FearDotCom

Kinoplakat FearDotCom

Willkommen im Internet des Grauens!

Vier Menschen sterben, weil sie die Webseite Fear.com besuchten. Der Film beginnt mit dem Tod des ersten Opfers. Ein Mann flüchtet sich in eine menschenleere, dunkle U-Bahnstation. Hektisch schaut er sich um und verliert mehrfach seine Brille. Wie ein Wahnsinniger klammert er sich an ein Buch. Unten auf dem Bahnsteig sieht er plötzlich ein kleines Mädchen mit einem Ball im Gleisbett spielen. Um es zu retten, steigt er in das Gleis hinab, verliert wieder seine Brille. Vor der einfahrenden U-Bahn kann er sich gerade noch in eine Nische retten, um gleich danach in Panik vor den fahrenden Zug zu springen. Was ist passiert?

Detective Mike Reilly (Stephen Dorff) trifft am Tatort ein und untersucht das Opfer, das aus der Nase und aus den Augen geblutet hat. Ein Virus? Ebola? Die Gesundheitsamtsermittlerin Terry Huston (Natasha McElhone) wird zu Rate gezogen. Ihr lakonischer Kommentar, wäre es ein Virus, dann hätten sie (der Detective und die Ermittlerin) es ebenfalls bereits.

Glück im Unglück - es ist kein Virus, sondern Rache. Die zwei Ermittler stellen im Lauf der Ermittlungen fest, dass alle Opfer 48 Stunden vor ihrem Tod auf der Webseite Fear.com waren. Dazu nehmen sie die Hilfe einer Computerspezialistin in Anspruch, die aus den mittlerweile verbrannten Computern die Festplatten rettet und die letzten Verbindungsdaten restauriert. Leider wird auch die Spezialistin ein Opfer der Webseite, sodass es keinen anderen Weg mehr gibt als das Mike und Terry die Seite selbst aufrufen. Was sie herausfinden ist für den Zuschauer haarsträubender als für die Figuren des Films. Der perverse Studienabbrecher (Fach Medizin) Alistair Pratt (Stephen Rea), der sich selbst "The Doctor" nennt, lockt ahnungslose Frauen in sein angebliches Theater und foltert sie vor laufender Web-Kamera solange bis die Opfer darum flehen getötet zu werden. Detective Mike ist ihm schon länger auf den Fersen, kann ihn aber nie schnappen, weil er ständig die Webseite wechselt. Das erste Opfer des "Doctors" war Denise Stone (Amelia Curtis). Die junge Frau war Bluterin und hatte Zeit ihres Lebens Angst vor spitzen Gegenständen beziehungsweise sich zu schneiden und an einer Schnittwunde zu verbluten.

Terry besucht Denises Mutter und sieht auf dem Foto dasselbe in Weiß gekleidete Mädchen, das ihr in schrecklichen Visionen erscheint seitdem sie die Webseite Fear.com besuchte. Nun beginnt sich der Kreis zu schließen. Terry und Mike haben herausgefunden, dass das Internet eine Art Supercomputer ist, der ein eigenes Bewusstsein hat. Denises Seele hat vom Internet Besitz ergriffen und sinnt nun auf Rache. Jeder, der die Seite Fear.com besucht und ein potenzieller, sadistischer Voyeur ist, muss nach genau 48 Stunden sterben, weil Denise 48 Stunden lang gefoltert wurde. In letzter Minute finden Terry und Mike den Folterknecht "The Doctor" und Mike schafft es gerade noch Denises Geist auf ihn zu hetzen, ehe er als letztes Opfer des "Doctors" sein Leben aushaucht. 

Kritik

Das Gruseligste an "Fear.com" ist das grauenvoll schlechte Drehbuch. Die Figuren haben die Erfindung des Lichtschalters verschlafen und tappen im Löwenanteil des Films durch dunkle Räume. Dabei ist es egal, ob sie sich im Polizeipräsidium aufhalten oder in der U-Bahnstation - überall herrscht Dunkelheit. Ist ausnahmsweise Tag, dann braucht Terry für die Wegstrecke von zwei Meilen mit dem Auto solange, dass sie erst nach Einbruch der Dunkelheit die Strecke zurückgelegt hat. Das ist gefährlich, denn jeden Moment könnten die Darsteller in eines der Drehbuch-Löcher fallen, die tiefer sind als der Grand Canyon.
Zum Beispiel wollen Mike und Terry wissen, welche Seiten die Opfer zuletzt im Internet besuchten. Statt bei den Providern die Verbindungsdaten anzufordern (wie man es bei Besuchern von Tauschbörsen praktiziert), beauftragen sie eine Computerspezialistin, die die Daten der verbrannten Festplatten restauriert. Lavieren sich die Darsteller nicht um die Löcher des Drehbuchs, dann sind viele der Szenen vorhersehbar. Für die Computerspezialistin hat das letzte Stündlein geschlagen und vor ihrem Haus fahren die Polizisten vor. Schnitt. Die Spezialistin rennt durch die Wohnung. Schnitt (Sie wird wohl gleich aus dem Fenster springen und aufs Autodach fallen, denkt man.) Im nächsten Augenblick kracht die Frau aufs Autodach. Mit den einfältigen Dialogen verhält es sich analog.
Weil Mike und Terry ein Mann und eine Frau sind, verlieben sie sich ineinander. Logisch: Ermittler sind immer Single, die sich in ihre(n) Partner(in) während der Ermittlungen verlieben. Der Beziehung geht keine Entwicklung voraus. Von einer Szene auf die nächste sind sie ein Paar.

Fazit
Diese Mischung aus bekannten Klischees, Kamera-Einstellungen und genretypischen Geräuschen ist derartig an den Haaren herbeigezogen, dass das Schicksal der Figuren einen weder berührt noch ein Anflug von Spannung aufgebaut wird. Die Fahrt in einer Geisterbahn auf dem Jahrmarkt hat mehr Tempo und Grusel als dieser Film.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 20 %


Original Filmtitel: Feardotcom
Land: DeutschlandGroßbritannienLuxemburgUSA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 101
Genre: Horror
Verleih: Columbia TriStar Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 17.07.2003

Regie: William Malone
Drehbuch: Josephine Coyle

Schauspieler: Stephen Dorff (Detective Mike Reilly) • Natascha McElhone (Terry Huston) • Stephen Rea (Alistair Pratt "The Doctor") • Udo Kier (Polidori) • Amelia Curtis (Denise Stone) • Jeffrey Combs (Styles) • Nigel Terry (Turnbull) • Gesine Cukrowski (Jeannie) • Michael Sarrazin (Frank Bryant) • Anna Thalbach (Kate) • Matthias Schweighöfer (Dieter Schrader)

Produktion: Limor Diamant • Moshe Diamant
Szenenbild: Jérôme Latour
Maskenbild: Zoltan Elek
Kamera: Christian Sebaldt
Musik: Nicholas Pike
Schnitt: Alan Strachan

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Bild: Columbia TriStar Film

1 customer review

mangelhaft
17.07.03
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