Die nackte Wahrheit

Kinoplakat Die nackte Wahrheit

Ratgeber-Bücher haben Konjunktur. Auch solche, die darauf abzielen, dass Frauen und Männer einander besser verstehen sollen. Doch was, wenn er ein eigentlich liebenswerter Chauvi ist, der darauf pfeift, Frauen verstehen zu wollen und sie sich genau deshalb in ihn verliebt? Eine witzige Idee.

Abby (Katherine Heigl) ist erfolgreich im Beruf, attraktiv und Single. Den letztgenannten Umstand versteht sie nicht, denn so schwierig kann es doch nicht sein, einen Mann kennenzulernen? Schließlich muss er lediglich alle zehn Punkte auf ihrer Anforderungsliste erfüllen. Als sie eines Abends zufällig die Fernsehsendung des Berufs-Rüpels Mike (Gerard Butler) einschaltet, erhält sie eine unverschämte Lektion: Frauen sind für Männer Objekte - sonst nichts. Am kommenden Tag ärgert sie sich immer noch über Mikes schlechte Sprüche und ihr Boss bringt das Fass zum Überlaufen: Als TV-Produzentin soll Abby ausgerechnet Mike in ihre Show aufnehmen.

Der Macho-Rüpel macht sich gleich vor laufenden Kameras breit. Lässt seine Macker-Sprüche vom Stapel und nimmt Worte in den Mund, bei denen Amerikaner üblicherweise zumindest rot werden. Abby rechnet also mit einer völligen Katastrophe, aber das Gegenteil ist der Fall. Das Publikum ist von Mikes Art hingerissen und die Einschaltquoten steigen! Selbst Abbys Assistentin schmilzt angesichts des rüden Charmes dahin. Nur Mike und Abby reagieren aufeinander wie Hund und Katze. In ihren nicht seltenen Streits beharren sie auf ihrem Standpunkt und schließen ein Abkommen: Mike soll Abby zu einem Date verhelfen. Gewinnt er, darf er bleiben; hat er keinen Erfolg, muss er gehen.

Mike fällt es nicht schwer aus Abby eine Frau zu machen, die Männer begehren. Er ändert ihr Äußeres, verbietet Dinge, wie zwanghaftes Auftreten und Kritik üben. So kocht Abby ihren neuen Nachbarn ganz nach Mikes Anleitung so richtig heiß. Doch als sich dann die große Chance bietet, ist Abby plötzlich nicht mehr sicher, ob ihr Traummann nicht vielleicht Mike heißt?

Kritik

"Die nackte Wahrheit" versucht mit einer Mischung aus herbem Charme und dem Gebrauch möglichst vieler unanständiger Worte zu punkten. Angelehnt ist das Konzept an Screwball Comedys. Dementsprechend kommt es häufig zu Wortduellen und Wortgefechten, die von den Katherine Heigl und Gerard Butler gut gespielt sind. Während sie die Zwanghafte gibt, spielt er den Macker mit der harten Schale und dem weichen, liebenswerten Kern. Somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Zwei einander finden. Dabei werfen die Darsteller einander die Bälle zu und harmonieren im Zusammenspiel.

Funktionierte alles am Film so gut wie das Zusammenspiel der Hauptrollen, wäre ich zufrieden. Doch mit der Leistung der Darsteller ziehen die restlichen Gesichtspunkte nicht mit. Über den Umstand, dass der Humor auf Umständen fußt, die zumindest bei kurzem Hinterfragen unglaubwürdig erscheinen, kann ich hinwegsehen. So besteht etwa die Morgenshow nicht aus auf die Sekunde abgesteckten Blöcken, sondern wird improvisiert, nach Lust und Laune ausgestaltet oder umgestaltet. Frei nach dem Motto: Im Fernsehstudio geht es lustig zu und hier macht jeder, was er will.

Auch dass die Handlung im Kern ziemlich belanglos ausfällt, kann ich zugunsten des Humors akzeptieren. Allerdings sind die vielen Löcher für eine Komödie tödlich. Wie bei einer Achterbahnfahrt wechseln sich Turbulenzen und öde Szenen ab. Wieder und wieder fallen Witz, Komik und Tempo auf Null ab. Deshalb unterhält der Film trotz guter darstellerischer Leistung nur auf durchschnittlichem Niveau.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: The Ugly Truth
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 101
Genre: KomödieRomantik
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 01.10.2009
Heimkino: 22.04.2010

Regie: Robert Luketic
Drehbuch: Nicole Eastman • Karen McCullah • Kirsten Smith

Schauspieler: Katherine Heigl (Abby) • Gerard Butler (Mike Chadway) • Bree Turner (Joy) • Eric Winter (Colin) • Nick Searcy (Stuart) • Jesse D. Goins (Cliff) • Cheryl Hines (Georgia) • John Michael Higgins (Larry) • Noah Matthews (Jonah) • Bonnie Somerville (Elizabeth) • John Sloman (Bob) • Yvette Nicole Brown (Dori)

Produktion: Kimberly di Bonaventura • Gary Lucchesi • Deborah Jelin Newmyer • Steven Reuther • Tom Rosenberg
Szenenbild: Missy Stewart
Kostümbild: Betsy Heimann
Maskenbild: Tania McComas
Kamera: Russell Carpenter
Musik: Aaron Zigman
Schnitt: Lisa Zeno Churgin

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

befriedigend
01.10.09
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