Die Hollywood-Verschwörung

Kinoplakat Die Hollywood-Verschwörung

16. Juni 1959. Die Polizei wird in die Hollywood Hills zu einem Haus im Benedict Canyon gerufen. In einem Einfamilienhaus findet sie die Leiche von George Reeves. Der Schauspieler ist durch seine Rolle als Superman in der Fernsehserie "Die Abenteuer von Superman" vor allen Dingen bei den Kindern zu einem Star geworden. Reeves starb durch einen einzigen Schuss. Die Polizei geht von Selbstmord aus, aber seine Mutter Helen Bessolo bezweifelt das, und heuert einen Privatdetektiv namens Louis Simo an.

Der Film "Die Hollywood Verschwörung" ist die Verfilmung der wahren Geschichte des amerikanischen Schauspielers George Reeves, der als Erster "Superman" im Fernsehen darstellte, und damit bei Millionen von Amerikanern – und später auch weltweit – zum Star wurde.

16. Juni 1959. In den frühen Morgenstunden wird die Polizei von Los Angeles in ein Haus im Benedict Canyon in den Hollywood Hills gerufen. Im ersten Stock im Schlafzimmer liegt die nackte Leiche von George Reeves (überzeugend: Oscar-Gewinner Ben Affleck, bekannt durch "Daredevil"). George Reeves erlangte Starruhm durch seine Rolle als Superman in der Fernsehserie "Die Abenteuer von Superman", die ab 1952 in ganz Amerika ausgestrahlt wurde. Der große, gut aussehende Mann aus Iowa war der erklärte Liebling von Millionen amerikanischer Kinder. Die Polizei stellt fest, dass Reeves durch einen einzigen Schuss starb. Seine Verlobte Leonore Lemmon (zickig: Robin Tunney) befand sich mit zwei Freunden im Wohnzimmer im Erdgeschoss, als der Schuss fiel. Aufgrund ihrer Zeugenaussage und der Untersuchungen des Tatorts gelangt die Polizei zu dem Ergebnis, dass George Reeves Selbstmord begangen hat. Motiv: Depressionen, weil seine Karriere nicht vorankam. Doch Reeves Mutter Helen Bessolo (eindringlich: Lois Smith, bekannt aus "Grüne Tomaten") glaubt nicht an einen Selbstmord.

Der kleine Privatdetektiv Louis Simo (absolut präsent: Oscar-Gewinner Adrien Brody) erhält von einem befreundeten Beamten aus dem Morddezernat den Hinweis, dass Mrs. Bessolo vermutlich an den Diensten eines Privatdetektivs interessiert ist. Simo sucht sie auf und bekommt für $ 50 am Tag den Job nachzuweisen, dass es sich bei Reeves Tod nicht um Selbstmord handelt.

So beginnt Simo das Leben des Schauspielers aufzurollen, und erfährt Erstaunliches. George Reeves, Jahrgang 1914, hieß eigentlich Bessolo und war Amateurboxer und Musiker, machte aber nebenbei am Pasadena Playhouse eine Ausbildung als Schauspieler. Ende 1938 nahm er den Bühnennamen George Reeves an und bekam im Klassiker "Vom Winde verweht" die Rolle des Brent Tarleton. Dann kam der Zweite Weltkrieg, in dem Reeves für sein Land kämpfte. Doch nach dem Krieg war es schwer für ihn, neue Rollen zu finden. Er treibt sich in Hollywood herum, versucht auf Partys wichtige Leute kennenzulernen, und wenigstens mit ihnen auf einem Bild in den Zeitungen zu erscheinen, um dadurch vielleicht einem Agenten aufzufallen.
Auf einer solchen Party lernt Reeves Toni Mannix (wunderbar wie immer: Diane Lane, bekannt aus "Unter der Sonne Toskanas" und "Frau mit Hund sucht Mann mit Herz") kennen. Die charmante Toni, die einige Jahre älter ist als er, ist die Frau des MGM-Chefs Eddie Mannis (eiskalt: Bob Hoskins). Die beiden führen eine offene Ehe: ihr Mann hat eine asiatische Geliebte und hat nichts dagegen, wenn auch seine Frau einen Geliebten hat.
Toni ist von dem breitschultrigen, attraktiven George Reeves mehr als nur angetan. Er findet die elegante Frau "in den besten Jahren" auch sehr nett und hofft, dass er durch sie an ihrem Mann und damit an Filmrollen kommt. Die beiden beginnen ein heftiges Verhältnis. Toni hält George aus, kauft ihm das Haus in den Hollywood Hills, macht ihm teure Geschenke, hat aber nichts mit dem Vertrag zu tun, den George Reeves kurz danach 1951 für die Fernsehserie "Die Abenteuer von Superman" erhält. Die Rolle des Superman spielt Reeves nur, um im Gespräch zu bleiben. Wesentlich interessanter für ihn ist eine andere Rolle, die er 1952 bekommt: Er darf in dem Klassiker "Verdammt in alle Ewigkeit" mitspielen. Die TV-Serie "Superman" wird von Anfang an zu einem grandiosen Erfolg. Obwohl die Serie sehr billig produziert wird und anfänglich natürlich nur in schwarz-weiß gedreht wird, ist "Superman" – und damit George Reeves – aus dem Stand das Idol von Millionen von amerikanischen Kids und deren Eltern. Wenn er mit Toni Kaffee trinken geht, klopfen die Kids an die Schaufenster, auf der Straße halten sie ihn auf, seine öffentlichen Action-Auftritte bei irgendwelchen Shows sind immer ausverkauft. Und sie sind nicht ungefährlich: einmal kommt ein Knirps mit der echten Pistole seines Vaters auf ihn zu und will ausprobieren, ob "Superman" wirklich "schussfest" ist!

