Ein Duke kommt selten allein

Kinoplakat Ein Duke kommt selten allein

Jipijeeh! Aus dem Weg, die berühmt-berüchtigten Cousins Bo und Luke Duke sind wieder in ihrem aufgemotzten orangefarbenen Dodge Charger, Baujahr 1969, unterwegs. Mit unvermindertem Bleifuß preschen sie durch Hazzard County, um den selbst gebrannten Rachenputzer ihres Onkels auszuliefern, und anschließend in der Kneipe "The Boar’s Nest" selbst einen zu zwitschern. Bedient natürlich von ihrer wunderschönen Cousine Daisy Duke, die nicht nur die längsten Beine sondern auch die knappsten Hotpants von ganz Georgia hat.

Wer erinnert sich nicht an die guten alten Zeiten von "The Dukes Of Hazzard – Ein Duke kommt selten allein". Sechs Staffeln lang konnte man ab 1979 die haarsträubenden Abenteuer von Bo, Luke und Daisy Duke und ihrem Onkel Jesse miterleben, konnte Bos wahnwitzige Fahrkünste in seinem legendären orangefarbenen Dodge Charger, Baujahr 1969, den er "General Lee" taufte, bewundern, und atemlos die mehr als nur knackige Daisy in ihren flammend heißen Hotpants bestaunen. Jetzt sind sie also wieder da, die Dukes aus dem County Hazzard im amerikanischen Bundesstaat Georgia. Damals spielten John Schneider, Catherine Bach und Thomas Wopat die Hauptrollen, heute haben die Parts "American Pie"-Star Seann William Scott (Bo), "Jackass" Johnny Knoxville (Luke) und die Sängerin Jessica Simpson (Daisy) übernommen. Und füllen sie mindestens ebenso gut aus. Vor allen Dingen, weil "General Lee", der eigentliche Hauptdarsteller, der alte geblieben ist.

Die Dukes verdienen sich ihren Lebensunterhalt immer noch mit dem illegalen Vertrieb von hochprozentigem Schnaps, den Onkel Jesse (einfach unwiderstehlich: Willie Nelson) schwarz brennt. Das ist natürlich der Polizei ein Dorn im Auge, aber bei sämtlichen aberwitzigen Rennen behält der unverwüstliche "General Lee" mit der schwarzen "01" an der Wagentür und der gemalten Südstaatenflagge auf dem Wagendach, mit Bo am Steuer die Schnauze vorn. Egal ob es querfeldein, durch Wasser oder Schlamm, über Schotterpisten oder Waldwege geht, "General Lee" schafft sie alle. Und anschließend wird der Sieg mit einem kühlen Bier in der Kneipe "The Boar's Nest" begossen. Hier bedient die umwerfende Daisy in ihren mehr als nur knappen Hotpants die Gäste. Daisy sieht im wahrsten Sinne des Wortes zum Anbeißen aus, und manche männlichen Gäste versuchen das auch. Aber Daisy weiß sich ihrer Haut zu wehren, und wenn ihre Cousins Bo und Luke gerade in der Kneipe sind, artet das Ganze meistens in eine handfeste Schlägerei aus.

Doch dann fällt ein Schatten über die sonnige Südstaatenidylle: Boss Hogg (ein umwerfend fieser Bösewicht: Burt Reynolds) schafft es, den gutherzigen Onkel Jesse wegen seiner Schnapsbrennerei ins Gefängnis zu bringen. Jefferson Davis Hogg, stets in einem weißen Anzug, weißen Stiefeln und einem riesigen weißen Stetson, ist der Bösewicht der Gegend, schlau wie ein Fuchs, zäh wie ein Dachs, scheinheiliger als alle Hinterwäldler zusammen, und geldgierig wie keiner. Bei seinen miesen Geschäften kann sich Landrat Hogg auf die Unterstützung des örtlichen Sheriffs verlassen. Sheriff Roscoe P. Coltrane ist ein dümmlicher Tyrann, der die Dukes hasst und alles tun würde, um sie hinter Gitter zu bringen. Also unterstützt er den korrupten Boss Hogg bei seinen Vorhaben, sich bestimmte Grundstücke illegal durch Drohungen und Bestechungen unter den Nagel zu reißen. Sheriff Coltranes rechte Hand ist der tollpatschige Hilfssheriff Enos Strate, der Tag und Nacht nur einen Traum hat: Daisy Duke! Daisy nutzt das natürlich schamlos aus, und so erfahren die Dukes bald von Hoggs Vorhaben, die Grundstücke zusammenzustehlen, um in Hazzard County einen Tagebau zu errichten. Das können die Dukes natürlich nicht erlauben, und so setzten sie alles dran, um dieses Vorhaben zu vereiteln. Und Boss Hogg setzt seine ganzen Beziehungen ein, um diese Vereitelungsversuche zu vereiteln. Als letzten Trumpf berufen die Dukes sogar eine Bürgerversammlung ein, um die Betroffenen abstimmen zu lassen, aber Boss Hogg setzt genau zu diesem Zeitpunkt ein spektakuläres Autorennen an, um die Bürger dorthin zu locken, damit sie nicht zur Abstimmung gehen. Und sein Plan scheint fast aufzugehen, fast … doch "Ein Duke kommt selten allein"!

