David O'Russells Kopfgeburt möchte von Amerikanern liebgewonnene Eigenheiten und Errungenschaften entlarven. Die Frage lautet: Wer hält wem den Spiegel vor? Der Film der Realität oder der Film sich selbst?

Albert Markovski mag nicht mehr an Zufall glauben, nachdem er dreimal demselben Farbigen begegnet war. Um diese Zufälligkeiten aufzuklären und /oder / aber den Sinn seines Lebens zu ergründen, engagiert er die Detektive Bernard und Vivian (Dustin Hoffman und Lily Tomlin), die sich auf existenzielle Fälle spezialisiert haben. Ihre Arbeitsmethoden sind mehr als ungewöhnlich: Beispielsweise muss der Klient gleich bei der ersten Sitzung in einen schwarzen Sack kriechen. Was er dann in seiner Fantasie erlebt, ist Teil der Therapie / Forschung / des filmischen Chaos und nur schwer in Worte zu fassen.

Der Film "I Heart Huckabees" mixt eine Entlarvung esoterischer beziehungsweise philosophischer Lebensanschauungen, prangert Konsumwahn und Kapitalismus an, die Liebe der Amerikaner zu Sitzungen beim Psychiater und so weiter. Das wird etwa dadurch verdeutlicht, indem Gegensätze aufeinander prallen, wobei der Film Haken und Purzelbäume schlägt. Die eigentliche Handlung ist zweitrangig, tritt hinter der Flut aus Bildern, Schnitten und Kapriolen in den Hintergrund, lässt jedoch den Zuschauer im angerichteten Chaos allein, denn einen Ausweg aus dem Wirrwarr zeigt der Film nicht auf.

Fazit
Die Bilderflut des Films kann man lieben, hassen oder seinlassen. Ich würde gerne für den Film sprechen und kann es nicht. Hoch hinaus zu wollen, bedeutet nicht, hehre Ziele zu erreichen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %

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Bild: 20th Century Fox