Ein (un)möglicher Härtefall

Kinoplakat Ein unmöglicher Härtefall

Marylin ist eine klassische Betrügerin auf exquisitem Niveau. Sie heiratet, lässt die Ehe platzen und zieht ihre Ex-Männer bei der Scheidung bis auf den letzten Cent aus. Am liebsten lässt sie die geprellten Herren mit nichts zurück.

Diese Erfahrung macht ihr aktueller Ehemann Donovan Donelly (Geoffrey Rush), der seine Ehefrau beim Seitensprung erwischt. Doch Anwalt sei Dank, werden die Tatsachen verkehrt und der gehörnte Ehemann endet später als Bettler auf der Straße. Es geht aber auch anders. Rex Rexroth (Edward Herrmann) wird beim Seitensprung nicht nur erwischt, sondern auch noch gefilmt. Trotzdem geht Marylin bei der Scheidung leer aus, denn Scheidungsanwalt Miles Massey (George Clooney) ist am Werk. Der ist der beste seines Faches und auch der durchtriebenste.
Doch auch Miles ist nur ein Mann und hat eine Schwäche fürs weibliche Geschlecht. Insbesondere entwickelt er eine Schwäche für Marylin (Catherine Zeta-Jones). Doch die Angebetete entschließt sich zu einer weiteren Heirat und schröpft den nächsten Dummkopf, der als Hochzeitsgeschenk den Ehevertrag verspeist - was ihn kurz darauf Kopf und Kragen kosten wird. Da Marylin nun wieder einmal zu haben ist, versucht Miles sein Glück und siehe da für eine Nacht geht's gut ...

Kritik

Um es im Tenor des seltsamen deutschen Titels zu sagen: Die wahrscheinlich schwarzhumorigste, romantische Screwball-Komödie des Jahres. George Clooney verkörpert darin den gewissenlosen Scheidungsanwalt. Ein Blender wie aus dem Bilderbuch. Stets adrett kontrolliert er zwanghaft wie weiß seine Zähne sind und übt vorm Spiegel das Zahnpastalächeln. Sein Schreibtisch ist stets tadellos aufgeräumt, nicht ein Blatt Papier stört den Eindruck. Doch letzten Endes ist auch Miles Massey nur ein Mann - und Männer neigen dazu mit dem falschen Körperteil zu denken.
Catherine Zeta-Jones als Marilyn gibt die Rolle der Femme fatale. Sie ist eine wandelnde Venusfalle, in der Männer hilflos zappeln. Selbstredend ist sie nicht allein, denn ihre Freundinnen denken und handeln genau so wie sie. Am Pool tauschen sie sich über Männer und Strategien aus. Dass Miles ihr verfällt, kommt Marilyn gerade recht - doch am Ende ist auch Marilyn nur eine Frau.

Die Grundlage des Drehbuchs bildet eine klassische Screwball-Komödie. Die Geschlechter zanken und haken aufeinander herum - um sich am Ende dennoch zu finden. Der Humor ist schön schwarz und sehr eigenwillig. Es gibt viel Sprachwitz und gelungene Situationskomik. So besitzen die Rechtsanwälte das Talent den Menschen das Wort im Mund umzudrehen. Der schwarze Humor ist meist gelungen. Und es gibt Witze für Besserwisser: George Clooney sitzt an der Bar und im Fernsehen taucht Marylins erster Ehemann auf, der mittlerweile als Penner auf der Straße lebt. Dieser Ehemann war Schauspieler - und spielte einen Arzt in einer Krankenhausserie.
Und trotzdem ist der "unmögliche Härtefall" nicht der Knüller, der er sein könnte. Ich weiß es auch nicht besser als die Filmemacher und kann nur sagen, dass mir irgendwie der Biss fehlt. George Clooneys Marotten sind zu aufgesetzt und Catherine Zeta-Jones ist gut in Szene gesetzt ist. Doch so ganz glaube ich nicht, dass Männer wegen ihr den Verstand verlieren.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Intolerable Cruelty
Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 100
Genre: Komödie
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 23.10.2003
Heimkino: 25.03.2004

Regie: Joel Coen
Drehbuch: Robert Ramsey • Matthew Stone • Ethan CoenJoel Coen

Schauspieler: George Clooney (Miles), Catherine Zeta-Jones (Marylin), Geoffrey Rush (Donovan Donaly), Cedric the Entertainer (Gus Petch), Edward Herrmann (Rex Rexroth), Paul Adelstein (Wrigley), Richard Jenkins (Freddy Bender), Billy Bob Thornton (Howard D. Doyle), Julia Duffy (Sarah Sorkin), Jonathan Hadary (Heinz, the Baron Krauss von Espy), Tom Aldredge (Herb Myerson), Stacey Travis (Bonnie Donaly), Jack Kyle (Ollie Olerud), Irwin Keyes (Wheezy Joe), Judith Drake (Mrs. Gutman), Royce Applegate (Mr. Gutman), George Ives (Mrs. Gutmans Anwalt), Booth Colman (Richter), Kristin Dattilo (Rex' junge Frau)

Produktion: Ethan Coen • Brian Grazer
Szenenbild: Leslie McDonald
Kostümbild: Mary Zophres
Maskenbild: Amy Schmiederer
Kamera: Roger Deakins
Musik: Carter Burwell
Schnitt: Roderick Jaynes

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Bild: United International Pictures

1 customer review

befriedigend
23.10.03
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