Die Regeln des Spiels

Kinoplakat Regeln des Spiels

Töchter und Söhne aus gutem Hause an einem amerikanischen College. Ein Leben das nur aus Drogen und Sex besteht. Wer wann mit wem - das bestimmen die Regeln des Spiels.

Während am College die "Ende-der-Welt-Party" steigt, stürzt der Zuschauer in die Handlung. Sean zeigt sein lädiertes Gesicht - später wird man begreifen, sein lädiertes Gesicht steht auch für seine lädierte Psyche. Lauren ist auf der Suche nach ihrem Traumprinzen, sie will endlich den ersten Sex. Als ihr Traumprinz nicht in Sicht kommt, nimmt sie die zweite Wahl, doch sie ist zu betrunken um festzustellen, nicht die zweite Wahl, sondern ein Unbekannter entjungfert sie. Der gibt während des Koitus Regieanweisungen und schneidet das Geschehen per Camcorder mit. Leider erwacht Lauren aus ihrer Betäubung und bekommt mit, wie ihr der Sexpartner auf den Rücken kotzt. Auf Anfang. Der Typ saugt die Kotze wieder ein, alles läuft rückwärts, selbst die Gespräche. Lauren erzählt ihre Geschichte von Neuem. Es folgen noch einige rückläufige Szenen, dann erzählt der Film in Rückblenden, was vor der Party geschah.

Ein College in Amerika. Hier geschieht, was geschieht, wenn Teenager zuviel koksen, kiffen, saufen, feiern und vögeln. Das Schicksal von Lauren und das Schicksal von Sean bilden die roten Fäden des Films. Lauren träumt vom ersten Sex, doch vor jeder Party sieht sie sich ein Buch mit Fotos von Geschlechtskrankheiten an. Ausgerechnet ihr Traumprinz holt sich auf einer Reise durch Europa eine Geschlechtskrankheit und kann sich nach seiner Rückkehr nicht mehr an Lauren erinnern, weil auf dem Wahnsinnstrip durch Europa auch sein Verstand gelitten hat.
Sean ist verliebt in Lauren und glaubt, die lila Liebesbriefe stammten von ihr. Doch in Wirklichkeit gibt es eine unentdeckte Liebe, an die Sean nicht einmal im Traum denkt. Als Sean und Lauren aufeinandertreffen funkt es zwar, doch beide gestehen sich ihre Gefühle nicht ein. Im Gegenteil: statt miteinander sprechen sie gleichzeitig in die Kamera. Die einzige Kontaktaufnahme besteht darin, dass Lauren Sean die Sonnenbrille abnimmt. Danach kehren beide in ihre Welten zurück.

Sean widmet sich dem Dealen und den damit verbundenen Problemen; Lauren fällt ihrem Dozenten in die Hände, der zwar nicht mit ihr schlafen will, aber etwas mündliche Beteiligung könnte Laurens Notendurchschnitt heben. Laurens Zimmergenossin wird eifersüchtig und schafft es vor ihr unter Sean zu landen. Der ist sich zwar nicht so ganz im Klaren darüber, was da eigentlich gerade technisch läuft, doch die List geht auf. Lauren stürmt im richtigen Moment ins Zimmer und der Stich dringt ihr tief genug ins Herz damit sie von Sean zunächst nichts mehr wissen will. Sean wird zwischenzeitlich von einem Schwulen begehrt, aber nur dessen Phantasie kommt es zum Rock'n'roll zwischen den Beiden.

Kritik

"Die Regeln des Spiels" erzählt vom ersten Sex und den damit verbundenen Irrungen und Wirrungen. Der Film legt ein gutes Tempo vor und hält es. Der Kniff, einen Teil der Handlung rückwärts laufen zu lassen und somit zurück auf Anfang zu gehen, nutzt der Regisseur oft aus; was dem Stilmittel auf Dauer die Originalität nimmt. Als letzte Konsequenz läuft auch der Abspann des Films vom Ende zum Anfang.
Das Leben am College besteht nur aus Drogen und Sex. Die Probleme, die sich den reichen Töchtern und Söhnen stellen, sind zwar überzeichnet, aber sehr typisch für das Alter. Ein Zwischenstand: Man ist noch nicht richtig aus der Pubertät raus und noch nicht richtig erwachsen; glaubt aber erwachsener zu sein als man innerlich ist. Fraglich ist, ob der Film außerhalb der eindeutig favorisierten Zielgruppe großen Anklang finden wird? Denn wenn man diese Phase einmal hinter sich hat, gibt es interessantere Themen im Leben.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: The Rules of Attraction
Land: USA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 111
Genre: Spielfilm
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 01.05.2003
Heimkino: 04.02.2004

Regie: Roger Avary
Drehbuch: Roger Avary

Schauspieler: James van der Beek (Sean Bateman) • Ian Somerhalder (Paul Denton) • Shannyn Sossamon (Lauren Hynde) • Jessica Biel (Lara) • Kip Pardue (Victor) • Thomas Ian Nicholas (Mitchell) • Kate Bosworth (Kelly) • Fred Savage (Marc) • Eric Stoltz (Mr. Lance Lawson) • Clifton Collins Jr. (Rupert) • Faye Dunaway (Mrs. Denton) • Swoosie Kurtz (Mrs. Jared)

Produktion: Greg Shapiro
Szenenbild: Sharon Seymour
Kostümbild: Louise Frogley
Maskenbild: Carol Strong
Kamera: Robert Brinkmann
Musik: tomandandy
Schnitt: Sharon Rutter

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

befriedigend
01.05.03
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