Kritik

Ich habe mich selten in einem eigentlich so anspruchslosen Film wie "Ein Duke kommt selten allein" so hervorragend von vorne bis hinten amüsiert. Als Fan der ehemaligen Fernsehserie war ich natürlich gespannt, was die neuen "Dukes Of Hazzard" bringen würden, und wurde nicht eine Sekunde enttäuscht. Fast zwei Stunden lang jagt eine trefflich inszenierte Action-Szene die nächste, übertrifft ein Witz den anderen, wird herrlich gekalauert, geprügelt und gerast, betrogen und gelogen, und das alles mit so viel Charme und Witz, dass es eine wahre Freude ist. Da gibt am Anfang diese spektakuläre Szene, in der Bo seinen "General Lee" derartig unglaublich zu Schrott fährt, dass einem schier das Herz stehen bleibt. Danach wird er repariert und sieht schöner aus als vorher. 28 Dodge Chargers mussten für die zahlreichen Action-Szenen mit "General Lee" zusammengeschweißt werden, ganz schön schwierig, wenn man bedenkt, dass Ersatzteile für diesen Wagen nicht mehr hergestellt werden. Ein besonderes Schmuckstück ist auch der weiße Cadillac El Dorado Cabrio von 1976, in dem Boss Hogg herumfährt. Der Wagen hat ein paar Hörner auf dem Kühler und als Türgriffe Pistolengriffe, die sich öffnen, wenn man auf den Abzug drückt! Das sind so tolle Kleinigkeiten, die mir bei einem Film immer wieder Spaß machen.

Und Seann, Jimmy und Jessica mussten auch so einiges lernen und über sich ergehen lassen, was dann im Film "Ein Duke kommt selten allein" das bestimmte Quäntchen Echtheit ausmacht. Seann Scott lernte bei einem berühmten Stuntfahrer wie man einen Wagen um 180 Grad herumschleudert, wie man sich in der Gegenrichtung um sich selbst dreht, und wie man aus vollem Tempo auf einer Markierung zum Halten kommt. Jimmy Knoxville kamen seine "Jackass" Erfahrungen zugute, als er rittlings auf einem Tresor sitzend von einem Abschleppwagen in hohem Tempo über die Straße geschleift wird. Oder als er bei einer Schlägerei in The Boar's Nest als Luke voll gegen die Wand geschleudert wird. Einen Monat hat er sich auf solche Szenen mit Kampfausbildung und Gewichtheben vorbereitet. Bei dieser Schlägerei stülpt sich Seann als Bo übrigens einen Helm auf den Kopf, um seine Gegner in Ruhe umrennen zu können, und Jessica darf als Daisy gekonnt Billardkugeln in den Ventilator werfen, und sie so gezielt auf die Bösewichte schießen. Auch Jessica Simpson musste sich auf ihre Rolle genauestens vorbereiten, nicht nur mit Stuntfahrern und Kampfchoreografen, sondern vor allen Dingen mit Fitnesstrainern. Denn in diesen Mikro-Hotpants kann man nichts verbergen!

Fazit
Der Film "Ein Duke kommt selten allein" ist eine äußerst vergnügliche und super gemachte Action-Komödie mit hervorragend aufgelegten Schauspielern, die man sich gut mit der ganzen Familie anschauen kann. Erwähnenswert ist auch der exzellente Soundtrack: Jessica Simpson singt mit Willie Nelson ein Remake des Nancy Sinatra Hits "These Boots Are Made For Walking", mit dem sie ja bereits einen Hit hat. Außerdem sind Klasse-Songs zu hören von Südstaaten-Rocklegenden wie den Allman Brothers, Stevie Ray Vaughan, Lynyrd Skynyrd, Charlie Daniels Band, Molly Hatchet, Ram Jam, Blues Explosion und The James Gang. Superstar Willie Nelson singt außerdem die Titelmelodie "Good Ol` Boys", und erzählt ein paar der deftigen Geschichten, die er als Onkel Jesse im Film erzählt.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: The Dukes of Hazzard
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 104
Genre: Komödie
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 06.10.2005
Heimkino: 17.02.2006

Regie: Jay Chandrasekhar
Drehbuch: Gy Waldron • John O'Brien • John O'Brien • Jonathan L. Davis

Schauspieler: Johnny Knoxville (Luke Duke) • Seann William Scott (Bo Duke) • Alice Greczyn (Laurie Pullman) • Steve Lemme (Jimmy) • Michael Weston (Deputy Enos Strate) • Mitch Braswell (Fremder) • Michael Roof (Dil Driscoll) • Jessica Simpson (Daisy Duke) • Rusty Tennant (Einwohner) • Dolan Wilson (Einwohner) • James Roday Rodriguez (Billy Prickett) • Heather Hemmens (Girl)

Produktion: Bill Gerber
Szenenbild: Jon Gary Steele
Kostümbild: Genevieve Tyrrell
Maskenbild: Simone Almekias-Siegl • Chris Bingham • Donna Battersby Greene • Jessie Holiday • Sheri Kornhaber • Deborah Mills-Whitlock • Mary Phillips • Terrie Velazquez Owen
Kamera: Lawrence Sher
Musik: Nathan Barr
Schnitt: Jay Chandrasekhar • Lee Haxall • Myron Kerstein

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
06.10.05
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