Von der Soap-Opera auf die Leinwand: Miley, die ein Doppelleben als ganz normaler Teenager und als gefeierter Popstar Hannah Montana führt, vergisst, wer sie eigentlich ist. Zudem steht die erste Liebe an, sie muss ihr Heimatdorf retten und den Vater verkuppeln. Viel zu tun für eine Sechzehnjährige.

Miley Stewart (Miley Cyrus) hat das, wovon Menschen auf der ganzen Welt träumen. Sie lebt offiziell als ganz normales Mädchen und heimlich ist sie der gefeierte Popstar Hannah Montana. Derzeit steigt Miley der Erfolg ziemlich zu Kopf. Während einer Shoppingtour leistet sie sich einen Streit mit dem Supermodell Tyra Banks um ein Paar Schuhe. Das wird von einem windigen Enthüllungsreporter an die Öffentlichkeit getragen. Während Mileys Presseagentin froh ist, weil jede Schlagzeile zählt, reagiert der Vater ganz anders. Er ist sauer und findet, Miley solle erst einmal zur Ruhe kommen, sich darüber klar werden, wer sie eigentlich ist und was sie vom Leben erwartet. Das Fass läuft über, als Miley den Geburtstag ihrer besten Freundin vermasselt, denn statt als Miley kommt sie als Hannah zur Party. Wodurch sie augenblicklich im Mittelpunkt steht und das eigentliche Geburtstagskind vergessen wird. Ihr Vater beschließt, Hannah zu erden und fliegt er mit ihr nach Tennessee.

Dort, auf dem platten Land, wo sprichwörtlich der Hund begraben liegt, ist Mileys Zuhause. Hier hat sie ihre Wurzeln, auch wenn sie das momentan total vergessen hat. Aber schon nach wenigen Tagen Landluft beginnt Miley zu begreifen, dass auch das Landleben seine Vorzüge hat. Mehr noch, sie beginnt ihre Wurzeln zu spüren und sie verliebt sich in einen ehemaligen Schulkameraden. Doch es sind dunkle Wolken über das Dorf gezogen, denn ein Immobilienspekulant möchte das Land kaufen und die Einwohner vertreiben. Da kommt Mileys Schwarm Travis auf die Schnapsidee, Hannah Montana könne ein Benefizkonzert geben und mit den Einnahmen das Dorf vor dem Untergang retten. Dumm nur, dass Miley nun abwechselnd Miley und Hannah Montana spielen muss. Zudem ist ihr ein fieser Enthüllungsreporter auf den Fersen, der alles daransetzt, die wahre Identität von Hannah Montana zu enthüllen.

Kritik

"Hannah Montana" erstaunt, denn er ist nicht wie ein Film aufgezogen, sondern wie eine überlange Folge der gleichnamigen Fernsehserie. Der größte Unterschied zwischen Soap und Kinofassung ist der, dass die meisten Aufnahmen nicht im Studio sondern im Freien stattfanden. Ansonsten spielt er auf dem Niveau einer Soap. Die Handlung ist bescheuert, um es im Ton des Films zu sagen. Sie bringt die Themen Glitzerwelt, Familie, Heimat und die erste Liebe unter einen Hut. Allerdings ist das Drehbuch arg zusammengestöpselt. Und trotz naturalistischer Handlung, machen die meisten Szenen einen gestellten Eindruck.

Der Humor ist einfach gestrickt. Er besteht überwiegend aus Tollpatschigkeit. So geht Miley in den Hühnerstall, um Eier einzusammeln. Da sie keinen Korb nutzt, sondern die Eier in die Hosentasche steckt, erwartet man, dass sie gleich hinfallen wird. Und so kommt es auch. Miley schaukelt an einem Seil (mit Hühner-Eiern in den Hosentaschen!) und rutscht ab. In weiteren Szenen fällt sie vom Pferd oder vom Hausdach. Oder jemand steigt auf eine Leiter und kippt mit der Leiter um. Um über Witze dieses Kalibers lachen zu können, muss man sehr jung sein oder über alles Mögliche lachen können.

Fazit
Das Konzept an "Hannah Montana - Der Film" wird aufgehen, denn die anvisierte junge Zielgruppe sieht die Handlung wahrscheinlich aus einer anderen Perspektive, als ein Kritiker. Zudem schätze ich, dass der Film weniger auf die Einnahmen an der Kinokasse abzielt, als auf den DVD-Verkauf und das Merchandise beziehungsweise die Musik-CDs von Hannah Montana.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 10 %

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Bild: Walt Disney