Greta

Kinoplakat Greta

Im Märchen lockt die böse Hexe die armen Kinder in ein Knuperhäuschen. Die moderne Mörderin arbeitet mit raffinierteren Methoden und legt Hochglanz-Köder aus, mit denen sie junge Frauen fängt.

New York ist eine große Stadt voller Möglichkeiten. Hier leben hilfsbereite Menschen wie Frances, die eines Tages in der U-Bahn eine vergessene Handtasche findet und sie der Besitzerin zurückgibt. Die Eigentümerin heißt Greta und überschüttet Frances gleich beim ersten Besuch mit ihrer traurigen Vergangenheit. Davon ist die junge Frances angetan und sieht in Greta einen Ersatz für ihre vor einem Jahr verstorbene Mutter. Die zwei ungleichen Frauen beginnen eine Freundschaft, die Frances' Mitbewohnerin Erica nicht nachvollziehen kann. Doch Frances ist überzeugt von der neuen Freundschaft, bis sie eine seltsame Entdeckung macht. Diese nimmt sie zum Anlass, um Greta die Freundschaft zu kündigen. Doch die denkt gar nicht daran die Trennung zu akzeptieren und beginnt Frances zu verfolgen. Als die Polizei ihr nicht helfen kann, versucht Frances es mit einer Lüge. Doch Greta durchschaut den Trick und dreht durch.

Kritik

Der Film Greta möchte ein Thriller sein mit klar verteilten Rollen. Isabelle Huppert als Greta stellt die Fallen und wartet darauf, dass eine junge Frau hineintappt. Das ist von der Französin gut gespielt. Ihr gelingt es hinter dem vorgetäuschten Charme immer wieder das Psychopathische durchblicken zu lassen.
Chloë Grace Moretz überzeugt in ihrer Rolle nicht. Sie kann als naive junge Frau gesehen werden oder auch Dummchen. Sie erkennt keine offensichtlichen Fallen und hat kein Rückgrat. Ihr genügt es, dass Greta auf der anderen Straßenseite steht und auf das Restaurant schaut, in dem sie kellnert, um einen Angstanfall zu bekommen. Warum sie sich selbst dann nicht entschlossen körperlich zur Wehr setzt, als es um ihr Leben geht, verstehe ich nicht. Wahrscheinlich soll ihr schwaches Auftreten in Verbindung mit dem weichen, rundlichen Gesicht und dem Körperbau der Schauspielerin den Beschützerinstinkt wecken. In mir erzeugt sie überwiegend Unverständnis. Was auch darin begründet liegt, dass ihre Rolle zu wenig Ausbau bekommt. Sie hat abgesehen von Erica keine Freunde und zeigt mir keinen Grund, aus dem ich mit ihr mitfühlen könnte.

Die Story ist leider wenig durchdacht und reißt kaum mit. Sie wirkt so verstaubt wie die Rolle der titelgebenden Greta und passte gut in die späten 1970er Jahre. Da durften Privatdetektive noch so tapsig auftreten, dass es verwunderte, wie sie heile über die Straße kamen. Im Jahr 2018 löst der Privatschnüffler Kopfschütteln aus. Ebenso albern ist der Freudentanz, den Isabelle Huppert angesichts seiner Ermordung hinlegt. Warum der Tollpatsch von Frances' Vater überhaupt engagiert wird, statt zur Polizei zu gehen, bleibt ein Geheimnis der verdrehten Logik des Films. Gleichfalls nebulös: Was ist daran gewitzt, dass eine französische Schauspielerin eine Ungarin spielt, die vorgibt eine Französin zu sein?

Fazit
Der Film "Greta" hat interessante Ansätze. Beispielsweise liegt manchmal im Ansatz eine erotische Spannung in der Luft und das Verhältnis der zwei Frauen könnte eine zweite Ebene aufbauen. Was im Ergebnis ausbleibt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: IrlandUSA
Jahr: 2018
Laufzeit ca.: 98
Genre: KrimiThriller
Verleih: Ascot Elitecapelight pictures
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 16.05.2019
Heimkino: 20.09.2019

Regie: Neil Jordan
Drehbuch: Ray Wright • Neil Jordan

Schauspieler: Isabelle Huppert (Greta Hideg) • Chloë Grace Moretz (Frances McCullen) • Maika Monroe (Erica Penn) • Jeff Hiller (Maitre D' Henri) • Parker Sawyers (Park Hill Manager) • Jessica Preddy (Park Hill Bartender) • Thaddeus Daniels (Officer Deroy) • Raven Dauda (Officer Regan) • Colm Feore (Chris McCullen) • Zawe Ashton (Alexa Hammond) • Stephen Rea (Brian Cody)

Produktion: Lawrence Bender • James Flynn • Sidney Kimmel • John Penotti
Szenenbild: Anna Rackard
Maskenbild: Lynn Johnston
Kamera: Seamus McGarvey
Musik: Javier Navarrete
Schnitt: Nick Emerson

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Bild: Ascot Elitecapelight pictures

1 customer review

ausreichend
01.05.19
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