Fearless Flyers

Kinoplakat Fearless Flyers

Anschnallen und abheben. Diese Vorstellung sorgt bei den Kursteilnehmerinnen und -Teilnehmern für Angstschweiß. Diese Angst des zivilisierten Menschen zu lösen, geschieht auf unorthodoxe Weise.

Sarah hat den Entschluss gefasst, ihre Flugangst zu besiegen und nimmt an einem Kurs der Fearless Flyers teil. Den Abschluss soll ein Flug bilden, dessen Ziel die Gruppe erst am entsprechenden Tag erfährt. Am Flughafen erwartet die Gruppe eine Überraschung. Kursleiterin Esther ist verhindert, aus Gründen, die ihr Kollege Charles nicht preisgeben möchte. Also übernimmt Charles die Leitung des Fluges mit Ziel Island. Einige Teilnehmer steigen noch vor dem Boarding aus und ein Grüppchen startet durch. Influencer Coco nebst Freund Alfons, sowie die Geschäftsfrau Sarah und der Schriftsteller Edward. Nach der Landung steht die nächste Überraschung an. Aus technischen Gründen kann der Rückflug nicht wie geplant angetreten werden und die Stunden der Überbrückung dürfen die Passagiere in einem Luxus-Hotel verbringen, wo sich die Ereignisse überschlagen.

Kritik

Die Komödie mit dem bemühten Titel "Fearless Flyers – Fliegen für Anfänger" eröffnet mit dem Thema Flugangst und baut es zunächst am Boden aus. Beim anschließenden Flug gerät das Flugzeug in Turbulenzen und in der Todesangst werden Dinge ausgesprochen, die Menschen sonst für sich behalten. Die Konsequenzen sind jedoch verhalten. Sarah muss ein seltsames Oberteil tragen, was sie bedürftig aussehen lässt. Das Paar Coco und Alfons gerät ebenfalls in ungeahnte Schwierigkeiten, die nicht in der Ehrlichkeit wurzeln.

Was Züge einer Ensemble-Komödie trägt, ist eine klassische Komödie mit einer Hauptrolle und mehreren Nebenrollen. Trotz der Konzentration auf die Hauptrolle Sarah werden deren Probleme nur angerissen und nicht fertiggestellt; die angesprochenen Eheprobleme bleiben in der Schwebe. Die Nebenrollen behandelt die Komödie undankbar. Die Beziehung zwischen der egoistischen Coco und ihrem gutmütigen Freund Alfons bietet ungenutztes Potenzial. Wenig überzeugend ist die Figur Edward, zu dem die geschilderte Vergangenheit nicht passen mag, die deplatzierte Scherze begründet. Den Zipfel der Wurst erwischt Gruppenleiter Charles, der viele seltsame Blicke werfen darf und ohne Charakterisierung bleibt.

Die Handlung erstaunt. Die Gruppe fliegt von London nach Reykjavík, hat dort Wartezeit am Flughafen und überbrückt diese in einem Luxus-Hotel. Das hat zur Folge, dass die mögliche Gruppendynamik, die am Flughafen hätte entstehen können, auseinandergerissen wird. Im Hotel geht jeder seiner eigenen Wege und erlebt Abenteuer, denen der Zusammenhang fehlt. Auch der Humor ist uneinheitlich: Alfons erlebt schwulen Sex und findet Gefallen daran; wobei Coco zusieht und schweigt. Charles tappt in eine Falle (im wahrsten Sinn des Wortes). Sarah muss erst einen Verehrer abwehren und später nur mit Unterwäsche bekleidet aus dem Hotel fliehen, während ein Schneesturm tobt.

Leider gelingt es der Handlung nicht, das Publikum die Nahtstellen vergessen zu lassen, denn die Handlung holpert und die Figuren stolpern. Sosehr die Komödie um Komik bemüht ist, so wenig stellt die sich ein. Die Figuren wecken in etwa so viel Interesse wie an Bord eines Flugzeugs die Anweisungen für das Verhalten im Notfall.

Was teils auch an der Besetzung liegt. Timothy Spall als Edward ist eine unglückliche Wahl. Lydia Leonard verkörpert die Geschäftsfrau Sarah im Grunde genommen gut, lässt jedoch Bandbreite vermissen und bekommt für ihr gleichförmiges Spiel übermäßig viel Leinwandpräsenz. Dem Rest des Ensembles ist Nebensache.

Fazit
Der um Komik bemühten, zusammengewürfelten Komödie fehlt der Grobschliff.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Alternativtitel: Fearless Flyers – Fliegen für Anfänger • Nothern Comfort
Land: DeutschlandGroßbritannienIsland
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 97
Genre: Komödie

Verleih: Weltkino
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 12.10.2023

Regie: Hafsteinn Gunnar Sigurðsson
Drehbuch: Halldór Laxness Halldórsson • Tobias Munthe • Hafsteinn Gunnar Sigurðsson

Schauspieler: Lydia Leonard (Sarah) • Timothy Spall (Edward) • Sverrir Gudnason (Alfons) • Ella Rumpf (Coco) • Simon Manyonda (Charles) • Björn Hlynur Haraldsson (Dries) • Rob Delaney (Ralph) • Nick Blakeley (Architect) • Gina Bramhill (Liz)

Produktion: Grímar Jónsson
Szenenbild: Hulda Helgadóttir • Eggert Ketilsson
Kostümbild: Margrét Einarsdóttir
Maskenbild: Sophie King • Guðbjörg Huldís Kristinsdóttir
Kamera: Niels Thastum
Musik: Daníel Bjarnason
Schnitt: Kristján Loðmfjörð

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Bild: Weltkino

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10.10.23
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