Winston war der Buchhalter eines Verbrechers und versteckt sich in Alaska, weil er Angst hat, gegen das organisierte Verbrechen auszusagen. Polizistin Madolyn, die ihn aufgespürt hat, muss ihn mit sanfter Gewalt zur Kooperation überreden.
Wenige Tage danach steht der Flug an die Küste an. Dafür wurde eine einmotorige Maschine gechartert, die der geschwätzige Daryl fliegen soll. Bald kommen berechtigte Zweifel auf, ob Daryl der ist, der er zu sein vorgibt.
Kritik
Der Thriller "Flight Risk" setzt drei Menschen in ein Flugzeug und lässt sie Rededuelle ausfechten. Leider wird keines davon spannend, denn zu offensichtlich ist Mark Wahlberg nicht der nette Typ von nebenan. Michelle Dockery als Madolyn ist die hart gesottene Polizistin, die ihre zweite Chance nicht vermasseln will. Was ihr auf der Seele liegt, breitet sie vor Topher Grace als Winston aus. Spannend ist der Ausflug in Madolyns Vergangenheit nicht. Selbiges gilt für Winstons Vergangenheit. Natürlich hat auch Daryl einiges zu sagen – leider zu viele homophobe Sprüche. Auch wenn es gelingt, darüber hinwegzuhören, bleibt die Handlung langweilig.
Madoyln muss das Steuer des Flugzeugs übernehmen. Was ihr erstaunlich einfach gelingt. Autopilot an. Autopilot aus. Den Hebel ziehen und landen. Wozu müssen andere Menschen Flugstunden nehmen? In ihrer Ausbildung hat sie es nicht gelernt, einem besiegten Angreifer Handschellen so anzulegen, dass diese ihre Aufgabe erfüllen. Ihre Aufmerksamkeit versagt. In aller Ruhe kann der Gefangene sich losmachen, während Madolyn seelische Probleme wälzt.
Auch Winston ist ein erstaunlich harter Bursche. Selbst nach zwei Messerstichen in die Brust, bleibt ihm genug Atemluft, um seine Lebensgeschichte zu erzählen. Der mitteilungsbedürftige Buchhalter hat Geld unterschlagen und kämpft gegen einen Mutterkomplex.
Um die Spannung weiterhin zu erhöhen, gibt es einen Maulwurf bei der Polizei. Der ist entweder die Kollegin oder der Vorgesetzte. Bedauerlich, dass auch dieser Handlungsstrang unspannend bleibt. Der männliche Helfer über Funk baggert die ihm unbekannte Frau derart an, dass man sich als Mann dafür schämt.
Die verwendeten Effekte sind billig. Der Blick durch das Cockpit auf die Berge ist offensichtlich Trick. Erst heißt es, eine Pistolenkugel würde einen menschlichen Körper und anschließend die Außenwand des Flugzeugs durchschlagen. Später bleiben die Kugeln in der Rückenlehne des Pilotensitzes stecken. Mark Wahlberg wurde die Stirnglatze schlecht rasiert, die Stoppeln sind erkennbar. Als Quittung für seine Verbrechen bekommt er im übertragenen Sinn die Todesstrafe.
Fazit
Eine spannende Charakterzeichnung bleibt "Flight Risk" schuldig. Schnell verläuft die veraltete Handlung und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der Produktion in mehr als einer Hinsicht am Budget gemangelt hat.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %
Jahr: 2024
Laufzeit ca.: 91
Genre: Krimi • Thriller
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren
Kinostart: 20.02.2025
Regie: Mel Gibson
Drehbuch: Jared Rosenberg
Schauspieler: Topher Grace (Winston) • Michelle Dockery (Madolyn) • Mark Wahlberg (Daryl) • Leah Remini (Van Sant) • Monib Abhat (Hasan) • Paul Ben-Victor (Coleridge) • Maaz Ali (Hasan) • Eilise Patton (Janine) • Senor Pablo (Pilot) • Milko Kadikov (Milko D'Killa) •
Produktion: Bruce Davey • John Davis • John Fox • Mel Gibson
Szenenbild: David Meyer
Kostümbild: Kristen Kopp
Maskenbild: Allan A. Apone • Haley Dunphy • Shannon Fisher • Julia Marie Gallen • Leigha Keaveny
Kamera: Johnny Derango
Musik: Antonio Pinto
Schnitt: Steven Rosenblum
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Bild: Tobis