Die innere Sicherheit

Kinoplakat innere Sicherheit

Beklemmendes Drama über Terroristen auf der Flucht.

Die eigentlich typisch deutsche Kleinfamilie bestehend aus Clara (Barbara Auer) Hans (Richy Müller) und Jeanne (Julia Hummer) ist ständig auf der Suche nach Sicherheit. Wie gehetzte Tiere leben sie ständig auf der Flucht, stets in der Angst entdeckt und enttarnt zu werden. Zurzeit ist Portugal die Heimat der ehemaligen RAF-Terroristen; doch ihnen geht das Geld aus.
Der Wahnsinn hat Methode, möchte man sagen, angesichts der Tatsache, dass die Drei gelernt haben den "Wahnsinn" als Alltag zu leben. So wird die Nacht zum Beispiel ganz selbstverständlich in drei Wachen eingeteilt. Niemand darf Kontakte schließen oder gar Freunde haben, denn jeder Fremde ist eine potenzielle Bedrohung.

Kritik

Das Beklemmende an diesem Film sind die leisen Töne, die oft in Nebensätzen das Gesagte zum Wahnwitz stilisieren. Zudem herrscht eine unglaubliche Kälte zwischen dem Trio. Egal wo die Familie auch auftaucht, das Leben findet nur außerhalb ihres Terrains statt. Innerhalb der Familie herrscht eine grausame Kälte. Jeder ist sorgsam darauf bedacht, bloß nicht die Nerven zu verlieren; sogar untereinander belauern sie einander wie verletzte, gehetzte Tiere.

Als Jeanne in Portugal einen deutschen Jungen kennenlernt und der ihr ein Schauermärchen auftischt, klingt dies später, gemessen an der Realität von Jeannes Familie, wie ein Ammenmärchen. Jeannes Eltern, Clara und Hans sind gegen jede Beziehung, die ihre Tochter außerhalb der Familie eingeht. Das geht soweit, dass die Mutter ihr nachspioniert - denn man kann nie wissen. Die pubertierende Jeanne sitzt regelrecht zwischen den Stühlen. Einerseits möchte sie ihren Eltern gegenüber loyal handeln, andererseits lockt die erste Liebe. Es beginnt eine Zerreißprobe, bei der die Gesetze ihrer Familie auf der einen Seite stehen und die Verlockungen der Liebe auf der anderen Seite. Eine Zerreißprobe mit tödlichem Ausgang.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: Deutschland
Jahr: 2000
Laufzeit ca.: 102
Genre: Drama
Verleih: Pegasos Film
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 01.02.2001
Heimkino: 06.12.2001

Regie: Christian Petzold
Drehbuch: Harun Farocki • Christian Petzold

Schauspieler: Barbara Auer (Clara) • Richy Müller (Hans) • Julia Hummer (Jeanne) • Bilge Bingul (Heinrich) • Rogério Jacques (Dieb) • Maria João Luís (Hausmeister) • Vasco Machado (Polizist) • Noberto Paula (Schläger) • Bernd Tauber (Achim) • Katharina Schüttler (Paulina) • Günther Maria Halmer (Klaus) • Inka Löwendorf (Schülerin) • Manfred Möck (Lehrer) • Marc Sönnichsen (Heinrichs Freund) • Ingrit Dohse (Restaurant-Managerin)

Produktion: Michael Weber
Szenenbild: Kade Gruber
Kostümbild: Anette Guther
Maskenbild: Kerstin Gaecklein
Kamera: Hans Fromm
Musik: Stefan Will
Schnitt: Bettina Böhler

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Bild: Pegasos Film

1 customer review

gut
01.02.01
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