einige Tage lang nicht sehen kann, aber die zwei Sturköpfe gehen auf die Reise von Frankreich nach Mekka. Obwohl die äußeren Umstände, wie die Enge im Auto, oder das Nächtigen im selben Hotelzimmer, sie einander näher bringen, liegen Welten zwischen dem gläubigen Moslem und dem Einwanderersohn, der wie ein Franzose denkt und handelt. Erst am Ziel wird die Kluft zwischen den Männern überbrückbar, doch in dem Moment ist es bereits zu spät ...

Kritik

Das Debüt von Regisseur Ismaël Ferroukhi ist ein Film, der dem Geschmack von Festival-Besuchern gefällt. Von daher verwundert nur wenig, dass er in Venedig den Preis als bestes Erstlingswerk gewann. Das ist dem Film gegönnt und ich will ihn nicht schlecht reden. Es ist nur so, dass der Film deutliche Schwächen hat. So erleben die Darsteller zwar eine 5.000 Kilometer lange Reise miteinander - ohne sich einander anzunähern - der tyrannische Vater etwa rückt keinen Millimeter von seiner Linie ab. Eine Entwicklung der Charaktere gibt es somit nur bedingt. Und mich berührt die Geschichte nicht, weil die verschlossenen Figuren mich zu wenig einladen. Leider klingen auch die Lebensweisheiten des alten Mannes im zweiten Moment nur pseudointellektuell. Sollten Sie als Zuschauer hoffen, etwas über die Religion zu erfahren, dann gehen Sie in dieser Hinsicht leer aus.

Fazit
Unterm Strich fehlt mir ein Grund den Film zu empfehlen. Weder bietet er außergewöhnlich schöne Landschaftsaufnahmen, noch neue Ideen. Ansatzweise klingt ein eigenartiger Humor durch. Doch letzten Endes ist "Die große Reise" ist ein Erstlingswerk mit zu vielen Schwächen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Le grand voyage
Land: FrankreichMarokko
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 102
Genre: Drama
Verleih: Arsenal Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 24.11.2005

Regie: Ismaël Ferroukhi
Drehbuch: Ismaël Ferroukhi

Schauspieler: Nicolas Cazalé (Reda) • Mohamed Majd (Vater) • Jacky Nercessian (Mustapha) • Ghina Ognianova (Greisin) • Kamel Belghazi (Khalid) • Atik Mohamed (Pilger) • Malika Mesrar El Hadaoui (Mutter) • François Baroni (Zöllner) • Krassi Kpacu (Zöllner) • Kirill Kavadarkov (Barkeeper) • Blajo Wymenski (Geldwechsler) • Dean Matchev (Mann) • Erol Ataç (Zöllner) • Sadik Deveci (Zöllner) • Nihat Nikerel (Polizist)

Produktion: Humbert Balsan
Kostümbild: Christine Brottes
Maskenbild: Sandrine Roman
Kamera: Katell Djian
Musik: Fowzi Guerdjou
Schnitt: Tina Baz

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Bild: Arsenal Filmverleih

1 customer review

befriedigend
24.11.05
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