Handbuch der Liebe

Kinoplakat Handbuch der Liebe

Aus der Praxis für die Praxis lässt der Filmtitel vermuten. Doch bei näherem Hinsehen ist die Namensgebung nicht nur leicht übertrieben. Zudem springt der Begeisterungsfunke beim Staffellauf der Paare nicht über.

Regisseur Giovanni Veronesi tritt an, das ewige Einerlei zu durchbrechen - und es mal richtig anders zu machen. Sein Film setzt zwar auf klassische Themen auf, doch der Episodenfilm widmet sich statt nur einem Paar, den wichtigen Stationen einer Beziehung. Das beginnt mit dem Liebeswerben eines jungen Mannes. Findet die Fortsetzung in einer Ehekrise, die einer langjährigen Ehe widerfährt. Untersucht die Umstände, die zum Seitensprung führen, beziehungsweise die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, und endet mit Verlassen werden und Neuanfang.

Kritik

Auf den ersten Blick eine recht erfrischende Idee, die dank italienischer Herkunft, Temperament und Frische versprühen könnte. Und schon taucht der erste Knackpunkt auf, denn aufgrund der seltsamen Synchronisation sprechen die Schauspieler mit zwei Zungen. Ihre Worte sind sachlich deutsch, während die Körpersprache temperamentvoll italienisch ist. Der zweite störende Faktor ist der Versuch einen naturalistischen Film zu inszenieren, der allerdings in jeder Szene ausgedacht wirkt. So fällt es schwer zu verstehen, weshalb sich Tommaso (Silvio Muccino) in Giulia (Jasmin Trinca) beim ersten Sehen derartig verliebt, dass er sich mehr als zum Narren macht und keinen anderen Lebensinhalt mehr kennt, als seiner Angebeteten nahe zu sein - die anfangs gar nichts von ihm will und sich sogar bedroht fühlt!
So geht es weiter. Egal ob Ehestreit oder Seitensprung, die Story bleibt ein Film gewordenes Millimeterpapier. Mit vorhersehbaren Szenen und einer teils seltsamen Logik. So streiken landesweit die Fluglotsen, aber die Frau des Flugkapitäns hat davon nichts mitbekommen und wird deshalb von ihrem Mann beim versuchten Seitensprung überrascht. Ärgerlich auch die Fortsetzungsfehler. So wird dem dicken Arzt eine Tür aufs Auge gehauen und er stöhnt, dass es ein Veilchen geben wird. Doch in der nächsten Szene hat er nicht einmal einen Kratzer im Gesicht! So wundert es auch nicht mehr, dass selbst der Erzählstil wechselt. Während zunächst die Protagonisten noch direkt zum Zuschauer sprechen, also das Publikum direkt zum Verbündeten machen, verliert sich das Stilmittel recht bald.

Fazit
Diesen Film "Handbuch der Liebe" zu nennen, obwohl sich die Handlung auf Schlüsselszenen beschränkt, ist arg übertrieben. Zudem ist er uncharmant sowie ohne Esprit.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Manuale d'amore
Land: Italien
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 116
Genre: KomödieRomantik
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 13.04.2006
Heimkino: 07.09.2006

Regie: Giovanni Veronesi
Drehbuch: Ugo Chiti • Giovanni Veronesi

Schauspieler: Carlo Verdone (Goffredo) • Luciana Littizzetto (Ornella) • Silvio Muccino (Tommaso) • Sergio Rubini (Marco) • Margherita Buy (Barbara) • Jasmine Trinca (Giulia) • Rodolfo Corsato (Alberto Marchese) • Dino Abbrescia (Gabriele) • Dario Bandiera (Piero) • Luis Molteni (Rechtsanwalt) • Sabrina Impacciatore (Luciana) • Anita Caprioli (Livia) • Elda Alvigini Elda Alvigini (Rosanna) • Roberto Andreucci (Rechtsanwalt) • Lavinia Biagi (Miriam)

Produktion: Aurelio De Laurentiis
Szenenbild: Luca Gobbi
Kostümbild: Gemma Mascagni
Maskenbild: Raffaella Ragazzi
Kamera: Tani Canevari
Musik: Paolo Buonvino
Schnitt: Claudio Di Mauro

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Bild: Constantin Film

1 customer review

ausreichend
13.04.06
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