Elemental

Kinoplakat Elemental

Pixar setzt die Erlebnisse einer jungen Feuerfrau als bunte Achterbahnfahrt um. Den eigenen Platz im Leben zu finden und einen Jungen zu lieben, den Frau nicht lieben darf, ist eine Herausforderung. Dann auch noch die Ansprüche des Vaters zu erfüllen ist fast unmöglich. Kein Wunder, dass Teenager Ember die Nerven durchgehen.

Ember ist die Tochter von Einwanderern aus Feuerland. Die sind auf der Suche nach einer besseren Zukunft in die große Stadt gekommen, in der die vier Elemente leben. Die Feuerwesen bewohnen ein eigenes Viertel und werden von vielen gemieden, wegen der von ihnen ausgehenden Brandgefahr. Embers Vater hat sich ein kleines Geschäft aufgebaut und träumt davon, es eines Tages an die Tochter zu übergeben, sobald die so weit ist. Noch hindert Embers aufbrausendes Talent sie an der Übernahme. Eines Tages führt einer ihrer Talentausbrüche zu einem Rohrbruch im Keller des Hauses, was auch den Wasserjungen Wade in den Keller spült. Wenngleich es unmöglich scheint, finden die Feuerfrau und der Wassermann Gefallen aneinander. Das will Ember im Gegensatz zu Wade nicht wahrhaben.

Kritik

Hinter der Geschichte der Elemente steht eine klassische Erzählung. Einwanderer gründen in einem neuen Land eine Existenz und meinen, der Nachwuchs wird das Geschäft weiterführen. Dass die Tochter vielleicht andere Träume hegt, liegt außerhalb der Vorstellungskraft. Ebenso der Gedanke, dass das eigene Kind eine Beziehung mit einem Menschen anderer Abstammung eingehen könnte. Pixar erzählt die Geschichte abstrahiert und mit viel Tempo. Die vier Elemente bekommen darin nicht dieselbe Leinwandpräsenz. Das Erd-Element erhält am wenigsten Berücksichtigung. Etwas mehr Raum bekommt das Element Luft. Klar im Vordergrund stehen Feuer und Wasser.

Die Elemente spielen auch in der Landschaftsgestaltung eine Rolle. Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren auf einem Kanal. Die Figuren des Films spiegeln die Elemente ebenfalls wider. Ein Baumjunge treibt Blumen aus, Ember steht wortwörtlich in Flammen und ihre Nase ist eine kleine Flamme. Wade wiederum kann seine Gestalt wandeln. Das Design findet der Kritiker gefällig.

Weniger eingenommen ist er von der Geschichte. Das gemeinsame Abenteuer von Ember und Wade ist einfach gehalten, die familiären Probleme bleiben an der Oberfläche. Ein klärendes Gespräch löst die Missverständnisse auf. Das sorgt für ein Happy End und für Fragen. Warum fand die Unterhaltung nicht früher statt? Warum sind die Wasser-Bewohner so dominant und rücksichtslos? Man denke an das regelmäßig ins Feuer-Viertel schwappende Wasser des ÖPNV. Eine einfache Erklärung kann lauten, dass der Film reale Machtverhältnisse widerspielt wie eingesessene Bewohner einer Stadt und Neuzugänge. Die Wasser-Wesen bilden die Oberschicht und die Feuer-Wesen sind geduldet. Eine Begründung lässt der Film fehlen. Die Zeichnung der Feuerwesen ist nicht eindeutig. Ihr Viertel erinnert an Chinatown, das Auftreten abwechselnd an Inder und dann wieder an Asiaten.
Schön gemacht ist, dass Ember und Wade ihre speziellen Fähigkeiten zur Lösung von Herausforderungen einsetzen. Insgesamt macht den Eindruck, dass es dem Drehbuch an Ausarbeitung mangelt und es seine Stärken nur zum Teil nutzt.

Fazit
Disney erzählt in seinem von Pixar erschaffenen Animationsfilm eine für Toleranz werbende Geschichte. Das ist zu loben. Die Ausgestaltung kann nicht mit der Qualität früherer Pixar-Filme mithalten. Das ist schade und es ist wünschenswert, dass das von "Disney" aufgekaufte Studio, wieder zur alten Stärke erblüht. Ideen und Talent sind offensichtlich vorhanden.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 101
Genre: 3DAbenteuerAnimationFamilieFantasyKomödie
Verleih: Walt Disney
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 22.06.2023

Regie: Peter Sohn
Drehbuch: John Hoberg • Kat Likkel • Brenda Hsueh • Peter Sohn

Sprecher: Leah Lewis (Ember) • Mamoudou Athie (Wade Ripple) • Ronnie Del Carmen (Bernie) • Shila Ommi (Cinder) • Wendi McLendon-Covey (Gale) • Catherine O'Hara (Brook) • Mason Wertheimer (Clod) • Ronobir Lahiri (Harold) • Wilma Bonet (Flarrietta) • Joe Pera (Fern) • Matthew Yang King (Alan) • Clara Lin Ding (Ember) •

Produktion: Denise Ream
Szenenbild: Don Shank
Kamera: David Juan Bianchi • Jean-Claude Kalache
Musik: Thomas Newman
Schnitt: Stephen Schaffer

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Bild: Walt Disney

1 customer review

Befriedigend
22.06.23
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