Obsessed

Kinoplakat Obsessed

Lisa ist von ihrem neuen Chef derart angetan, dass sie Fantasie und Realität nicht mehr unterscheiden kann. Während sie eine eingebildete Beziehung lebt, muss ihr Angebeteter die eigene Ehe kitten und retten. Doch dann begeht Lisa einen entscheidenden Fehler: Sie macht sich die Ehefrau zur Feindin.

Derek Charles (Idris Elba) und seine Ehefrau Sharon (Beyoncé Knowles) führen ein Bilderbuchleben. Kürzlich haben sie ein Haus gekauft und sie lieben ihren Sohn Kyle. Auch beruflich läuft es für Derek sehr gut; er arbeitet als Vizepräsident einer großen Firma. Eines Morgens begegnet er Lisa (Ali Larter), die als Aushilfe seinen Sekretär vertritt. Lisa ist attraktiv, nett, aufmerksam und arbeitet sich schnell ein. Vielleicht ist sie etwas zu aufmerksam und zu offensichtlich an Derek interessiert? Doch zunächst bleibt Lisas Verhalten in einem vertretbaren Rahmen.

Erst als sie auf der Weihnachtsfeier handgreiflich wird und Derek zum Sex auf der Toilette zwingen will, schrillen bei ihm die Alarmglocken. Er kann diesen sehr direkten Annäherungsversuch abwehren, doch Lisa lässt nicht locker. Bei nächster Gelegenheit bietet sie sich ihm in der Tiefgarage in Reizwäsche an. Erneut bleibt Derek standhaft und Lisa geht leer aus. Sie verschwindet aus der Firma, um unvermittelt bei einem Geschäftstreffen wieder aufzutauchen. Erneut versucht sie Derek ins Bett zu kriegen, indem sie ihm eine Droge ins Getränk mischt. Die Nacht bleibt wahrscheinlich ohne Folgen (der Film lässt den Zuschauer im Unklaren), Lisa jedoch dreht durch und versucht sich in Dereks Hotelzimmer das Leben zu nehmen. So kommt der Stein ins Rollen. Die Polizei beginnt zu ermitteln und Dereks Frau Shannon macht ihm heftigste Vorwürfe, weil er sie nicht ins Vertrauen gezogen hat und sie ihm nun nicht mehr vertraut. Es kommt für Derek und Shannon zur vorübergehenden Trennung. Das ist noch nicht das letzte Kapitel des Dramas.

Kritik

"Obsessed" möchte die poppige Verfilmung eines bekannten Themas sein. Dazu passt, dass Popstar Beyoncé eine Nebenrolle spielt und im Film mehr Musik vorkommt, als der Handlung guttut. Nicht der einzige Kritikpunkt. Die Story ist unstimmig. Mag sein, dass es Vizepräsidenten großer Firmen gibt, die am Arbeitsplatz Hip-Hop hören, ins Bodybuildingstudio gehen und Tattoos auf dem Oberarm tragen. Derek ist ein Bilderbuchchef, der mit seinen Mitarbeitern mitfühlt und sie fast wie Freunde behandelt. Was ihm fehlt ist die Fähigkeit Grenzen zu ziehen. Wie er es trotzdem schaffte sich auf die Position des Vizechefs hochzuarbeiten bleibt schleierhaft.

Und auch seine Frau ist als Figur unglaubwürdig. Obwohl Shannon und Derek eine Bilderbuchehe führen, er Partys als Erster verlässt, seiner Frau treu ist und sogar dem Sohn die Windeln wechselt, flippt sie bei der ersten größeren Komplikation völlig aus, verliert jegliches Vertrauen in ihn und schmeißt ihn aus dem gemeinsamen Haus. Ist also schon vorher etwas vorgefallen, dass sie Grund hat so zu reagieren? Wäre der Gesamteindruck stimmiger, könnte ich über die Brüche bei den Figuren hinwegsehen. So ist es einer von mehreren Gesichtspunkten, die das Ergebnis aufgesetzt und unglaubwürdig wirken lassen.

Zudem patzt "Obsessed" beim Spannungsaufbau. Da Lisa sich nicht langsam und kontinuierlich einschleicht, sondern zwischenzeitlich abtaucht, fällt auch die Spannung mit ihrem Verschwinden gegen Null ab. Shannons Überreagieren ist kein Ersatz, zumal die Szenen der Trennung eigenartigerweise heile Welt und einen Bilderbuchvater zeigen. Weitere Möglichkeiten Spannung zu erzeugen werden verschenkt, wenn die Polizei ermittelt. Da die Polizistin Lisa sofort durchschaut und Derek glaubt, bleiben die Ermittlungen ohne Biss. Interessanter wäre es gewesen, wenn die Polizistin Lisa anfangs auf den Leim ginge und Derek sich verteidigen müsste für etwas, was er nicht getan hat.

Zudem überzeugen die zufälligen Wendungen nicht. Der dumme, schwule Sekretär ist der Einzige, der Lisa nicht durchschaut und plaudert nach Monaten der Funkstille gleich aus dem Nähkästchen. Shannon vergisst bei ihrer Abreise das Portemonnaie, das sich als große Luxushandtasche herausstellt. Nur ein vorgeschobener Grund, damit sie beim zweiten Verlassen des Hauses vergessen kann, die Alarmanlage einzuschalten. Die Angestellten des Hotels fragen eine angebliche Ehefrau nicht nach einem Ausweis, sondern händigen auf der Stelle Zimmerschlüssel aus. So ein Hotel wäre in Nullkommanichts ausgeraubt. Der Babysitter fällt auf den plumpen Trick eines nur vorgetäuschten Telefonats herein.

Fazit
Der Film "Obsessed" krankt in erster Linie am Spannungsaufbau. Statt einer sich steigernden Spannungskurve gibt es nur Spannungsspitzen. Hinzu kommen die im Grunde unglaubwürdigen Figuren und die seltsamen Wendungen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 108
Genre: DramaRomantikThriller
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 11.06.2009
Heimkino: 10.12.2009

Regie: Steve Shill
Drehbuch: David Loughery

Schauspieler: Idris Elba (Derek) • Beyoncé Knowles (Sharon) • Ali Larter (Lisa) • Jerry O'Connell (Ben) • Bonnie Perlman (Marge) • Christine Lahti (Reese) • Matthew Humphreys (Patrick) • Scout Taylor-Compton (Samantha) • Richard Ruccolo (Hank) • Bryan Ross (Security) • Nelson Mashita (Doktor) • Bruce McGill (Joe Gage)

Produktion: Will Packer
Szenenbild: Jon Gary Steele
Kostümbild: Maya Lieberman
Maskenbild: Janeen Schreyer
Kamera: Ken Seng
Musik: Jim Dooley
Schnitt: Paul Seydor

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

ausreichend
11.06.09
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