Doch George ist nicht glücklich mit dieser Rolle, er weiß, dass er mehr kann, und hat Angst, dass er für immer und ewig auf "Superman" festgelegt wird. Wie sehr er damit recht hat, erweist sich bei einer Testvorführung von "Verdammt in alle Ewigkeit": als er auf der Leinwand auftritt, geht ein Raunen durchs Publikum: "Sieh mal, Superman! Ob der gleich losfliegt?" und Gekicher und Gelächter ist zu hören. Die Studiochefs beschließen, Reeves aus dem Film herauszuschneiden. Reeves ist fix und fertig. Er beginnt zu trinken und verfällt immer mehr in Depressionen, aus denen ihn auch die liebevolle Behandlung von Toni und ihre teuren Geschenke nicht befreien können. Es geht Reeves nicht ums Geld, es geht ihm um seine unbefriedigende Karriere.

1958, nach 104 Episoden der halbstündigen TV-Serie, beschließt er, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er packt seine Koffer und will nach New York, um dort vielleicht als Produzent und Regisseur Fuß zu fassen. Toni fällt aus allen Wolken. Was fällt ihrem Geliebten ein, sie einfach zu verlassen? Doch Reeves geht, und als er nach ein paar Wochen wieder zurückkommt, teilt er Toni mit, dass ihre langjährige Affäre beendet ist. Reeves hat eine Jüngere kennengelernt, das unbekannte Starlet Leonore Lemmon. Toni macht ihm vehemente Vorhaltungen, nennt ihn undankbar. Doch Reeves wirft ihr vor, dass sie ja nie etwas für seine Karriere getan hätte, nie ein gutes Wort bei ihrem Mann für ihn eingelegt hätte. Da erklärt sie ihm, dass er auch nie zu mehr als "Superman" getaugt hätte!

Reeves geht, und Toni verfällt in tiefste Depressionen. Sie verlässt das Haus nicht mehr, verbringt die meiste Zeit weinend im Bett. Ihr Mann Eddie Mannix, ein ehemaliger Gangster, liebt seine Toni, trotz seiner Geliebten, immer noch zärtlich. Er ist über das, was Reeves seiner Frau angetan hat, alles andere als begeistert. Reeves Verlobte Leonore glaubt, sich einen Hollywood-Star geangelt zu haben. Dann muss sie aber feststellen, dass die erhoffte Karriere nicht so recht ins Laufen kommt. Sie versucht sich durch ständige Partys abzulenken, aber ihr George ist einfach eine Trantüte, der lieber auf dem Sofa sitzt und wehmütige spanische Lieder zur Klampfe singt. Doch Leonore weiß nicht, wie sie aus dieser Nummer wieder einigermaßen unbeschadet rauskommt. Dann fällt der Schuss und George ist tot.

Privatdetektive Simo findet nicht nur heraus, dass es offensichtlich so einige Menschen gibt, die George Reeves lieber tot gesehen hätten. Er stellt auch fest, dass in dem Schlafzimmer nicht nur ein Schuss, sondern deren drei abgegeben wurden. Einer - der vermutliche Todesschuss – ging in die Decke, aber zwei weitere Einschusslöcher aus ein und derselben Luger automatic wurden im Boden des Schlafzimmers gefunden. Aber es gab nur eine Patrone. Und mysteriöser Weise waren sämtliche Fingerabdrücke von der Luger, die man neben Reeves Leiche fand, abgewischt! Simo hat zwei Theorien, die er hartnäckig zu beweisen versucht: entweder hat Mannix einen Killer angeheuert, dann war es Mord. Oder Reeves enttäuschte Verlobte hat ihn mit der Waffe bedroht, und es hat sich aus Versehen ein Schuss gelöst. Dann war es ein Unfall. Aber welche Theorie stimmt? Denn dass es vermutlich wirklich kein Selbstmord war, wird Simo ziemlich schnell klar, als ihm immer mehr Stolpersteine bei seinen Ermittlungen in den Weg geworfen werden, als Reeves Mutter mit Geld bestochen wird, damit sie die Ermittlungen aufgibt, und als er schließlich von ein paar unangenehmen Typen brutal zusammengeschlagen wird.

Kritik

Der Film "Die Hollywood Verschwörung" ist die Verfilmung der realen Geschichte des Superman-Darstellers George Reeves. Fast 50 Jahres ist es nunmehr her, dass der Schauspieler mit nur 45 Jahren an einer Schussverletzung starb. Der Fall erregte damals in Hollywood großes Aufsehen – aber er wurde nie geklärt. Und diejenigen, die vielleicht etwas zu seiner Klärung hätten beisteuern können, sind heute alle tot. Leonore Lemmon, die Verlobte, starb 1990. Reeves Mutter Helen Bessolo starb 1964. Eddie Mannix starb 1963. Toni Mannix, das ehemalige Ziegfeld-Girl, starb 1983.

Und so unbefriedigend wie damals die Untersuchung des Todesfalls war, ist auch heute der Film. Denn er gibt genauso wenig Antworten wie die Untersuchung 1959. Man bekommt drei mögliche Variationen angeboten, wie sich die Sache ereignet haben könnte, und alle drei sind auf ihre Art schlüssig, aber keine konnte je bewiesen werden. Und so frage ich mich ganz einfach, was der Film eigentlich bezwecken soll. Denn er basiert ja nicht nur auf einem wirklichen Ereignis – wie zum Beispiel "Die Schwarze Dahlie" – sondern er ist die Verfilmung eines wirklichen Ereignisses.

Drehbuchautor Paul Bernbaum, "Superman"-Fan und George Reeves Fan seit seiner Kindheit, erklärt seine Beweggründe: "Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, ein Drehbuch über George Reeves Leben zu schreiben. Sein Leben war so bunt und bewegend und zum Schluss so tragisch. Aber ich wollte auch die Unsicherheit herausarbeiten, die er bezüglich seiner Festlegung auf die Rolle als Superman empfand, und dagegen den immensen Einfluss stellen, den er als Superman auf seine Fans hatte. Er war ein Schauspieler, der ein Star sein wollte, und der zu einem Superstar wurde, berühmter, als er es sich jemals hätte träumen lassen – aber nur für Kinder. Aber trotzdem er mit dieser Unzufriedenheit leben musste und mit dem sicheren Wissen, dass sein Leben als Supermandarsteller jede mögliche Chance blockierte, jemals eine richtige Karriere, wie er sie gerne gehabt hätte, zu entwickeln, war er sich doch immer des Stellenwerts bewusst, den er in den Herzen von Millionen von Kindern hatte. Er hat sie niemals im Stich gelassen. Für sie war er Superman, und das machte ihn für mich zu einem wirklichen Helden." Tja, dann.

Die Schauspieler sind durchweg alle ausgesprochen sehenswert und machen den Film, wenn man ihn nur als Krimi ohne Ende nimmt, durchaus unterhaltsam. Erwähnenswert ist auch die Musik. Die Originalaufnahmen aus der Zeit sind alle hörenswert.

Fazit
Der Film "Die Hollywood Verschwörung" ist die Verfilmung der wahren Geschichte des Superman-Darstellers George Reeves (übrigens nicht zu verwechseln mit Christopher Reeves), der der Erste war, der die Kultfigur in einer Fernsehserie spielen durfte. Es ist die Geschichte eines Todes, der im richtigen Leben und in diesem Film ungeklärt blieb und bleibt.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Hollywoodland
Land: USA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 126
Genre: BiografieDramaHistorieKrimiMystery
Verleih: Buena Vista
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 15.02.2007
Heimkino: 26.07.2007

Regie: Allen Coulter
Drehbuch: Paul Bernbaum

Schauspieler: Adrien Brody (Louis Simo) • Diane Lane (Toni Mannix) • Ben Affleck (George Reeves) • Bob Hoskins (Eddie Mannix) • Robin Tunney (Leonore Lemmon) • Kathleen Robertson (Carol Van Ronkel) • Lois Smith (Helen Bessolo) • Phillip MacKenzie (Bill Bliss) • Larry Cedar (Chester Sinclair) • Eric Kaldor (Mann) • Caroline Dhavernas (Kit Holliday) • Kevin Hare (Robert Condon)

Produktion: Glenn Williamson
Szenenbild: Leslie McDonald
Kostümbild: Julie Weiss
Maskenbild: Linda Dowds • Linda Montgomerie
Kamera: Jonathan Freeman
Musik: Marcelo Zarvos
Schnitt: Michael Berenbaum

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Bild: Buena Vista

1 customer review

befriedigend
15.02.07
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